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Verfasst: 29. August 2008, 22:40
von Herbert Ortner
Wahrscheinlich ist der Güterverkehr auf der MZB nur dann konkurrenzfähig ist, wenn er entweder billiger oder schneller als auf der Straße ist.
Schneller dürfte wohl eines der Hauptprobleme sein. Sämtliche Fracht in Richtung Süden (z. B. Holz für Italen) muß zuerst über St. Pölten, Wien und den Semmering gebracht werden, während der LKW über den Seeberg die direkte Route nehmen kann. Und dass ein solcher Umweg den Transport nicht billiger macht, ist natürlich auch klar.

Kenner der bewegten Geschichte der Mariazellerbahn wissen natürlich, dass hier entscheidendes fehlt - nämlich die nie gebaute Verbindung mit der Steiermark.

Verfasst: 29. August 2008, 23:52
von fairlie009
dass hier entscheidendes fehlt - nämlich die nie gebaute Verbindung mit der Steiermark.
vielleicht die "bisher noch nicht" gebaute verbindung :pro: ?

grüße
peter

Re: MZB bald wieder unter Führung der N.ö.L.b.?

Verfasst: 30. August 2008, 07:51
von Martin Zeilinger
St.Sebastianer hat geschrieben:In letzter Zeit munkelt man in Mariazell dass die Mariazellerbahn mit Jahresende an die Niederösterreichischen Landesbahnen (Vielleicht eine Wiederauferstehung dieser Bahnverwaltung?) abgetreten wird :razz: ! Demnach soll das Land Steiermark 8% der Kosten übernehmen.
Jetzt kann es ja hoffentlich nur mehr besser werden!!!
Interessante Meldung - und bemerkenswert welche Diskussion sich daraus entwickelt.


Beim Durchlesen der bisherigen Postings sind einige Fragen aufgetaucht:

1.) In die MzB muss viel investiert werden um auf absehbare Zeit einen sicheren und attraktiven Betrieb abwickeln zu können. Ein kostendeckender Betrieb erscheint mir mittelfristig kaum möglich. D.h., die MzB bleibt, auch nach einer allfälligen "Attraktivierung", ein Zuschussbetrieb. --> Um welche Summen (Investitionen und lfd. Zuschuss) geht es da eigentlich? Und: Woher kommt das Geld? Ich habe keine entsprechenden Beschlüsse der NÖ Landesregierung / des NÖ Landtages gefunden.
2.) Das Land Steiermark übernimmt 8% der Kosten --> Welcher Kosten? Und auch hier: Woher kommt das Geld? Ich habe keine entsprechenden Beschlüsse der stmk. Landesregierung / des stmk. Landtages gefunden.
3.) Betreiber - wer könnten die "Niederösterreichischen Landesbahnen" sein? Welches Unternehmen schaft es, binnen vier Monaten dieses Projekt mit zwei Bundesländern zu verhandeln und operativ umzusetzen?

Fazit für mich: Ein Plan zur mittelfristigen Erhaltung der MzB sieht anders aus. Interessant zu lesen, aber derzeit einfach ein "Gschichtl" wie man es sich z.B. in der Bahnhofsresti in St. Sebastian beim dritten Bier erzählt.

Grüße
Martin

PS:
fairlie009 hat geschrieben:
dass hier entscheidendes fehlt - nämlich die nie gebaute Verbindung mit der Steiermark.
vielleicht die "bisher noch nicht" gebaute verbindung :pro: ?
grüße
peter
Die wird sicher aus der 8% Kostenbeteiligung des Landes Steiermark finanziert werden :wink:

Verfasst: 30. August 2008, 09:49
von mp07
fairlie009 hat geschrieben:vielleicht die "bisher noch nicht" gebaute verbindung :pro: ?
Ich bin jedenfalls dafür, dass man die MZB richtung Süden verlängert, allerdings halte ich es für sehr unwahrscheinlich. :frown:

Lg,

Michael

Verfasst: 30. August 2008, 13:08
von Shadow
In anbetracht der Tatsache wo sich die Zugförderstelle und die HW befindet halte ich eine reine Umspurung bis Kirchberg und mit Schmalspur auf dem Hinteren Teil für unmöglich! Auch eine Umwandlung in ein 3 Schienen Gleis ist in anbetracht der nötigen Umbauten und kostet eher unwahrscheinlich!

grüße,Wolfgang

Verfasst: 30. August 2008, 15:39
von Pinzgaubahn Fan
Shadow hat geschrieben:In anbetracht der Tatsache wo sich die Zugförderstelle und die HW befindet halte ich eine reine Umspurung bis Kirchberg und mit Schmalspur auf dem Hinteren Teil für unmöglich! Auch eine Umwandlung in ein 3 Schienen Gleis ist in anbetracht der nötigen Umbauten und kostet eher unwahrscheinlich!

grüße,Wolfgang
Na jetzt lasst doch mal die Diskussion zur Umsprung, denn das ist doch schon lange vom Tisch und, dass so eine Buamaßnahme sinnlos ist wei doch jeder hier im Forum...

Verfasst: 30. August 2008, 17:11
von Möchtegern Lokführer
Hallo!
Es soll von der NÖVOG ein neues Schmalspurkonzept geben, dass neuen Fuhrpark und Verbesserung der Gleisanlagen beinhalten soll!
Wie es mit der MzB weitergeht ist jedoch weiterhin ungewiss, denn noch haben die Verantwortlichen vom Land Niederösterreich die Übernahme NICHT unterschrieben.
Sollte es dieses Konzept wirklich geben, bleibt mir die Befürchtung, dass die MzB dann "Verdieselt" wird, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass extra wegen der MzB eine neue "E-Lok-Serie" geordert wird!

Verfasst: 30. August 2008, 20:53
von MZB
... ich sehe durchaus Zukunft für die MzB, und zwar heute noch mehr als noch vor einem Jahr. Mit jedem Cent der mehr an der Tankstelle bezahlt werden muss, steigt die Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs. Das Problem der MzB ist aber, dass die Pendler wahrscheinlich auch noch 3€ für den Liter Brennstoff ausgeben, bevor sie gratis die MzB nutzten.

Ich sehe eine Zukunft für die MzB, wenn das Angebot attraktiviert wird, und zwar massiv, und dann die Benutzung gratis zur Verfügung gestellt wird. Es wäre bei diesem Ansatz interessant zu wissen, wie sich der eingesparte Sprit auf die Region auswirkt, wenn man bedenkt dass eine 5% Ust Senkung den Haushalten im Jahr (ich glaube) 368€ bringen würde, wie sieht es dann aus bei 10 mal weniger tanken pro Jahr und zusätzlichen Arbeitsplätzen in der Region. Ob das jetzt die NöLB oder die ÖBB ist, macht keinen Unterschied.

Wieviel Prozent der Gesamtkosten der MzB pro Jahr werden eigentlich durch den Fahrkartenverkaufserlös gedeckt? Ich habe da leider wirklich keine Ahnung, aber würde schätzen, weniger als 10%, genaue Zahlen aber WILKOMMEN!!!!

Die MzB hat in welcher Form auch immer (bevorzugt in 760mm) nur Recht auf Fortbestand, wenn sie von Pendlern angenommen wird. Und wenn man als Gesellschaft nicht im Stande ist, dies zu gewährleisten, dann ist es ebenfalls nicht zu ändern.

Die MzB hat viele Chancen, die einen sinnvollen (habe nicht gesagt wirtschaftlichen) Betrieb ermöglichen, der vor allem eines ist, nämlich nachhaltiger als verbrannte importierte Brennstoffe. Aber angesichts der in diesem Land herrschenden politischen Umstände und einer Inkompetenz auf Managementebene der ÖBB sehe ich allerdings die Zukunft der MzB nicht sehr rosig... aber wenn man den Wahlkampf verfolgt, der bekommt auch als leidenschaftlichster MzB Fan andere Sorgen,... in diesem Sinne... bloß ein paar Gedanken!

Verfasst: 31. August 2008, 15:48
von Möchtegern Lokführer
Hallo
2007 wurden die Kosten zu 17% gedeckt!

Verfasst: 4. September 2008, 07:47
von St.Sebastianer
Fazit für mich: Ein Plan zur mittelfristigen Erhaltung der MzB sieht anders aus. Interessant zu lesen, aber derzeit einfach ein "Gschichtl" wie man es sich z.B. in der Bahnhofsresti in St. Sebastian beim dritten Bier erzählt.
Also das ist ja unerhört! Sag mal was glaubst du eigentlich? Ich bin doch kein versoffener Biertrinker! Und übrigens: Die Geschichte stand sogar im Kurier!

Verfasst: 4. September 2008, 09:07
von Lupo
St.Sebastianer hat geschrieben:
Fazit für mich: Ein Plan zur mittelfristigen Erhaltung der MzB sieht anders aus. Interessant zu lesen, aber derzeit einfach ein "Gschichtl" wie man es sich z.B. in der Bahnhofsresti in St. Sebastian beim dritten Bier erzählt.
Also das ist ja unerhört! Sag mal was glaubst du eigentlich? Ich bin doch kein versoffener Biertrinker! Und übrigens: Die Geschichte stand sogar im Kurier!
Er hat dich nicht als versoffener Biertrinker bezeichnet. Sondern meint das solche Geschichten nach einer gewissen Anzahl von Bieren in geswissen Lokalen erzählt.
Wenn das im Kurier stand, könnste du vielleicht den Artikel einscannen und ihr rein stellen.

Verfasst: 4. September 2008, 09:11
von St.Sebastianer
Sondern meint das solche Geschichten nach einer gewissen Anzahl von Bieren in geswissen Lokalen erzählt.
So ein Unsinn!

Den Artikel hab ich gerade nicht bei der Hand, werde ihn aber Wochenende einscannen und Online stellen.

Verfasst: 4. September 2008, 23:24
von Martin Zeilinger
St.Sebastianer hat geschrieben:
Fazit für mich: Ein Plan zur mittelfristigen Erhaltung der MzB sieht anders aus. Interessant zu lesen, aber derzeit einfach ein "Gschichtl" wie man es sich z.B. in der Bahnhofsresti in St. Sebastian beim dritten Bier erzählt.
Also das ist ja unerhört! Sag mal was glaubst du eigentlich? Ich bin doch kein versoffener Biertrinker! Und übrigens: Die Geschichte stand sogar im Kurier!
Immer mit der Ruhe werter St. Sebastianer. Was ist denn eigentlich an meinen Sätzen so unerhört?

St.Sebastianer hat geschrieben: Sag mal was glaubst du eigentlich?
In Hinblick auf die MzB glaube ich, dass ein Plan zur mittelfristigen Erhaltung der MzB anders aussehen muss, als bloß den Betreiber zu wechseln. Insbesondere wenn man den von Möchtegern Lokführer genannten Kostendeckungsgrad von 17% bedenkt.

St.Sebastianer hat geschrieben:Ich bin doch kein versoffener Biertrinker!
Das freut mich, aber wo wird das behauptet?


Ich glaube gern, dass in Mariazell über einen Betreiberwechsel "gemunkelt" wird. Solange dieses Gemunkel aber dermaßen unkonkret bleibt und m.E. nicht ganz unwesentliche Fragen (u.A. Finanzierung, Betreiber, Zeitplan) offen sind, bleibt es für mich ein "Gschichtl" - auch wenn es im Kurier stand.

Verfasst: 20. Dezember 2008, 13:47
von mp07
Hallo!

Seht, was ich heute im Internet gefunden habe.

http://www.kurier.at/nachrichten/nieder ... 281222.php

Sieht so aus, als dass die MZB wirklich dem Land quasi übergeben wird.
Der letzte Satz beunruhigt mich ein wenig, möglicherweise sieht es für die 1099er nicht so rosig aus.

lg, Michael

Verfasst: 20. Dezember 2008, 20:07
von St.Sebastianer
Sehr interessanter Artikel. Ich hab zwar noch einen anderen, habe bis jetzt aber immer vergessen ihn einzustellen :oops:

Den letzten Satz finde ich nicht so beunruhigend, ich befürchte zwar, dass die momentan fünf abgestellten Maschinen dann ganz verschwinden werden, aber ein paar werden schon erhalten bleiben. Es ist aber schön zu hören, dass sich was tut mit unserer Mariazellerbahn.

Verfasst: 20. Dezember 2008, 20:30
von flobra
Kann mich St.Sebastianer nur anschließen.
lg flobra :grin: :grin:

Verfasst: 20. Dezember 2008, 23:18
von bernd70
Was konkretes ist da aber auch nicht rauszulesen, und somit für mich wieder nur heiße Luft.
Ich warte auf definitive und handfeste Aussagen, Zusagen und vor allem Taten!!
Dass die Loks unserer heißgeliebten Reihe 1099 bald mal ihr Ende erreichen werden, müssen wir wohl hinnehmen, aber für einen "ordentlichen und spektakulären" Nostalgiebetrieb wird es doch wohl reichen!
Bernd

Verfasst: 21. Dezember 2008, 09:07
von Martin Zeilinger
Mir geht es da wie bernd 70. Auch ich kann in Artikel des Kurier nicht viel Neues, Konkretes oder gar Gutes lesen.

Aussagen wie
Der zwischen Landeschef Erwin Pröll und dem damaligen Verkehrsminister Hubert Gorbach abgeschlossene "Gösing-Vertrag" über eine Bundesfinanzierung der Trasse mit 21 Viadukten und 19 Tunnels läuft per Jahresende aus. Eine Landesbahn ist aber nur wirtschaftlich, wenn die Republik das Schienensystem sponsert."
Wann neues Zugmaterial angeschafft werden kann ist noch offen.
und
Wie das personell geht, ist noch nicht ganz ausgekocht.
weisen für mich darauf hin, dass zentrale Aspekte einer Übernahme - wie z.B. eine mittelfristige bzw. langfristige Finanzierungsperspektive - nach wie vor unklar sind. Und damit das "Weiterwursteln" weitergeht.

Verfasst: 21. Dezember 2008, 18:40
von Herbert Ortner
weisen für mich darauf hin, dass zentrale Aspekte einer Übernahme - wie z.B. eine mittelfristige bzw. langfristige Finanzierungsperspektive - nach wie vor unklar sind. Und damit das "Weiterwursteln" weitergeht.
Im "worst case" so wie es an anderer Stelle schon angesprochen wurde: Mit dem Material einer eingestellten Ybbstalbahn.

Verfasst: 21. Dezember 2008, 19:41
von Erich Hafner
Ehrlich, mit den fünf 5090ern von der Ybbstalbahn und den paar "krummen" Wagen und 2095ern kann man nur das Sterben der Mariazellerbahn verlängern. Wenn ein neuer Eigentümer samt Betreiber nicht willens ist, in einen neuen Fuhrpark zu investieren, dann können sie es gleich bleiben lassen. Da zahlt sich ein Übergabeprozess wirklich nicht aus.