Bau eines "großen" Personenwagens

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Moderator: Stephan Rewitzer

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Zillertalbahner
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Bau eines "großen" Personenwagens

Beitrag von Zillertalbahner »

Hallo Schmalspurfreunde,

da ich gerade nicht viel an meinen kleinen Projekten weiter arbeite möchte ich euch doch wenigstens an meinem aktuellen Schmalspurprojekt teilhaben lassen. Dabei handelt es sich um einen Personen/Packwagen für meine Bear Creek Railroad im Maßstab 1:6.

Der Wagen ist größtenteils aus Holz gebaut. Vor ein paar Jahren habe ich bereits einen Personenwagen in dieser Größe gebaut, der mir nun als Vorlage dient. Der neue Wagen wird nur 3 der 5 Fenster bekommen und dafür dann seitliche Schiebetüren für das Packabteil.

Beginnen möchte ich heute mal mit den Drehgestellen. Die sind aus 12mm Multiplexplatten für die Seitenwangen, einer 18mm dicken Querplatte für den Drehpunkt und verschiedenen anderen Hölzern für die Federpaketattrapen und Achslager aufgebaut worden. Beim Bau des ersten Paars für den Personenwagen habe ich Schablonen erstellt die ich nun beim zweiten Paar wiederverwenden konnte. So ging der Bau sehr schnell von der Hand. Nach gut 2 Stunden an der Bandsäge waren alle Teile zugeschnitten.

Die Radsätze sind fertig gekauft und haben eine Spurweite von 127mm (5 Zoll).

Mittlerweile bin ich schon beim Zusammenbau des Aufbaus. Davon berichte ich euch dann beim nächsten Mal.

Grüße, Gerd
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Zillertalbahner
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Beitrag von Zillertalbahner »

Guten Morgen,

hier habe ich den zweiten Teil mit dem Rohbau des Wagenkastens. Dieser besteht aus 10mm dickem Sperrholz. Die Fenster und Kassetten in den Seitenwänden habe ich mit der Oberfräse ausgefräst. Dazu verwende ich einen verstellbaren Rahmen als Anschlag. Da ich beide Platten übereinander geschraubt hatte konnte ich immer zwei Fenster gleichzeitig ausfräsen.

Die Platten werden um eine dicke MDF-Bodenplatte geschraubt und erhalten in den Ecken noch Verstärkungen aus 20x20mm Holzleisten.

Nun geht es ans Gestalten der glatten Flächen. Aus zahlreichen Leisten mit verschiedenen Profilen werden Details, Fenstereinfassungen und Türen apliziert. Die gesamte Wagenfläche wird zum Schluß noch mit 25x3mm Leisten beplankt. Begonnen habe ich zunächst mit den gerundeten Abdeckleisten an den Ecken des Wagenkastens, gefolgt von den halbrunden Einfassungen der Türen.

Alle weiteren Holzleisten für die Beplankung habe ich schon aus alten Dachlattenresten bzw. Teilen eines altem Holzbettes zugeschnitten. Wenn es mit dem beplanken los geht werde ich wieder ein paar Bilder einstellen, und natürlich auch von dem fertigen Werk. Ich denke im Laufe der nächsten Woche könnte der Wagenkasten fertig werden.

Grüße, Gerd
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Zillertalbahner
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Beitrag von Zillertalbahner »

Drei weitere Bilder aus der Werkstatt. Die Deckleisten wurden aus alten Brettern auf der Tischkreissäge zugeschnitten. Ich denke am Donnerstag kann ich den Wagenkasten schon grün lackieren und danach die Fenster einsetzen. Damit würde dann nur noch die Bühnen mit den Kupplungen und das Dach fehlen. Ach ja, und die Inneneinrichtung...

Grüße, Gerd
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Zillertalbahner
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Beitrag von Zillertalbahner »

Ach, ich komm eigentlich sehr gut mit den Jungs aus.

Schönen Nachmittag zusammen. Ab heute habe ich ein paar Tag frei für eine Modellbahnaustellung und da ich gestern bereits mit dem Packen gut voran gekommen bin habe ich den heutigen Tag komplett dem Personenwagenprojekt gewidmet.

Zunächst wurden die restlichen Leisten aufgenagelt. Unter dem Wagen wurden die Aufnahmen für die Drehgestelle eingebaut und vorbereitet. Danach ging's in den Garten zum Lackieren. Unterboden und Drehgestelle wurden in schwarz, der Wagenkasten in Jagdgrün, analog zum ersten Wagen gespritzt.

Während die Teile nun trockneten habe ich schon mal mit den Bühnengeländern angefangen und die Metallteile und Rohteile aus Holz soweit vorbereitet. Nachdem die Farbe soweit abgetrocknet war konnten schon die Fenster eingesetzt werden. Die Rahmen aus 5mm Vierkantleisten hatte ich schon Anfang der Woche in Nußbaumdunkel gebeizt. Diese wurden nun mit Messingnägeln in die Fensteröffnungen eingesetzt und von Innen dann eine Plexiglasscheibe dahinter gesetzt.

Für die Anschriften habe ich wieder meine gefrästen Schablonen verwendet und die Beschriftungen mit weißer Farbe aus der Airbrush aufgebracht. Nach dem Montieren der Drehgestelle steht der Wagen nun erstmals auf eigenen Füßen.

Wie ganz am Anfang mal erwähnt wollte ich auch für den ersten Wagen neue Bühnen anfertigen. Eine wurde schon mal halb abgerissen, eine andere war am auseinanderfallen. Also auf Dauer nichts gescheites mehr. Beim Neubau habe ich versucht die Bühnen mehr an typische US-Vorbilder anzulehnen. Dazu gehöfen die geschwungenen Treppenaufgänge. Diese wurden auf der Kreissäge vor dem Zuschneiden geschlitzt damit ich hier später Stufen aus 4er Kiefersperrholz einsetzen kann. Hoffen wir mal daß es klappt.

Die Basis der neuen Bühnen bilden übrigens nun massive 18mm Multiplexplatten. Die erste "vorbildnahe" Konstruktion aus Holzleisten hat den Zug- & Stoßbelastungen der Kupplung nicht lange stand gehalten. Dies Problem sollte nun gelöst sein. Natürlich wird wieder alles so verkleidet und gestaltet, daß es optisch nicht auffällt.

An den Bühnen fehlen nun eigentlich nur noch die Kupplungen samt Aufnahmen, dann können sie bereits lackiert werden. Danach werden die Stufen eingesetzt welche nur braun gebeizt werden. Nach der Montage der Bühnen an den Wagen fehlen dann nur noch die Dächer und etwas Inneneinrichtung.

Ich denke im Laufe der nächsten Woche sollte der Wagen dann fertig werden und kann so beim Abdampfen seine Jungfernfahrt absolvieren.

Grüße, Gerd
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Mathias
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Beitrag von Mathias »

Beindruckend :eek: gefällt mir :grin:

Ciao Mathias
LGB, Roco & Liliput :grin: Hauptsache Schmalspur :wink:
Zillertalbahner
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Beitrag von Zillertalbahner »

Hallo Matthias,

freut mich wenn dir der Wagen gefällt. Gestern ging es mit den Bühnen weiter die nun auch schon montiert sind.

Zunächst habe ich die Kupplungen eingebaut. Diese sind aus Flachmaterial und Rechteckrohren zusammen geschweißt. Der Ring um das Kupplungsmaul ist ein Laserteil. Von denen hatte ich mir mal eine größere Zahl machen lassen.

Da ich die Bühnen schon neu konstruiert habe um ihnen ein mehr amerikanisches Aussehen zu geben habe ich auch je Wagen ein Handbremsrad mit Kleinteilen angebaut. Die Handbremse ist im Moment nur statisch als Dummy montiert, da ich in den Drehgestellen keine Bremsanlage eingebaut habe. Vielleicht rüste ich mal je Wagen noch ein Drehgestelle nach und kann dann die Wagen mit funktionsfähiger Bremse ausrüsten wie es bereits bei der Caboose der Fall ist.

Bei den alten US-Handbremsen wird eine Kette oder ein Stahlseil um eine Welle/Trommel gewickelt und so die Bremsbacken angezogen. Um den Bremsdruck aufrecht zu erhalten wird die Welle mit einer Ratschenscheibe und Sperrklinke verriegelt. Zum Lösen wird einfach die Sperrklinke bei seite gedreht und schon entrollt sich die Kette wieder. Auch hier greife ich auf Laserteile für das Handrad und die Sperrklinke samt Ratschenrad zurück die ich vor ein paar Jahren habe anfertigen lassen.

Nach dem Lackieren in Schwarz wurden die vorbereiteten Bretter aus 4mm Kiefersperrholz eingesetzt. Ich verwende hier Sperrholz, da es stabiler ist als Massivholz gleicher Stärke. Erfahrungswerte :-) die Holzteile wurden passend zu den Fensterrahmen in Nußbaum-dunkel gebeizt.

Die fertigen Bühnen wurden dann mit Spaxschrauben am Wagenboden befestigt. Somit sind die Wagen in ihrer gesamten Länge nun fertig. Morgen Abend werde ich mich an den Bau der beiden neuen Dächer machen und damit wären die Wagen dann bis auf die Inneneinrichtung im neuen Combine fertig. Wenn das Wetter also mitspielt steht eine Probefahrt in Gustavsburg nur noch das Transportproblem im Weg :-(

Grüße, Gerd
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Zillertalbahner
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Beitrag von Zillertalbahner »

Guten Abend,

zum Abschluß gibts hier nun Bilder von der heutigen Probefahrt des fertigen Wagens. Hinter der Forney #2 geben die beiden Wagen einen prima Personenzug einer amerikanischen Kleinbahn.

Das Dach wurde aus einer 4mm dicken Sperrholzplatte angefertigt, welches über 6 Spanten gebogen und mit Schrauben fixiert wurde. Anschließend habe wurde doppelseitiges Klebeband aufgeklegt und das Dach mit Baumwollstoff überzogen welches nach dem Zuschneiden mit schwarzer Abtönfarbe eingefäbt wurde.

Somit war der Wagen nun , bis auf die Inneneinrichtung, einsatzbereit und hat seine erste Ausfahrt heute zur Freude der Besucher hinter sich gebracht. Auch wenn das stürmische Wetter beinahe einen Unfall verursacht hätte. Selbst den paar Regentropfen konnte getrotzt werden und es wurde einfach weiter gefahren bis nach 4 Kohleladungen und ca 40 Litern Wasser die Lok wieder abgestellt wurde.

Nun gehen die Modelle in den Winterschlaf bis sie dann im Januar in Karlsruhe zum Echtdampf Hallentreffen wieder in Aktion zu erleben sind.

Grüße, Gerd
ernst
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Beitrag von ernst »

Hallo Gerd,
Kompliment, saubere Arbeit und finde solche Gartenbahnen doch immer reizvoll.
Mal was ganz anderes als HOe Wagen.

Gruss Ernst
mzbfoi
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Beitrag von mzbfoi »

Hallo Gerd,

auch von mir ein: "Alle Achtung!" sehr interessant einmal derartig große Modellbahnen zu sehen.

Nebenbei interessant sind natürlich auch die Dreischienengleise, auf denen Dein Zug da seine Runden dreht. Die auf einem der Bilder zu erkennende Dreischienenweiche scheint dabei ja ein echtes Meisterwerk zu sein!

Nette Grüße,

Ingo.

Bild

DS408 §2 (2): "Die Mitarbeiter sollen ... ihren Dienst mit der dem Wesen des Eisenbahnbetriebs entsprechenden Raschheit, aber ohne Überstürzung, ausführen."
Zillertalbahner
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Beitrag von Zillertalbahner »

Hallo,

freut mich wenn euch die große Schmalspur auch gefällt.
Auf unserer Vereinsanlage liegen eigentlich fast nur Dreischienenweichen, die gesamte Strecke sowohl für 5"- als auch 7.25"-Fahrzeuge befahrbar ist. Spontan fällt mir nur eben jene aus dem Bild ein bei der es anders ist. Dies ist eine Dreiwegweiche in 5", bei der nur der linke Abzweig auch ein 7.25"-Gleis hat. Die drei angehenden Gleise werden als Abstellgleise für Rollmaterial genutzt.

Grüße, Gerd
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