Hilfe bei Gleisen - Material und Radien

Allgemeine Fragen zum Thema Modellbau.

Moderator: Stephan Rewitzer

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Modeller
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Hilfe bei Gleisen - Material und Radien

Beitrag von Modeller »

Liebe Forianer,

ich brauche dringend Eure fachliche Hilfe. Beim Biebertal geht's in die obere Ebene und der 9mm Gleisbau soll beginnen. Doch da habe ich einige Fragen an Euch Profis:

- was ist der kleinste Radius, der problemlos von 2 bis 3-achsigen Loks durchfahren werden kann und wieviele Wagen kann man anhängen? Der 140er Radius von MinitrainS, oder ist der zu klein? Kann man diesen Radius auch mit Flexgleis bauen?

- welches Gleismaterial eignet sich für kleine Radien am besten? Roco, Flexgleis von Peco oder Gleise von MinitrainS? Gemischtes Gleismaterial?

Welche Erfahrungen könnt ihr weitergeben? Jetzt bitte nicht das Lied 'der ist nur zu faul im Forum zu suchen' anstimmen. Sicher gibt's da viele Beiträge - leider zuviele um ein Urteil fällen zu können. Und ich würde mich sehr über Eure neuen und aktuellen Erfahrungen freuen.

Vorab herzlichen Dank.
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flatho
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Beitrag von flatho »

Hallo Ingo,
zur Frage nach den kleinen Radien kann ich leider nichts beitragen, da bin ich in Bereichen jenseits der 600 mm Radien unterwegs ...
Zum Gleismaterial: ich bin komplett auf Peco umgestiegen, weil sich das (inklusive Gleisverbinder) am besten löten lässt. Nachteil: der schmale Fuß neigt sehr schnell zum Kippen in den Bögen.
Für die kleinen Radien könnte aber bei Verwendung eines Flexgleises entscheidend sein, wie leicht die Schienenprofile in den Kleineisennachbildungen gleiten können.
VG Thomas
garibaldi
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Beitrag von garibaldi »

Hallo Ingo,

Flexgleis lässt sich natürlich wie Thomas schon erwähnte durchaus stark biegen. Enge Radien wären also möglich. Minitrains bietet auch enge Radien an, erwähnt aber auch, das es bei einigen Fahrzeugen Probleme geben kann. Auch bei den engen Weichen, grade für die Heeresfeldbahnloks, die Du aber anscheinend nicht einsetzen möchtest.
Ich selbst würde nie unter den Roco Standardradius sondern eher darüber hinaus gehen.
Als Gleismaterial habe ich bisher so ziemlich alles verwendet. Peco, Roco, Tillig und auch mal Bemo. Die Weichen von Bemo waren aber nicht so toll.
Mit Peco bin ich sehr zufrieden und auch die Tillig Weichen sind bei mir zufriedenstellend gelaufen, brauchen aber eine Motorantrieb, genau wie Peco. Und bei Unterflurantrieben können auch die Herzstücke polarisiert werden.
Gruß
Andreas
christian0699
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Beitrag von christian0699 »

garibaldi hat geschrieben:Hallo Ingo,


Ich selbst würde nie unter den Roco Standardradius sondern eher darüber hinaus gehen.
Servus Ingo, da ich vor Jahren eine Chivers Fivline ÖBB 399 gebaut habe und das Bachmannfahrgestell einen minimalen Radius ab 300mm befährt, verwende ich in den verdeckten Bereichen meiner Anlage 350mm als Minimalradius.
Der Minitrains Radius, 140mm, entspricht einem Radius von knapp über 12m beim Vorbild. Ich denke, Du musste entscheiden, welche Fahrzeuge du Einsetzten möchtest und Testfahrten machen.
Und bedenke auch: Je kleiner der Radius, desto kleiner die Steigung, die eingesetzt werden kann. LG Christian
Modeller
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Beitrag von Modeller »

Servus,

und herzlichen Dank an Euch. Da sind schon viele Fragen beantwortet.
der schmale Fuß neigt sehr schnell zum Kippen in den Bögen
Das ist eines meiner Hauptprobleme beim Flexgleis.
Ich habe gerade 4 Gleisklammern bestellt und hoffe mit denen das Problem zu vermeiden.
Ich selbst würde nie unter den Roco Standardradius sondern eher darüber hinaus gehen.
Das geht leider aus Platzgründen nicht. Im linken Eck habe ich ca. 60x50cm zur Verfügung.
Da muss ein 3/4 Kreis rein und ein Ende einer Pendelzugstrecke.
Im rechten Eck ist der Roco Mindesradius kein Problem.
Weichen
Kein Problem, Weichen wird es im oberen Teil nicht geben.
Testfahrten machen
Ich habe noch einen alten Egger 140mm Radius Kreis.
Den könnte ich für die Testzfahrten nutzen und bei Bedarf dann den Radius Stück für Stück vergrößern.
Je kleiner der Radius, desto kleiner die Steigung
Kein Problem, auch Steigung wird es im oberen Teil nicht geben..

Nochmals meinen herzlichen Dank, das hat mich schon sehr viel weiter gebracht. :grin:
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Carl Martin
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Beitrag von Carl Martin »

Hei Ingo,

das Problem kenne ich noch von damals, als ich auf meiner stationären Anlage meine Schmalspur in Ecken verlegen wollte, wo die Normalspur noch Platz ließ ... inzwischen bin ich ja zum Modulbau gewechselt und da sind einfach andere Radien angesagt: unter 330mm sollte da nicht gebaut werden. Auch ich habe zwar auf einem Anschließer einen Radius verlegt, der deutlich unter 330mm liegt, aber da gibt´s eine Betriebsanweisung ;), dass der nur mit Zwischenwagen bedient oder mit einer "Ortslok" (Bemo "Kunigunde" oder Weinert "Plettenberg", die beide über soweit sichere Fahrwerke verfügen, die Tillig Fiffi zickt gerne wenn man in den Bereich 330mm kommt) bedient werden muss. Aber das nur nebenbei.
Seinerzeit habe ich mich an den Radien orientiert, die auch im N-Bereich üblich waren, da war meine Erfahrung: bei 2-3 Kupplern beginnnt die Sache unterhalb von 250mm kritisch und nicht mehr wirklich befahrbar zu werden. Und zwar nicht nur wegen der Loks, auch die Wagen machten Probleme. Letztlich fangen ja die Fahrzeuge an, immer weniger auf der eigentlichen Lauffläche der Räder sich zu bewegen, sondern immer mehr auf dem Spurkranz ... nicht gut!

Der Probeaufbau bringt für Dich nur dann relevante Ergebnisse, wenn Du den mit dem Material baust, das auch letztlich verwendet wird. Das liegt einerseits an den Materialeigentschaften, vor allem aber auch an der Masshaltigkeit. Ein Gleis, dass bei Deinem Aufbau sagen wir mal, 9,1mm Gleisabstand hält, wird keine brauchbaren Hinweise darauf geben, wenn das auf der Anlage verwendete Matrial 9,05mm aufweist. Die Norm bietet da eine gewisse Varianz und in wie weit sich Hersteller an diese Norm halten ... . http://www.miba.de/morop/nem310-311_d_bbl2.pdf
Grundsätzlich würde ich allerdings zu so extremen Radien erfahrungsbedingt eher abraten. Man entwickelt sich ja auch weiter oder die Vorlieben verändern sich.

m2c
Carl Martin
Modeller
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Beitrag von Modeller »

Hallo Carl Martin,

Danke für die Tipps.
da gibt´s eine Betriebsanweisung ;)
Super Idee. Da der obere Teil hauptsächlich mit Feldbahn Material befahren wird.
Der Probeaufbau bringt für Dich nur dann relevante Ergebnisse, wenn Du den mit dem Material baust, das auch letztlich verwendet wird.
Danke, ich werd's vorsichtig angehen.
Das Teil kannte ich noch nicht. Sehr sinnvoll. :grin:
Grundsätzlich würde ich allerdings zu so extremen Radien erfahrungsbedingt eher abraten.
Ich schau mal, was geht. Die größten Loks auf der Strecke sollen wie die O+K MV8 sein, die Wagen mit Feldbahn Trucks bzw. Loren.
Ansonsten fahren da nur Draisinen und die umgebauten Busch Loks.

Jetzt heißt's sowieso erstmal abwarten - vor Ende September läuft eh nix. Dann kommt erst das Holz für den Aufbau.

Nochmal Danke +
VLG + Hp 2
Ingo Bild

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GSB
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Beitrag von GSB »

Hallo Ingo,

mir wurde meist gesagt daß der Roco Standardradius so das Minimum für die meisten Loks sei :wink: - aber das kommt ja in Deinem Fall nicht in Frage... :äh:

Dann kann ich aus meiner Erfahrung heraus nur sagen daß es bei engen Radien besser ist fertig gebogene Gleise einzusetzen, da man das Flexgleis meist nicht so gleichmäßig gebogen bekommt und es dann noch mehr zu ungünstigen Fahrzeugreaktionen kommt. :-? Also am besten mal diese engen Bögen von Peco oder Minitrains testen. :wink:

Gruß Matthias
GSB - eine schmalspurige Privatbahn

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fairlie009
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Beitrag von fairlie009 »

diese Worte kann ich nur vollinhaltlich unterstützen!
Grüße
Peter

Schmalspurbahn in jedem Maßstab: Hauptsache, es hat Sinn, macht Spaß und bringt auch anderen Freude...
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