Hallo Pat,
klar bringt eine große Blende auch viel Tiefenschärfe, das stelle ich nicht in Frage.
Mein Ansatzpunkt ist die Belichtung des Films/Sensors. Dabei kommt es ja dazu, dass eine gewisse Menge Photonen, also Lichtteilchen, auf die Film- oder Sensoroberfläche treffen sollen um dort eine chemische oder elektrische Reaktion anregen sollen. So und nur so funktioniert Photografie seit über 100 Jahren.
Dies kann man mit drei Variablen beeinflußen. Das Eine ist die Blende, also die Öffnung durch die die Photonen auf den Film gelangen.
Dann die Lichtmenge an vorhandenem Licht, also ob ich nun eine Kreze aufstelle oder mit einer Flutlichtanlage beleuchte.
Das Dritte ist die Zeit, die der Verschluß geöffnet ist. Der Verschluß war dieses schöne mechanische klacken bei Spiegelreflexkameras.
Wenn ich also jetzt die Blende so groß wie möglich nehme und an Licht auch eine Grenze erreiche bleibt mir noch die Belichtungszeit, die ich beeinflussen kann, solange meine Kamera das natürlich zulässt...
Ich hab grad mal wirklich improvisiert ein Beispiel geschossen.

Kamera ist eine 6 Jahre alte FujiFinepix S5500, die mich seinerzeit 250€ gekostet hat, also nix wirklich besonderes. Blende war 8, Iso64 und als Lichtquelle kam meine Schreibtischlampe zum Einsatz (12W Halogen, glaub ich) Belichtungszeit waren1,3 Sekunden. Damit müsste man ein wenig herumspielen, aber dazu fehlte mir die Lust.
Als Vergleich das Selbe Motiv im Automatik-Modus

Beachten sollte man den Knickschutz des Lötkolbens, der gute 40cm ausserhalb des Schärfenpunkts liegt.
Um das zu verdeutlichen mal beide Ausschnitte
mit kleiner Blende und langer Belichtung
und im Automatikmodus
Wenn man sich klar macht, dass es darauf ankommt wieviele Lichtteilchen auf dem Film oder Sensor ankommen, macht auch der Vergleich mit der Wasserleitung wieder Sinn. Da sind dann die Photonen halt Wassermoleküle.
viele Grüße
Michael
kleiner Nachtrag: bei der langen Belichtungszeit sieht man auch wie dreckig und zerkratzt mein Objektiv schon ist... wird langsam Zeit für was neues :)