? zu "russischer" 2091.11

Alles über die österreichischen Schmalspurbahnen.

Moderator: Stephan Rewitzer

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Niels
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? zu "russischer" 2091.11

Beitrag von Niels »

Hallo!

In dem Buch "Die Bergstrecke der Ybbstalbahn" aus dem Verlag Kenning gibt es auf Seite 93 ein Foto der 2091.11 mit kyrillischer Beschriftung
als "Beutelok" CCCP T 137 342.
Mir sind die Hintergründe nicht ganz klar. Sind das Loks, die eigentlich als Reparationsleistung in die SU sollten?
Und gab es weitere 2091er mit diesen Anschriften und eventuell auch Fotos davon?

Viele Grüße und Dank für eventuelle Hinweise von Niels

P.S.: Wegen der Urheberrechtsproblematik möchte ich das Bild hier nicht einstellen.
Sebastian Erben
Beiträge: 772
Registriert: 10. August 2003, 10:46
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Beitrag von Sebastian Erben »

Hallo!

Soweit ich weiß, ist das T überhaupt auf so ziemlich allen Fahrzeugen in der sowjetischen Besatzungszone angebracht worden. Kann mir deswegen auch vorstellen, daß alle damals in Niederösterreich befindlichen 2091er das T trugen. Wie das mit den 1099ern gehandhabt wurde, weiß ich nicht, ich kenne jedenfalls kein Foto von einer "T E99". Vielleicht gab es da eine Sonderabmachung, weil die Mariazellerbahn ja sowohl in der sowjetischen als auch in der britischen Besatzungszone lag. Wäre jedenfalls interessant, das herauszufinden...
Jedenfalls galten die mit "T" (T steht übrigens für Trofej = Beute)gekennzeichneten Fahrzeuge als Eigentum der Sowjets, durften die sowjetische Zone nur mit Sondergenehmigung verlassen und waren mietpflichtig (so steht es in "Bahn im Bild", Band 6, Die Reihe 52 in Österreich, Verlag Pospischil, Wien 1978). Natürlich wurden auch verschiedene, mit T gekennzeichnete Beuteloks in andere Länder (auch SU) abtransportiert - ist aber insofern klar, jeder kann mit seinem Eigentum machen, was er will..

LG,
Sebastian
Martin Zeilinger
Beiträge: 326
Registriert: 17. Januar 2005, 19:30

Beitrag von Martin Zeilinger »

Zwei kleine Ergänzungen:
* in "Technik der Mariazellerbahn" wird berichtet, dass am 1.9.1945 die GD Wien alle Heizhäuser im Auftrag der Roten Armee aufforderte, alle als Beute anzusehenden Fahrzeuge zu melden und entsprechend zu beschriften. Im Verteiler dieses Schreibens fehlt allerdings - offenbar versehentlich - das Heizhaus St. Pölten Alpenbahnhof. 1948 wurde dieses Versehen ÖBB-intern erkannt, eine Behebung dieses Versehens unterblieb offenbar.
* Jene Loks, die die von Sebastian angesprochene Sondergenehmigung zum Verlassen der sowjetischen Zone hatten, waren (zu mindest teilweise) mit "TT" beschriftet.
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