Wie funktioniert(e) die Erzverladung im Hafen?

Alle Schmalspurbahnen, die nicht in die oberen Schemen passen.

Moderator: Stephan Rewitzer

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croquy
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Wie funktioniert(e) die Erzverladung im Hafen?

Beitrag von croquy »

Hallo miteinander,

da sich meine megalomanen OeBB-Projekte noch in der Planungsphase befinden, ich aber endlich mal wieder basteln will, habe ich mir etwas ueberschaubareres ausgesucht: eine Hafenbahn.

Ich wuerde gerne Schuettgut (Erz) verladen. Als Suesswassermatrose habe ich keine Ahnung vom Meer bzw. Haefen; schmalspurige Erzverladung kenne ich nur von Zypern. Kann mir jemand sagen, wie das funktionierte? Ich habe den Eindruck, die Loren wurden auf einen Steg gefahren und dort in angedockte Leichter entleert. Aber wie? Per Kran? Per Schuettrinne?

Jeglicher Input ist herzlich willkommen!

Gruss,

Patrick Sprau
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stefan760
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Beitrag von stefan760 »

Hallo Patrik,

ich kenne nur Erzverladungen aus Büchern in den USA und die hatten Hochbunker, die oben eine Bahnentladung hatten und über riesige Trestleworkrampen oder per Wagonlift beladen wurden. Das Erz ist dann über Rutschen in die Erzfrachter gerieselt. Walhers hatte sowas auch im Programm. Schau mal auf http://www.globezoom.info/wbb2/print.ph ... 697&page=1

LG

Stefan
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croquy
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Beitrag von croquy »

Ja, so aehnlich waere das auch fuer die Bahn auf Zypern denkbar gewesen (wenn ich mich da an den Bildern von Stegresten orientieren darf).

Wer ist Walhers? Eine Modellbaufirma?

Herzlichen Dank fuer Deine Hilfe,

Patrick Sprau

Edit: Hab's gefunden: www.walthers.com; die Seite ist furchtbar zum Navigieren, aber interesante Modellbausaetze gibt's da schon...
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stefan760
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Beitrag von stefan760 »

Hallo!

Mal ein Modellbild:

http://www.us-train-store.de/Gebaeude/W ... :8424.html

Grüße
Stefan
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croquy
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Beitrag von croquy »

stefan760 hat geschrieben:Hallo!

Mal ein Modellbild:

http://www.us-train-store.de/Gebaeude/W ... :8424.html

Grüße
Stefan
Herzlichen Dank! Ein Mordstrumm, dieser Bausatz... :eek:

Gruss,

Patrick S
Stephan Rewitzer
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Beitrag von Stephan Rewitzer »

Griaßdi!

also wenn du etwas regionaler mit deiner Vorbildsuche sein willst, dann würde ich dir die Erzbergbahn empfehlen; also die Verladeanlage in Erzberg zum Bleistift; davon sollte es genug Pläne geben :)

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... anlage.jpg
Foto: Herbert Ortner

Hat aber zugegeben nix mit Hafen zutun, aber ih finds ausgenommen reizvoll da es dazu auch entsprechenden Fuhrpark gibt!

Was ih so aus beruflicher Sicht wassermäßig sehe ist prinzipiell die Entladung und Beladung der Schiffe mit großen Kränen, Beladungsanlagen wären mir in Ö oder D noch nirgends untergekommen ...

lg

Edit: Foto etwas arg überdimensioniert; daher die Image-Einbindung gelöscht (Bild jetzt nur noch als einfacher externer Link). k.
Mfg euer Administrator, Stephan Rewitzer.
OMEG
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Beitrag von OMEG »

Liebe Forenkollegen,

parallel zu meinen Rechrchearbeiten bezüglich meines Kolonialprojektes, gab es wohl drei unterschiedliche System zur Erzverladung, damit dieses in der "Heimat" verhüttet werden konnte.

Lassen wir mal die USA außen vor.

Methode 1:

Zug fährt bis zur Mole und wird entweder mit Ladekränen mit Baggerschaufel (Prinzip Seilzugbagger oder Mistgreiferanlage) direkt aus dem Waggon entladen.

Methode 2:

Zug fährt auf eine Schüttrampe und wird entweder manuell durch reichlich verhondene Hilfsarbeiter entladen, die das Schüttgut aus dem Waggon durch seitlich vorhandene Klapptüren rausschaufelten oder Selbstenladewagen kippten das Erz ein- oder zweiseitig, je nach Bedarf ab. Auch der Einsatz von Trichterwagen war durchaus praktiziert worden.

Methode 3:

das Schüttgut wurde in Gruben abgekippt oder entladen und Schrägaufzüge oder Elevatoren (Prinzip Paternoster oder Schöpfwerke) beförderten das Schüttgut in Bunker oder auf Halde. Dampfgetriebene Bagger oder Kaikräne mit Baggerschaufeln erledigten dann den Rest. Förderbänder waren durchaus, sofern vorhanden mitgenutzt worden.

Für Hochbordwagen gab es vermutlich wie in den USA auch Rotationsentleerer (Rotary Dumper) wo ein Waggon reingeschoben wurde und das Schüttgut mit der eigenen Schwerkraft entladen wurde indem der gesamte Waggon seitlich um die Längsachse gedreht wurde, da gab es mehrere verschiedene Systeme auch in Verbindung mit Schrägaufzügen, in wie weit diese Konstruktionen in Festland Europa oder in den Kolonialgebieten Anwendung fanden weiß ich allerdings nicht.

Bezüglich Swakopmund im heutigen Namibia wurde bis 1914 die Erzverladung mit Schüttbühnen von den Waggons direkt in den Laderaum des Schiffes abgekippt bzw. mit den Ladekränen und Baggerschaufeln des Schiffes direkt aus den Waggons entladen.

Für eine Erzhalde an der Mole von Swakopmund gibt es keinerlei Hinweise, nachdem die Mole versandete und ein hölzerner Landungssteg gebaut wurde, der mit den Waggons direkt befahren werden konnte. Deswegen kann davon ausgegangen werden, daß mit Schüttbühnen die Waggons direkt entladen wurden, für eine Lagerung auf dem Landungssteg ist das Erzgewicht zu groß.

Es gab aber reichlich Abstellgleise wo beladene Waggons abgestellt werden konnten um auf den Frachter zu warten der das Erz abholte.
Bei der großen Anzahl an Erzwaggons der OMEG und der DSWAE (Staatsbahn) macht es Sinn, diese Variante in Betracht zu ziehen.
penzing1140
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Erzverladeanlage

Beitrag von penzing1140 »

schoenen guten abend Stephan,
da bin ich leider nicht ganz klug geworden, denn da ist ein bild einer 2091 aus gmuend mit abgebildet. Was ist da gefragt:
- Erzverladung auf Schiffe,
- Verladung in Eisenbahnwaggons.
bei Letzterem waere vermutlich der Erzbergbahnverein in Vordernberg der richtige Anspechpartner.
Oder auch Mixnitz?
Ich habe vom Huntlauf ca. 1981 nur Schmalfilm gemacht.
mfg
Josef, Wien14
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HCWP
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Beitrag von HCWP »

Servus Josef
Da geht es um Erzverladung Bahn-Schiff.
Die 2091 ist ein aus unerfindlichen Gründen plötlich erwachsen gewordenes Avatarbild.
LG
Christoph
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Zum Beweis lässt er gleich einen Ketzerischen fahren, der sie noch nicht aus den Socken hebt, aber die Ohren wackeln ihnen schon ganz gewaltig.
mzbfoi
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Beitrag von mzbfoi »

Hallo,

vielleicht kann ja einer der Administratoren mal prüfen, ob es nicht Mittel und Wege gäbe Monsterbilder jeder Art aus dem Forum auszusperren.
Es reicht mir schon, daß viele Forumsmitglieder riesenhafte Bilder in ihre Beiträge einbinden, so daß jeder, der einen normalen 4-zu-3-Monitor sein Eigen nennt in allen Folgebeiträgen dauern das Browserfenster hin und her schieben muß um die weiteren Texte lesen zu können.
Dieses überdimensionale Monster-Avatarbild (1944x2592 Bildpunkte) von Stefan760 schlägt aber nun wirklich alles bisher dagewesene. Selbst mit zwei Monitoren nebeneinander kann man ja kaum noch etwas von den Beiträgen lesen! :contra:

Nette Grüße,

Ingo.

Bild

DS408 §2 (2): "Die Mitarbeiter sollen ... ihren Dienst mit der dem Wesen des Eisenbahnbetriebs entsprechenden Raschheit, aber ohne Überstürzung, ausführen."
OMEG
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Betrifft Bildgröße

Beitrag von OMEG »

Liebe Forenkollegen,

wieso wollt ihr warten bis ihr von der Adinistration abgemahnt werdet, der Kollege dessen Avatarbild die Dimensionen sprengt könnte ja selbst handeln und sein Avatarbild herausnehmen, über ein Bildbearbeitungsprogramm erheblich verkleinenern damit etwa 7 KB zum Schluß noch übrigbleiben und dann über einen externen Bilderhoster einbinden.

Die Voransicht des Bildbearbeitungsprogramm kann man so einstellen, daß zu kleine Bilder gezoomt werden, das wirkt sich dann aber nicht im Endergebnis der wirklichen Bildgröße auf.

Beim Hochladen in den externen Bilderhoster dann aber darauf achten, daß die abzuspeichende Bildgröße die "Thumbnail" Größe nicht überschreitet die man mit der Bildverkleinerung erziehlen wollte, sonst vergrößert der externe Bilderhoster das Bild wieder, was man ja nicht will.

Etwas zu den Skalierungsgrößen:

um Kollegen, die noch 4:3 Monitore nutzen nicht zu benachteiligen sollte man im eigenen Interesse die Bilder auf 600 x 800 Pixel (Bildpunkte) begrenzen.

Ich meine, hier etwas über eine Avatargröße vo 7 KB gelesen zu haben, das würde meie bisherigen Avatarbilder so dermaßen verkleinert zu geltung bringen (Briefmarkengröße), daß ich erst mit Freude auf ein Avatarbild verzichtet habe.

zurück zur Erzverladung:

Dort wo schwischen Eisenbahn und Schiff, Lagermöglichkeiten vorhanden sind, kan das Errz als Massengut am Kai gelagert werden z.B. in Schüthalden.

Dort wo an den Kaianlagen der Platz begrenzt oder die Stabilität der Ladekais begrenzt sind, dort muß entweder das Massenschüttgut Abseits gelagert werden oder zur Direkbeladung bereitgestellt werden.

Ob Halden oder Hochbunker oder Aufzugsystemen mit Entleerungsgruben wichtig ist zu wissen wie groß die Ladekapazitäten eingeplant waren bis irgendwelcher Vorratsspeicher für das Lagegut oder Bereitstellungsgleise für beladene Güterwaggons im Yard, voll sind.

Um alle Evantualitäten abzufedern eignet sich eine Schütthalde am Besten, nimmt aber auch den größten Platzbedarf in Anspruch.

Bei der heiischen Gestaltung seiner Anlage sollte man sich gedanken machen was in der Region typisch wäre, was bei der ausgedachten Industrie auf der Anlage mit wieviel Waggons pro Woche versorgt werden muß oder soll.

Immer entscheidend ist aber der Lagerplatz, wieviel Platz habe ich, mal bei Transportverzögerungen mit dem Material nicht in Leere zu laufen oder in der Transportkette daß mein Lager auch Stauungen abfedern kann, wenn also mehr Material angeliefert wird, wie verbraucht oder abtransportiert wird.

Für die "Logistiker" unter euch, macht euch mal Gedanken in dieser Richtung, dann erarbeitet euch nach dem "Ausschlußverfahren" die geeignetste Lösung, wenn es Aufzeichnungen von Originalseite her gibt, arbeitet die mit ein, die kann aber abweichen von der von euch erabeiteten Lösung sein, also bitte nicht wundern. :rolleyes:
Schönen Gruß,

Ingo :rolleyes:
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Deutsch Süd-West Afrika in H0e Ep. I
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penzing1140
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erzverladung

Beitrag von penzing1140 »

Ja ich habe auch wenig im web gesucht, und ganz wenig gefunden was sehr konkret sich auf Deutsch Süd-West Afrika bzw. Namibia bezieht. Da gab es ja zwei Häfen, Swakopmund und Lüderitzbucht. Über die zweite habe ich nur herausgefunden dass die eine Rolle spielte in Zusammenhang mit Diamantenfunden.
Swakopmund wurde mit der Bahn mit Tsumeb verbunden. Wenn auch die Versandung dieser Strecke enorme Probleme machte. Aber das Cu-Erz wurde offenbar nicht in Trichterwaggons angeliefert, sondern bereits am Fundort in Jutesäcke gefüllt und kam so in den Hafen.
Das wäre es was ich bis jetzt gefunden habe. da gibt es noch von Österreich aus 1912 eine riesige geschriebene Doku überVerkehr, Politik etc, das sind weit ueber 2.000 Seiten mit Spuren Kupfererz....
mfg
Josef, Wien14
+++
croquy
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Beitrag von croquy »

Herzlichen Dank fuer die juengsten Beitraege! Immer wieder interessant, wenn so alte Beitraege aufgewaemt werden - man lernt immer was dazu!

Gruss,

Patrick S.
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