Eigen- und Umbauten der SBEG

Für Anregungen/Vorstellungen/Tipps, Tricks & Hinweise.

Moderator: Stephan Rewitzer

GSB
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Beitrag von GSB »

Hallo Georg,

da hat Dir Wolfgang aber ein schönes Geschenk gemacht! :grin: Mir gefällt das Design so sehr gut. :-D

Finde es auch klasse, daß Du ihm durch die Namensgebung ein Denkmal in Deiner Fahrzeugflotte gesetzt hast.

Gruß Matthias
GSB - eine schmalspurige Privatbahn

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ngfreak09
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Eigen- und Umbauten der SBEG XII

Beitrag von ngfreak09 »

Hallo,

bereits bei den Loks 426, 427, 428 und 437 wurde ja schon erwähnt, dass sie für den Wendezugeinsatz ausgerüstet sind. Zur Zeit hat der Betriebsteil Overath zwei Wendezuggarnituren im Einsatz . Sie tragen die interne Bezeichnung Wendezug I und Wendezug II.
Da der Wendezug II z.Z. noch nicht das vollständige SBEG-Design aufweist, sondern lediglich klein und versteckt SBEG-Eigentumsbezeichnungen möchte ich ihn erst später vorstellen

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Der hier gezeigte Wendezug entstand zu Beginn der 1990iger Jahre aus drei der 4-achsigen Personenwagen der alten Wiener Liliput Produktion und einem BD4 aus der damals neuen Mariazellerbahnserie von Roco. Beim BD4 wurden in den Gepäckteil vier neue Fenster geschnitten: zwei als Seitenfenster und zwei als Frontfenster links und rechts von der Übergangstür, die ihrerseits so verschliffen wurde, dass nur ihr Fenster übrig blieb.
Als Lampenattrappen dienen Ringe aus Messingrohrstücken. Ein Weinert Bremsschlauch und ein Signalhorn auf dem Dach und später ein Scheibenwischer aus der Bastelkiste ergänzen die Einrichtung.

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Einige Jahre später wurden die alten Liliput Vierachser ersetzt durch zwei B4 und einen AB4 aus dem Mariazellerprogramm von Roco. Dabei wurde das Design leicht geändert und der AB wurde äußerlich zum „Café“-Wagen. Alle Wagen sind mit MTL N-Kupplungen ausgerüstet.

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Ursprünglich war die 437 die Regellok für diesen Zug, heute sind es die 427 oder die 426.
Eingesetzt wird dieser Zug überwiegend im Sonder- und Ausflugsverkehr, bei Bedarf aber auch als Triebwagen-Ersatz im Liniendienst.



Grüße aus dem Bergischen Land

Georg
Zuletzt geändert von ngfreak09 am 9. August 2020, 14:56, insgesamt 1-mal geändert.
GSB
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Beitrag von GSB »

Hallo Georg,

wieder ein Zug ganz nach meinem Geschmack! :-D :pro:

Bei mir liegt seit der Reaktivierung der Anlage vor zehn Jahren so ein Halbgepäckwagen rum und wartet auf den Umbau zum Steuerwagen... :oops: Hab's lediglich geschafft, zwei der Personenwagen umzulackieren :wink: (und damit auch die beiden Liliput-Vierachser zu ersetzen :lol: ).

Gruß Matthias
GSB - eine schmalspurige Privatbahn

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garibaldi
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Beitrag von garibaldi »

Hallo Georg,

ich verfolge Deinen Beitrag schon länger. Die Umbauten sind wirklich sehr interessant. Die Idee ist richtig ansteckend.
Nur mit dem Umlackieren ist das so eine Sache, ich traue mich bisher nicht daran.
Gruß
Andreas
ngfreak09
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Eigen- und Umbauten der SBEG XIII

Beitrag von ngfreak09 »

Hallo,

die SBEG ist zwar eine moderne Bahngesellschaft, deren Schwerpunkt im Betriebsteil Overath auf dem modernen ÖPNV liegt. Sie hat aber auch die Bedeutung des Museums- und Touristenverkehrs für die Region und für die Bahngesellschaft erkannt. Der Betriebsteil Overath hält dafür z.Z. zwei Museumszug-Garnituren vor.
Bei der Bildung der Züge wurde zunächst auf eigenes historisches Material zurückgegriffen. Später erforderte der wachsende Zuspruch auf dieses Programm die Bildung eines zweiten Zuges und damit auch den Erwerb historischer Fahrzeuge von anderen Bahnen. Die später hinzugekommenen Triebfahrzeuge behalten i.d.R.äußerlich ihre originalen Anschriften (Betreiber und Fahrzeugnummer).
Hier nun die ältere Museumsgarnitur, deren Wagen zum überwiegenden Teil aus älteren SBEG Wagen gebildet wird.

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Er besteht aus fünf Wagen: 3 x Kbi4 von Bemo (m.W. ex Filderbahn), dem dreiachsigen Aussichtswagen Nr.2 DR von Liliput und einem ehemaligen Pufferwagen G487 von Bemo.
(Wagen, die offiziell zum Museumsbestand zählen, haben fortlaufende zweistellige Betriebsnummern ohne weitere Einteilung.)

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Die Kbi4 wurden im alten SBEG Farbschema lackiert, erhielten das alte SBEG- Beschriftungsmuster und die MTL N-Kupplungen an den Drehgestellen. (Dieser Wagentyp gefällt mir von den Bemo-Württembergern einfach am besten.)

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Hier kann man sehr gut erkennen, wie eng der Fahrzeugabstand mit der MTL N-Kupplung ist.

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Der Aussichtswagen ist erst seit wenigen Jahren dabei.(Zuvor war an seiner Stelle ein weiterer Kbi4 des SBEG-Betriebsteils Köln leihweise eingereiht.) Es handelt sich dabei unverkennbar um den dreiachsigen Aussichtswagen von Liliput in der Ausführung als Aussichtswagen Nr. 3 der DR. An ihm wurden lediglich die DR Anschriften braun überlackiert und beidseitig kleine (Plastik-)Schilder mit SBEG Schriftzug und -Betriebsnummer angebracht. Die Liliput-Klauenkupplung wurde beibehalten, da der Wagen normalerweise im Zugverband eingereiht bleibt und somit nicht rangiert wird. Da die Sitze im Wagen groß genug sind, konnten hier die 1:100 Figuren aus China gut Platz finden.

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Der Bemo Pufferwagen G481 DR verlor seine Normalspurpuffer und erhielt stattdessen eine Schienenreinigungseinrichtung und das alte SBEG-Farbschema. Trotz seines Einsatzes als Gepäckwagen im Museumsbetrieb hat er seine Betriebsnummer als Bahndienstwagen beibehalten.

Für diesen Zug hält die SBEG zwei reguläre Dampfloks und als Reserve die E-Lok 425 vor.

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Zur Zeit wird er vorwiegend mit der Bemo VI K 99 651 (SBEG Nr. 901) gefahren. Sie ist erst relativ kurz im Bestand der SBEG und ersetzt die gleichartige SBEG Nr. 4, die ich vor vielen Jahren als fertig montierten Bausatz aus der ersten Bemo Serie dieses Typs preiswert erworben hatte und die sich leider vor einigen Jahren bei Wartungsarbeiten plötzlich (vermutlich wegen gealterten Klebstoffs) in ihre Einzelteile zerlegte. Da sie sich mehreren Wiederaufbauversuchen erfolgreich widersetzte und die Fahreigenschaften relativ bescheiden waren, beschloss die Geschäftsführung der SBEG bei den Herstellerwerken Bemo und Veit ein neue überarbeitete Maschine dieses Typs zu erwerben. Diese wurde digitalisiert und auf MTL N-Kupplung umgerüstet.

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Die zweite Stamm-Dampflok dieses Zuges ist eine Roco Mh6 (SBEG Nr. 906) in der ersten Museumsausführung. Sie trat zunächst die Nachfolge der ersten SBEG VI K an. Die einzigen Veränderungen an ihr sind jeweils aus weiß lackierten Stecknadelköpfen angedeutete moderne LED-Lampen (die wie bei der Originalmaschine für das erforderliche Dreilicht-Spitzensignal sorgen) und der Einbau der MTL N-Kupplung.

Dritte im Bunde ist als Reservelok die E-Lok 425, die sonst den „Optolith-Zug“ fährt.

Ich hoffe, dass diese „historische“ Garnitur auch denjenigen gefällt, die sonst über die modernen (und gar elektrischen !) Fahrzeuge etwas die Nase rümpfen.

Grüße aus dem Bergischen Land

Georg
garibaldi
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Beitrag von garibaldi »

Hallo Georg,

das sind auch wieder schöne Züge.

Diese MTL Kupplung ist interessant. Ist der Einbau schwierig?
Und Du hast auch Wendezüge damit im Einsatz. Das scheint ja ohne Probleme zu funktionieren. Für meine Bemo Wendezüge und Zahnradradfahrzeuge hatte ich mir die Bemo bzw. Fleischmann Kurzkupplungen und Kupplungskulissen für Spur N gekauft. Die Kupplungsköpfe passen jeweils auch in die Aufnahmen der anderen Anbieter.
Sonst wären die Fahrzeug im Schiebebetrieb entgleist.
Gruß
Andreas
ngfreak09
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Beitrag von ngfreak09 »

Hallo Andreas,

zunächst zu deiner Frage wegen des Einbaus der MTL (Micro Trains Line, früher Kadee) N-Kupplung: die Antwort ist schlicht und ergreifend jein!
Das hängt nämlich vom jeweiligen Fahrzeug ab, in das man die Kupplung einbauen möchte. So gut wie immer muss man die bisherige Kupplung samt Kupplungsaufnahme endgültig entfernen.
Bei den meisten zweiachsigen Wagen und starrachsigen Lokomotiven muss man in der Regel unter dem Fahrzeug am Fahrzeugende eine ebene Fläche in der richtigen Höhe schaffen (z.B. durch abschleifen/abfräsen oder auffüllen des Wagenbodens) und dann die Kupplung dort anschrauben oder einkleben. Zur Bestimmung der richtigen Höhe gibt es eine Multifunktionslehre mit der das relativ problemlos geht.
Bei Drehgestellfahrzeugen (Loks und Wagen) sollte man die Kupplung am besten an den Drehgestelle anbringen. Damit ist dann auch ein einwandfreier Wendezug-(Schiebe)betrieb möglich.
Unter Umständen ist es dazu erforderlich, aus Plastik- oder Metallstreifen eine entsprechend lange Deichsel anzufertigen, an deren Ende dann die Kupplung angeschraubt oder geklebt werden kann. Seit einiger Zeit gibt es von MTL eine fertig montierte Kupplung mit einem verlängerten Schaft, der diese Art der Montage sehr erleichtert.
Einige Standardausführungen der Kupplung gibt es fertig montiert. Bei den meisten Ausführungen handelt es sich jedoch um Bausätze für spezielle Anwendungsfälle bei amerikanischen Fahrzeugen. Diese Bausätze sind wegen der Winzigkeit, vor allem der Federn, sehr diffizil in der Montage.

Manchmal verwenden wir für Eigen- oder Umbauten ja auch N Fahrwerke. Für deren N-Norm Kupplungsaufnahmen gibt es auch besondere Bausätze, die den Einbau erleichtern.

Wichtig ist auch zu wissen, dass bis auf einige Standardausführungen, die Kupplungen nicht ganz billig sind.

Worin liegen nun die Vorteile?
Antwort: in der praktischen Anwendung! Wenn die Kupplung richtig eingebaut ist (d.h. Kupplung und Entkupplungspin sind in der Höhe korrekt justiert, was man von Zeit zu Zeit kontrollieren sollte, bietet sie folgende Vorteile:
- die Kupplung kuppelt auch bei einzelnen Wagen butterweich ein,
- die Fahrzeuge können ohne Verhaken nach oben aus dem Zugverband genommen werden,
- die Kupplungen sind sehr zierlich,
- sie kuppelt bei richtiger Justierung sehr sicher,
- die Fahrzeuge sind eng gekuppelt,
- die Entkupplung und Vorentkupplung geschieht berührungslos durch im oder unter dem Gleis angebrachte Dauer- oder Elektromagnete (keine mechanischen Elemente).

Das Rangieren kann damit ohne "lieber Gott Eingriff" von oben oder mit irgendwelchen Haken erfolgen.

Nun noch etwas zum Wendezugbetrieb:
Beim schon vorgestellten Wendezug mit den Roco Mariazeller Wagen sind die Kupplungen, wie beschrieben, mit einer kleinen Deichsel an den Drehgestellen angebracht. Das funktioniert im Schiebebetrieb bestens.
Bei meinem zweiten, noch nicht vorgestellten Wendezug aus den modernen Niederflurwagen von Liliput, den ich zur Zeit noch mit den Liliput Klauenkupplungen fahre, funktioniert das längst nicht so gut. Das liegt an den eingebauten Kurzkupplungskulissen.
Da diese bei Modellbahnen seinerzeit eingeführt wurden, um bei Fahrzeugen mit Seitenpuffern in engen Kurven Puffer an Puffer fahren zu können, sind sie an Fahrzeugen mit Mittelkupplungen (egal ob Puffer-, Haken- oder Automatikkupplungen) völlig sinnlos, da es ja da keine Seitenpuffer gibt.

Überdies erfordern sie eine starre Verbindung zwischen den Kupplungsköpfen. Dies ist bei Klauen- und Hakenkupplungen gerade nicht der Fall, so dass z.B. bei den Liliput Niederflurwagen in Schiebefahrt die Kupplungsköpfe bei Kurvenfahrt nach außen gedrückt werden und dadurch der Abstand zwischen den Fahrzeugen stark verringert wird. In engen Kurven stoßen dann die Wagenkästen aneinander und bei Kurvenein- und Ausfahrten gibt es starke Längsruckbewegungen im Zug. (Die den Wagen beiliegenden starren Verbindungsdeichseln verbiegen sich leider sehr leicht vertikal beim Einklipsen in die Kupplungsaufnahmen. Daher ist das Einkuppeln mit diesen Deichseln sehr kniffelig.)

Wir fahren jetzt schon über 30 Jahre mit den MTL Kupplungen und sind damit sehr zufrieden.

Wenn ihr noch Fragen dazu habt: nur zu!!!

Grüße aus dem Bergischen Land

Georg
garibaldi
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Beitrag von garibaldi »

Hallo Georg,

vielen Dank für die ausführliche Erklärung. Die Kupplungen sind auf jeden Fall interessant. Die RüKB Wagen von Bemo haben auch so eine überflüssige Kulissenführung. Wie Du erwähnst hast sind die bei Mittelpufferkupplungen nicht erforderlich. Eine Umrüstung muss ich mir genau überlegen, denn bei einem großen Fuhrpark ist das schon ein Kostenfaktor. Das hatte ich bei der Umrüstung meines RhB Fuhrparks festgestellt.
Gruß
Andreas
ngfreak09
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Beitrag von ngfreak09 »

Hallo Andreas,

das mit dem Umrüsten ist natürlich ein Kostenfaktor. Wir haben das damals so gelöst, dass wir die Umrüstung über einen längeren Zeitraum gestreckt haben.
In dieser Zeit haben wir erst nur einen Teil der Fahrzeuge und zussätzlich einige Wagen als "Kuppelwagen" ausgerüstet, die an einem Ende die bisherige H0e Hakenkupplung behalten und am anderen Ende die MTL N-Kupplung eingebaut bekommen haben.
(Dies ist übrigends beim Kölner SBEG-Betriebsteil immer noch so, weil dessen Betreiber auch im Fremo aktiv ist, der ja bekanntlich nur die Hakenkupplung zulässt.)
Neufahrzeuge können ja dann jeweils sofort auf die neue Kupplung umgerüstet werden.

Grüße aus dem Bergischen Land

Georg
Achim.Z.
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Beitrag von Achim.Z. »

wenn ich mir die Bilder so ansehe, muss ich grad mit Wehmut an meine H0e Fahrzeuge denken, die da in der Vitrine vor sich hindümpeln ...

Ob ich die je mal wieder auf eine Strecke bringe ?


https://www.dropbox.com/s/b5jmt4mrfwjvh ... 0.jpg?dl=0



gruss aus gSi-Berg
Achim

edit: ich glaub, ich bin zu doof, ein Dropbox-Bild einzubinden..
ngfreak09
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Beitrag von ngfreak09 »

Hallo Achim,

ein sehr interessanter Zug. :grin: :grin: :grin: Die Lackierung war bestimmt nicht ganz einfach. Die beiden mittleren Wagen scheinen ja Roco (?) Mariazellerwagen zu sein. Der Steuerwagen sieht am hinteren Ende ebenfalls wie ein Mariazellerwagen aus. Aber woher stammt die Front? Es scheint ja die gleiche zu sein wie die der Lok? Und überhaupt: Woraus ist die entstanden und was ist das für ein Fahrwerk?
Vielleicht kannst du eventuell noch größere Fotos zeigen, auf denen man die Einzelheiten noch besser erkennen kann.

Grüße aus dem Bergischen

Georg

P.S.: Ein Tipp für die Fotos: ich verwende https://picr.de/ fürs Hochladen. Ist einfach und kostenlos.
Zuletzt geändert von ngfreak09 am 16. November 2020, 17:01, insgesamt 1-mal geändert.
Out of the box
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Mariazellerbahnwagen

Beitrag von Out of the box »

Hallo Georg,

du hast dir die Frage (beinahe) selbst beantwortet :wink:

Achim hat es aber in seinem Beitrag eh beschrieben:
Der hier gezeigte Wendezug entstand zu Beginn der 1990iger Jahre aus drei der 4-achsigen Personenwagen der alten Wiener Liliput Produktion und einem BD4 aus der damals neuen Mariazellerbahnserie von Roco. Beim BD4 wurden in den Gepäckteil vier neue Fenster geschnitten: zwei als Seitenfenster und zwei als Frontfenster links und rechts von der Übergangstür, die ihrerseits so verschliffen wurde, dass nur ihr Fenster übrig blieb.
Als Lampenattrappen dienen Ringe aus Messingrohrstücken. Ein Weinert Bremsschlauch und ein Signalhorn auf dem Dach und später ein Scheibenwischer aus der Bastelkiste ergänzen die Einrichtung.
Übrigens hat Jürgen (750mm-fan) hier schon mal einen solchermaßen umgebauten Steuerwagen gezeigt.
http://www.schmalspur-modell.at/viewtop ... 56&t=12371

Liebe Grüße, Wolfgang.
GSB
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Beitrag von GSB »

Hallo Georg,

die Württemberger von Bemo hier aus dem Ländle sind echt überall anzutreffen. :lol: Sind bei mir ja auch der Kern des Fuhrparks. :-D

Die Kupplungen sind schon interessant. :think: Hab vor einiger Zeit mal gebraucht nen Packwagen erworben, wo auf einer Seite so ne Kupplung :?: verbaut ist. Mach gelegentlich mal ne Aufnahme, ob das diese MTL Kupplung ist... :wink:

Gruß Matthias
GSB - eine schmalspurige Privatbahn

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ngfreak09
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@Wolfgang

Beitrag von ngfreak09 »

Hallo Wolfgang,

ich glaube da hast du etwas verwechselt.
Mein Steuerwagen entstand, genau so wie der von Jürgen, aus einem BD4. Das ist der kombinierte Gepäck- und Personenwagen. Ein solcher ist aber im Zug von Achim direkt hinter der Lok eingereiht. Der Steuerwagen in Achim´s Zug ist jedoch auf Grund der Fensterteilung eindeutig ein B4 und hat, genau wie die Lok, eine abgeschrägte, nach unten eingezogene Front. Und um genau diese Front geht es mir mit meiner Frage.

Also nichts für ungut und Grüße aus dem Bergischen

Georg
Out of the box
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@Georg

Beitrag von Out of the box »

Hallo Georg,

ich habe in der Tat etwas verwechselt, nämlich deine und Achim´s Bilder. Sorry :lol:

Liebe Grüße, Wolfgang.
ngfreak09
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Eigen- und Umbauten der SBEG XIV

Beitrag von ngfreak09 »

Hallo,

wie angekündigt folgt nun die Vorstellung des zweiten Museumszuges des SBEG-Betriebsteils Overath.

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Er besteht komplett aus Wagen von Technomodell (aus der Zeit vor der Übernahme durch pmt.): 2x Reisezugwagen K320 3. Klasse DRG, 1x Aussichtswagen der DR und 1x Zugführerwagen mit Einrichtung für Heberlein-Seilzugbremse. Alle Wagen erhielten natürlich die MTL N-Kupplung.
Da die üblichen Preiser- oder Mertenfiguren nicht auf die zu kleinen Sitze in den Wagen passten, und die chinesischen 1:100 Figuren damals noch nicht verfügbar waren, habe ich die zierlicheren vereinfachten Kibri-Bausatzfiguren verwendet. Auf der Anlage fällt das gar nicht so auf. Die Wagen wurden nach meinen Wünschen von einem leider inzwischen verstorbenen Mitglied der SBEG lackiert.

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Dabei erhielten die beiden Personenwagen einen Anstrich in annähernder Teakholz-Optik. (Bei einem Besuch in Stockholm 1983 gefielen mir die dort bei der schmalspurigen Roslagsbahn noch im Einsatz befindlichen Teakholzwagen so gut, dass ich „sowas“ auch bei mir auf der Anlage haben wollte.) Wagennummern und altes SBEG-Logo wurden auf kleine schwarze (Plastik-)Schilder aufgebracht und an die Gehäuse geklebt.

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Der Aussichtswagen erhielt eine braune Lackierung und von mir weiße Zierlinien und das alte SBEG -Logo. Leider sind im Laufe der Zeit durch den Transport der Wagen zu Ausstellungen und Modultreffen immer mehr Teile des filigranen Schutzgeländers abgebrochen, so dass ich das Geländer letztlich durch ein einfacheres und stabileres ersetzten musste.

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Der Zugführerwagen wurde ebenfalls braun lackiert und erhielt wie die Personenwagen ein Extraschild mit SBEG Schriftzug und Wagennummer. Die Zugführereinrichtung der Seilzugbremse blieb als technisches Denkmal erhalten.

Für diesen Zug hat das bereits erwähnte SBEG-Mitglied damals auch gleich eine passende Lok mit der theoretischen Betriebsnr. 99 087 (= SBEG Nr. 907) mitgeliefert. Das Gehäuse entstand aus einem Messing-Bausatz einer bayerischen Kastendampflok (vermutlich LAG Lok der Walhallabahn) des Wuppertaler Modellbahnhändlers Matschke. Das Fahrwerk ist das einer Minitrix BR 89 7-8 das später mit einen sb-Glockenankermotor Nachrüstsatz nachgerüstet wurde. Diese Lok ist nach wie vor eine der drei Stammloks für diesen Zug.

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Die zweite Stammlok ist eine Roco Hf 110 in der Tenderlokversion. Sie trägt als einzige Dampflok des Betriebsteils Overath ihre alte SBEG- Beschriftung und Betriebsnummer 3 (= aktuelle interne SBEG-Betriebsnr. 903), da sie schon zum ehemaligen Fahrzeugpark der SBEG gehörte.

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Last not least die dritte Stammlok für diesen Zug ist die bereits hier vorgestellte E-Lok 225 ex LbM-StE.

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Ich finde, alle drei machen eine gute Figur vor dem Zug.

Grüße aus dem Bergischen Land

Georg
Zuletzt geändert von ngfreak09 am 24. Januar 2024, 01:38, insgesamt 3-mal geändert.
ngfreak09
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Ergänzung

Beitrag von ngfreak09 »

Hallo,

Für den, den es interssiert:

ich hab´ noch mal ein wenig zur 99 087 recherchiert.

Diese Lok hat es wohl wirklich gegeben. Es handelt sich um eine Meterspurkastenlok der Gattung L 1 bzw. Pts 3/3 N der Pfalzbahn/Königlich Bayerische Staatsbahn für die einstigen Meterspurlinien im Raum Ludwigshafen a. Rhein, Frankenthal, Neustadt a.d. Weinstraße und Speyer.
Sie trug nacheinander die Betriebsnummern XVII (Pfalzbahn/K.B.Sts.B) und 99 087 (Reichsbahn). Baujahr: 1889, ausgemustert 1954.

Walhalla war also nicht.

Grüße aus dem Bergischen

Georg
Achim.Z.
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Beitrag von Achim.Z. »

ngfreak09 hat geschrieben:Hallo Achim,

ein sehr interessanter Zug. :grin: :grin: :grin: Die Lackierung war bestimmt nicht ganz einfach. Die beiden mittleren Wagen scheinen ja Roco (?) Marizellerwagen zu sein. Der Steuerwagen sieht am hinteren Ende ebenfalls wie ein Mariazellerwagen aus. Aber woher stammt die Front? Es scheint ja die gleiche zu sein wie die der Lok? Und überhaupt: Woraus ist die entstanden und was ist das für ein Fahrwerk?
Vielleicht kannst du eventuell noch größere Fotos zeigen, auf denen man die Einzelheiten noch besser erkennen kann.

Grüße aus dem Bergischen

Georg

P.S.: Ein Tipp für die Fotos: ich verwende https://picr.de/ fürs Hochladen. Ist einfach und kostenlos.

OK, nachdem die Verwechslung geklärt ist:
* der Bt stammt von Liliput Wien, ist mal ein Totalschaden gewesen, die Front ist Messing, die Einrichtung ist Karton.

* der WR und der BD sind von Roco ein wenig umgebaut.

* die Lok ist aus Messing, das Fahrwerk ist ein gestrecktes Roco 1044er Fahrwerk, die Kupplung ist im Rahmen federnd gelagert.

Gruss aus gSi-Berg
Achim

PS: die Sachen sind teilweise sehr bespielt, da auch schon über 20 Jahre im Einsatz.

PPS: diese Lok hat auf der Modellbahn Süd in Stuttgard innert 4 Tagen reale 14 km zurückgelegt und musste nicht mal gross überholt werden.

Wir waren damals die ersten, die mit einer Roco Steuerung "Lokmaus 1" eine Modulanlage betrieben haben. Die Roco-Leute sind dann eines Abends bei uns gestanden und haben ihre Steuerung auf einer grossen Anlage getestet. (Manch einer hat da gestrahlt, wie ein kleines Kind)
ngfreak09
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Beitrag von ngfreak09 »

Hallo Achim,

danke für die Erklärungen. Auf jeden Fall ein interessanter Zug :grin: :grin: :grin: und vor allem ein Unikat und sicher mit einiger Arbeit verbunden.
Es lohnt sich für unsere Zwecke fast immer, wenn man älteres oder oder beschädigtes Material nicht entsorgt, sondern in die berühmte Bastelkiste steckt.

Grüße aus dem Bergischen Land

Georg
ngfreak09
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Eigen- und Umbauten der SBEG XV

Beitrag von ngfreak09 »

Hallo,

obwohl beim SBEG-Betriebsteil Overath eindeutig der Personenverkehr im Vordergrund steht, gibt es doch noch Güterverkehr: zum einen den „Optolith“-Verkehr mit dem Selbstentlader-Ganzzug und zum anderen einen, wenn auch geringen , Rollwagenverkehr zu zwei Anschließern.
Die übrigen Güterwagen dienen hauptsächlich zu Bahndienstzwecken oder gelegentlichen Sonder-Güterverkehren. Bei den meisten dieser Wagen handelt sich um mehr oder weniger bekannte Fahrzeuge der bekannten Hersteller Bemo, Liliput, Roco und Tillig. Sie sind, bis auf zwei Ausnahmen im Museumsverkehr, alle einheitlich in Grau lackiert, mit SBEG-Beschriftungen, MTL N-Kupplungen und Bremsschläuchen versehen und, soweit sie offen sind, größtenteils beladen.

Hier möchte ich nun einige Wagen vorstellen, die, nach meiner Ansicht, auf Grund ihrer Funktion oder Ladung ein wenig besonders sind.

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Wagen 295 ist das älteste noch erhaltene Umbauprojekt im Overather Betriebsteil. Er entstand Ende der 1970 iger Jahr noch für die „TESAG“ (Talheimer Elektrizitätswerke- und Straßenbahn AG), der bereits elektrifizierten Vorgänger-Anlage der SBEG.
Basis ist der kurze, zweiachsige G-Wagen der alten Original Egger-Bahn Produktion der 60iger Jahre. Er hat auf dem Dach ein größeres rundes „Etwas“ (Lüfter?), das sich als Basis für eine Arbeitsplattform geradezu anbot. Diese Plattform wiederum entstand aus dem Teil eines Bahnsteigmodells von einer der bekannten Zubehörfirmen. Für Geländer und Aufstiegsleitern sowie Erdungsstangen verwendete ich Teile irgendeines Geländers aus der Bastelkiste.
Insbesondere die für heutige Standards sehr grobe Bauart des Geländers entspricht nicht mehr dem heutigen Stand. Aber dieses Fahrzeug ist einer meiner ersten Umbauten und soll daher aus Nostalgie so bleiben.

Auch der kurze O-Wagen aus der originalen Egger-Bahn Produktion regte mein Phantasie an. Ein Hydraulikkran aus der Kölner Bastelkiste und einige Plastikteile machten ihn zum Baudienstwagen 297.

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Die Idee zum Wagen 296 hatte ich, als ich irgendwo auf einem Modellbahnbasar den Bausatz für einen Kompressoranhäger aus DDR-Produktion erstanden habe. Ohne Fahrwerk und mit einigen Teilen aus der eigenen Bastelkiste ergänzt, entstand so aus einem Tillig Flachbordwagen ein nützliches Baudienstfahrzeug.

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Vielleicht sind das für den einen oder anderen von euch einige Anregungen.

So, das wären (vorerst) die wichtigsten Eigen-und Umbauten des SBEG-Betriebsteils Overath. In den nächsten Beiträgen folgen dann noch auszugsweise Eigen-und Umbauten des Betriebsteils Köln und später, nach erfolgreicher Umfirmierung als SBEG-Fahrzeuge, dann noch der moderne Wendezug und der 4090 aus dem Overather Betriebsteil.


Grüße aus dem Bergischen Land

Georg
Zuletzt geändert von ngfreak09 am 7. April 2021, 15:04, insgesamt 1-mal geändert.
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