Fahrzeugbausatz für Einsteiger

Für Anregungen/Vorstellungen/Tipps, Tricks & Hinweise.

Moderator: Stephan Rewitzer

Antworten
Mark Stutz
Beiträge: 191
Registriert: 29. Dezember 2006, 14:39
Wohnort: Schaffhausen, Schweiz

Fahrzeugbausatz für Einsteiger

Beitrag von Mark Stutz »

Hallo zusammen

Aus Zeitüberfluss habe ich mir mal einen kleinen Katalog mit Fahrzeugen in H0e erstellt, damit ich als Einsteiger etwas die Übersicht bekomme. Dabei stolperte ich immer wieder über das Wort "Bausatz". Hehe... Lust darauf hätte ich schon!

Welche Bausätze (Hersteller) empfehlen sich für einen Einsteiger? Ich nehme an, dass eine Lok von Weinert oder Bemo nicht gerade das Ideale für einen Einsteiger ist. Auch der Preis rechtfertigt wohl ein gewisses Können.

Wer hat mir da einen Tip? Danke!
Carl Martin
Beiträge: 511
Registriert: 15. Oktober 2006, 10:46
Wohnort: Niederkassel / NRW / D

Beitrag von Carl Martin »

Hallo Mark,

nun, es hängt nicht nur davon ab, was es da so an Modellen gibt, es hängt auch von dem ab, was Du (schon) kannst.
Hast Du denn schonmal einen Bausatz Dir angesehen?
Hast Du schonmal ein Modell gesupert, also mit anderen Zurüstteilen aufgebessert, evtl. sogar Veränderungen vorgenommen, sodaß Du schon mal gespachtelt hast ... umlackiert?
Ich frage das ganz einfach, weil Du für einen Bausatz - oft sind es ja Metallbausätze, die auch anderes Werkzeug und andere Techniken als Plastikbausätze erfordern - ein paar Techniken können bzw. lernen musst.
Sicher hast Du recht, wenn Du sagst, daß eine Lok nicht unbedingt einsteigertauglich ist. Andererseits muss man sagen, daß Weinert sehr gute Bausätze liefert; diese sind i.d.R. so gut zu montieren, daß man zugeben muss, daß es einfache Zweiachser anderer Hersteller gibt, die wesentlich schwieriger zu montieren sind als etwa eine Spreewaldguste. (naja, montiert bekommt man ja fast alles - ich meine, daß aber auch ein ansehnliches Ergebnis herauskommen sollte.)

Als Einstieg würde ich empfehlen:

1. einen Wagenbausatz von Schmalspur Tümmeler
http://www.schmalspurbedarf.de/

etwa aus der Prod. 2005 oder 2004 gibt es nette Güterwagen, diese sind recht gut zu montieren und vor allem: die Fahrwerke basieren auf Tillig-Basis. Für einen gelungen Zusammenbau benötigst Du einfaches Werkzeug und solltest mit Beschriftungen umgehen sowie Lackieren können. Der Bausatz kann geklebt werden - noch besser ist es aber,wenn Du ihn lötest ... den Umgang mit dem Flammenlötgerät könnte man ganz vorsichtig hier erlernen.

2. einen Güterwagen von Weinert (etwa den 4-achs. Flachwagen)

gelötet werden muss hier überhaupt nicht, es reicht völlig den Wagen zu kleben; auch hier sollte einfaches Werkzeug (Nadelfeilen und feine Bohrer) vorhanden sein. Ebenso solltest Du mit Beschriftungen sowie der Airbrush umgehen können.


Noch einen Tip für´s Lernen aber auch grundsätzlich zum Aufbauen: überlege Dir VORHER, was Du machst und wie Du es evtl. rückgängig machen kannst. Teile, die aus Weißmetall sind und falsch gefeilt oder gar gelötet sind, sind i.d.R. endgültig versch... ! Über eine gute Planung kann man sich viel Ärger :rofl: (und Geld) sparen.

was würde Dir persönlich denn als Einstieg gefallen?
Wo wohnst Du denn, evtl. gibt´s ja Kollegen in der Nähe, die Dir helfen könnten.

mfG

Carl Martin
Mark Stutz
Beiträge: 191
Registriert: 29. Dezember 2006, 14:39
Wohnort: Schaffhausen, Schweiz

Beitrag von Mark Stutz »

Hallo Carl Martin

Besten Dank für deine Antwort. Vielleicht noch ein paar Worte zu meiner "Vision": ich plane im Moment an einer Kleinanlage (ca. 150 x 75 cm) in H0e, da diese Dimensionen für meine Wohn- und Partnerschaftsverhältnisse tragbar und in einer absehbaren Zeit auch realisierbar sind. Da ich nicht "den Favoriten" unter den Vorbildern habe, würde ich mir ein "freelancing" mit meinen persönlichen Favoriten vorstellen. Und dazu gehören eben auch Bausätze wie die sächsische V K von Bemo oder Paniers Triebwagen VT 303 der SWEG. Aber auch bei den Wagen gibt es viele Vorbilder, die mir gefallen... Also freie Bahn für "meine" Kleinbahn/Kreisbahn/Localbahn.

Grundsätzlich müsse ich wohl jede Technik (ausser das Kleben von Plastik) mir selber aneignen. Aber irgendwann muss man damit ja anfangen, wenn man gerne was selber machen möchte.

Zu diesen Bausätzen von Tümmeler: das Tillig-Fahrwerk ist fertig, also muss der Wagenkasten erstellt und auf das Fahrwerk montiert werden? Wie gross ist der Zeitaufwand für ein solches Modell? Gibt es irgendwo Bilder von solchen Bausätzen?

lg, mark
Dirk Ackermann
Beiträge: 81
Registriert: 5. Oktober 2006, 06:43
Wohnort: Schleswig-Holstein
Kontaktdaten:

Beitrag von Dirk Ackermann »

Hallo Leute,

bei diesem Thema werde ich auch herrhörig. :grin:
Ich habe mich da auch in einen Waggonbausatz von Weinert verguckt. Das Modell sieht nämlich dem Salonwagen der Norderdithmarscher Kreisbahn zum verwechseln ähnlich. :wink:

Wie sind denn so eure Erfahrungen mit den Weinert-Waggonbausätzen ?
Grüße aus Dithmarschen
Dirk
Bild und vom Bild
Mitglied bei den Eisenbahn Freunden Vaale
Tw3
Beiträge: 145
Registriert: 27. Februar 2006, 12:34
Wohnort: Rhein-Main

Beitrag von Tw3 »

Grundsätzlich sind die Weinert-Wagenbausätze keine Hexerei, die Wagenkästen sin schchon vorgekantet, die Dächer schon vorgebogen. Man kann sie Kleben oder Löten, als Werkzeug reicht, neben der üblichen "Grundausstattung", ein watenfreier Seitenschneider, um die Teile aus der Ätzplatine oder vom Gussbaum zu trennen. Der Zusammenbau ist nicht übermäßig schwierig, aber recht aufwendig, das die Bausätze aus wirklich vielen Teilen bestehen, die nicht nur montiert, sondern auch noch grundiert und lackiert sein wollen. Aus einer gewissen "Bocklosigkeit" meinerseits, liegt ein Weinert-Weyerpackwagen schon seit Jahren halbgebaut in der Schachtel ;-)

Gruß, Volker
Dirk Ackermann
Beiträge: 81
Registriert: 5. Oktober 2006, 06:43
Wohnort: Schleswig-Holstein
Kontaktdaten:

Beitrag von Dirk Ackermann »

Moin Volker,

danke für den Infos. Daß die Weinert Modelle lackiert werden müssen ist schon klar. Ich habe auch schon ein paar Weinert Teile an diverse Dampfloks angebaut. Zum Beispiel habe ich der Märklin 3610 damals neue Windleitbleche verpasst nachdem mir die Lok mal herunter gefallen ist und eins der alten abgebrochen ist. So etwas (abbrechen von Teilen bei Märklin) kommt zwar selten vor aber es war nun mal so. Die verbogene Pufferbohle und die gestauchte Steuerung konnte ich wieder zurecht biegen.

Wo ich mich immer nur nicht herangetraut habe waren die Fahrwerke von Lokmotiven oder Waggons. Die richtig hin zu bekommen, so das die auch taumelfrei laufen, da hatte ich bis jetzt immer den meisten Bammel vor.
Grüße aus Dithmarschen
Dirk
Bild und vom Bild
Mitglied bei den Eisenbahn Freunden Vaale
52 2006
Beiträge: 169
Registriert: 28. Dezember 2006, 18:24
Wohnort: Rhein-Main
Kontaktdaten:

Peco

Beitrag von 52 2006 »

Peco hat schöne einfache und preiswerte Lokbausätze. Ich habe über ebay.uk einen für umgerechnte 25 Euro plus Versand ersteigert. Dazu brauche ich noch eine Arnold T3 in N (die Ausführung mit kompletter Allan-Trick-Steuerung), und fertig ist ein H0e-C-Kuppler. Die Anzahl der Bauteile hält sich in Grenzen, die müssen ein wenig entgratet werden, und können dann zusammengeklebt werden. Löten darf man nicht, denn die kleinen Weißmetallteile schmelzen sonst weg.
kondensierte Grüße,

Stefan

Kondenslok.de

Bild

(Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.)
timobahn
Beiträge: 484
Registriert: 1. Mai 2006, 16:25
Wohnort: Südbaden
Kontaktdaten:

Beitrag von timobahn »

Hallo, miteinander,

schön, mal wieder von Trick-Steuerung zu lesen, leider ist Allan viel bekannter, obwohl die Steuerungen identisch sind.

Zu Weißmetall: löten kann man das schon, nur muß man das dann auch beherrschen, sonst schmilzt einem das Bauteil weg. Wer so etwas tun möchte, der muß unbedingt an Abfallstücken vorher üben. Und die Lötstellen müssen vorher mit einem Glashaarradierer oder etwas anderem geeignetem vorher gründlich sauber gemacht werden und man muß schnell arbeiten.

viele Grüße
Timo
Straßentransport ist Schienenmord!
Kleiner Wettiner
Beiträge: 649
Registriert: 30. Juni 2004, 12:00
Wohnort: Bergisches Land/Ruhrgebiet

Re: Peco

Beitrag von Kleiner Wettiner »

52 2006 hat geschrieben:Peco hat schöne einfache und preiswerte Lokbausätze. Ich habe über ebay.uk einen für umgerechnte 25 Euro plus Versand ersteigert. Dazu brauche ich noch eine Arnold T3 in N (die Ausführung mit kompletter Allan-Trick-Steuerung), und fertig ist ein H0e-C-Kuppler. Die Anzahl der Bauteile hält sich in Grenzen, die müssen ein wenig entgratet werden, und können dann zusammengeklebt werden. Löten darf man nicht, denn die kleinen Weißmetallteile schmelzen sonst weg.
Hallo,
möchte mit dem ganzen anschließen.
Es gab bzw gibt im Internett-Kaufrausch-Haus auch immerwieder Bausätze der engl.Firma GEM

Hab da gerade die Lok "Douglas" im Bau.
Auch diese Lok braucht ein Arnold Fahrwerk.

Es sind nur wenige Teile im Bausatz.
Diese kann man erst mit Sekundenkleber anheften und dann mit 2-Komponenten Kleber verkleben.
An Arnoldfahrwerk muß man noch ein wenig sägen,feilen und dann die Stellen rot nachlackieren.

Im Prinzip recht einfach,wenn.................,
ja wenn die Weißmetallteile passen würden. :-x
Die sind leider teilweise recht verzogen,unsauber gegossen,passungenau.

Da muß man(n) ggf. viel nacharbeiten und improvisieren.

Werde die fertige Lok in ein paar Tagen mal reinstellen.
Bin gerade am Lackieren---also fast fertig :rofl:

Hier mal die kpl. Bauanleitung:

Bild
Carl Martin
Beiträge: 511
Registriert: 15. Oktober 2006, 10:46
Wohnort: Niederkassel / NRW / D

Beitrag von Carl Martin »

Hallo Mark,

zu Tümmeler: ja, auf seiner eigenen homepage gibt es die Prospektblätter als pdf zum download - da sind auch Bilder zu sehen.
Auf meiner eigenen homepage sind unter http://freenet-homepage.de/carl.pollman ... ionen.html auch zwei veränderte Wagen zu sehen

Bild

zeigt einen gedeckten Güterwagen der von mir ein wenig angepasst wurde (die Türen lassen sich natürlich öffnen ;-)),


Bild

zeigt einen offenen Güterwagen, ebenfalls verändert: original hat der natürlich Seitentüren.
Sicherlich fällt Dir der unterschiedliche Radstand auf: die Tilligfahrwerke müssen teilw. gekürzt werden, was aber nicht wirklich schwierig ist.

Der Panier TW ist auch mein erster Versuch in Richtung Fahrzeugmodellbau ... lass es mich so sagen: inzwischen ist er in der Verdünnung gelandet, es wurden neue Teile bestellt (sehr zuvorkommender Einzelteilsupport!) und das Gerät befindet sich in der Rekonstrution - u.a. habe ich das Fahrwerk geändert - einen entsprechenden Hinweis findest Du hier im Forum.

Die Personenwagen von Weinert - ja, den 4-Achser habe ich auch. Eigentlich nicht wild zu montieren ... bis auf den Wagenkasten. Der ist fisselig und der MUSS richtig montiert werden, sonst wirkt der Wagen nicht. Wenn man das hinbekommen hat, ist der Rest kein Problem. Der Wagen fährt einmal völlig normal (gürn) bei mir - allerdings noch ohne Beschriftung. Ein zweiter wird als Beiwagen für den Panier-TW aufgebaut (creme/rot), also mit Endlichtern und ohne Oberlicht.

Was nun die Fahrwerke angeht: mmh. Klar, ohne Praxis wird´s nicht - aber dafür muss man die Fehler erstmal gemacht haben. Also RAN! :lol:
Wie gesagt: die Tümmeler-Farhwerke sind i.d.R. auf Tillig-Basis und somit ein guter Einstieg. Die 4-achigen von Weinert sind fast noch einfacher!
Bei Panier wird fisseliger, auf den Aufnahmen kann man die beiden KAE-Modelle von Panier sehen. Diese Fahrwerke sind schon etwas kniffelig - finde ich! Lokomotivfahrwerke gibt es ja teilw. vormontiert - da muss man wirklich grob fahrlässig handeln um die noch zu versaubeuteln! Der Einbau eines N-Fahrwerks ist nicht ganz ohne (siehe VT303-Umbau und auch in meiner Helene musste das Fahrwerk erstmal angepasst werden). Das kniffeligste was ich in der Richtung bisher gebaut habe, ist das Fahrwerk einer Bemo-Kunigunde, dieses muss komplett gelötet/geklebt werden. Wichtigster Tip: Ruhe und Zeit mitbringen. Grundsätzlich ist jeder Bausatz zu bewältigen :wink: .

mfG

Carl Martin
Kleiner Wettiner
Beiträge: 649
Registriert: 30. Juni 2004, 12:00
Wohnort: Bergisches Land/Ruhrgebiet

Beitrag von Kleiner Wettiner »

Hallo,
so die Lok ist bis auf die Beschriftung fertig.
Die jetzige Betr.Nr. ist nur provisorisch----sieht sonst so nakt aus :wink:

Die Lok wird künftig als Bauzuglok bei der Feldbahn eingesetzt.

Mal sehn,
vieleicht bekommt sie noch rote Pufferbohlen.

Es ist wahrlich kein Meisterwerk,aber bei der miesen Passgenauigkeit und den verformten Rohteilen etc.,
hab ich es leider nicht besser hinbekommen. :frown:

Hier das mehr oder minder "gute" Ergebnis:

Bild

Bild

Bild
Antworten