Ein Hallo in die Runde,
in den vergangenen Wochen habe ich mich mit dem Abformen in Weissmetall beschäftigt. Mit dieser Technik ist es mir dann möglich, komplexe Formen als 3-D-Modell drucken zu lassen, um es anschließend in Weissmetall abzuformen. Auf diese Weise komme ich zu Modellteilen, die im Vergleich zu den 3-D-Druckteilen in der Qualität FUD für mich 2 Hauptvorteile haben:
* das hohe Gewicht
* einfaches Nacharbeiten durch Bohren, Schleifen, Fräsen, Sandstrahlen
Der erste Punkt, das kennt eigentlich jeder, ist wichtig für ein gutes und ruhiges Laufverhalten des Modelles. Zum 2. Punkt hat ja vielleicht der Eine oder Andere seine eigenen Erfahrungen mit Bausätzen namhafter Kleinserienhersteller machen können. Ich jedenfalls war sehr zufrieden mit den Möglichkeiten, die man beim Bearbeiten der Weissmetallrohlinge hat. Die speziellen Materialeigenschaften von Weissmetall sollten natürlich Beachtung finden. Je nach Geduld und Fertigkeiten kommt man aber ggf. zu sehr guten Modellen. Naja das einfache Replizieren von Urmodellen spielt für mich eine untergeordnete Rolle, aber richtig ärgern tue ich mich natürlich nicht. Vielleicht braucht man ja bei einem Modell auch mehrere gleichartige Teile. Nicht zu vergessen, wenn etwas schief geht --> einfach wieder einschmelzen. Das erste Bild zeigt die untere Formhälfte in Silikon, mit dem Abdruck der Rauchkammer.
Ich mußte 2 mal hingucken, bevor ich erkennen konnte, das das eine Vertiefung ist. So nun habe ich zwei Bilder von meinem ersten Modellteilen. Die oben genannten Nacharbeiten sind hier noch nicht erledigt. Die Nähte müssen noch verschwinden und am Zylinder wird wohl auch noch etwas Spachtel zum Einsatz kommen.
Mit dem Abformen in Weissmetall habe ich Neuland betreten - ich bin am Lernen. Bereits nach den ersten Abgüssen ist klar, was man verbessern kann. Die vordere Kesselstütze und der Zylinder sind gute Beispiele - der konventionelle Bau aus Messing durch Bohren, Fräsen und Drehen ist sicherlich nur sehr aufwendig zu machen. Das 3-D-Teil abzuformen hingegen war kein Hexenwerk.
Ab jetzt wird auf mehreren Baustellen gearbeitet. Der Getriebebau soll für ein Fahrzeug mit einer vorbildgerechten Höchstgeschwindigkeit und einem nicht sichtbaren Motor geeignet sein. Ein kleiner Anfang ist gemacht. Die Achslagersteine werden mit kleinen Druckfedern dafür sorgen, dass die "Kleine" nicht auf 3 Beinen durch die Unebenheiten der Feldbahngleise stolpert. Am liebsten wäre mir ein handelsüblicher Achslagersteil aus gesinterten Material, wie man sie bei einigen Kleinserienherstellern in den Bausätzen findet, gewesen. Aber da bin ich nicht fündig geworden. Deshalb haben diese selbstgebauten Lagersteine aus Messing statt der Gleitlager auch kleine Kugellager, die Grundlagen für ein langes Leben des Modelles sind schon mal gegeben.
Die Bohrungen in den Radscheiben sehen etwas groß aus. Der Sinn besteht darin, dass hier Gewindehülsen M1 eingeklebt werden. Wenn beim Gewindeschneiden was schief geht - dann ist der Verlust der Gewindebohrer schon schlimm genug, man muß nicht auch noch den gesamten Radsatz wegwerfen ;-) Weiter kann man sehen, dass die Radreifen von der Nabe elektrisch isoliert sind, Das ermöglicht die elektrisch isolierte Aufnahme der Bolzen für die Steuerung in der Messingnabe - das macht vieles einfacher. Achja - die Radscheiben bekommen natürlich noch die feldbahntypische Nabe als geätzte rote Blende.
Immer Spass am Hobby wünscht
Joachim