Es ist wieder eine Woche rum, und ich möchte nun allen Interessierten vom schwierigsten Teil meiner Bastelei berichten.
Fangen wir mit der Getriebemontage an. Die Einzelteile hatte ich ja schon schön nebeneinander gelegt gezeigt. Das Getriebe hat eine recht konfortable Untersetzung von 1:120. Weshalb dieser doch recht hohe Aufwand notwendig ist, wird später klar. Das Ganze besteht teilweise aus Bauteilen Modul 0,2 - das betrifft die Antreibschnecke und das passende Schneckenrad. Die restlichen 10 Zahnräder haben Modul 0,3. Die 4 Getriebestufen sorgen für die Untersetzund von 1:120. Der Antrieb erfolgt auf alle Achsen. (Damit die Steuerung nur locker mitwackeln muss ;-) )
Hier ein Bild vor der Montage
Nun wird es Zeit für Überlegungen, wie man den Sounddecoder unterbringen könnte. Ich habe mal die Abmessungen von 2 Decodern aufgeschrieben, damit wir was zu diskutieren haben:
24 x 9 x 3.5 mm
28 x 10 x 5 mm
Wenn wir das TM Modell hernehmen, dann wird schnell klar, dass es, wenn überhaupt nur mit dem 24 x 9 x 3,5 mm einen Versuch wert wäre. Ein Gewicht im Wasserkasten muss entfernt werden und die 3,5 mm Höhe des Decoder stimmen exakt mit der lichten Weite im Modell überein und würden deshalb wohl mit hoher Wahrscheinlichkeit die 10mm Schwungmasse berühren.
Ich bin mit meinem Eigenbau in einer besseren Situation. Bei der Konstruktion habe ich mir den erforderlichen Platz wie folgt geschaffen:
Statt eines für dieses Modell üblichen Motors mit 10mm oder gar 12mm Durchmesser habe ich das Modell RE0615 mit nur 6mm Durchmesser gewählt. Ich zähle einfach mal die Vor- und Nachteile dieser Lösung auf.
Vorteile:
Die Abmessungen des Motors lassen Platz für einen Sounddecoder LokSound Micro V3.5. Für diesen Decoder gibt es ein nettes Soundprojekt für eine Schmalspur-Dapmflok, das schon ganz gut passt. Die Bearbeitung mit eigenden Sounds vom Orginal ist problemlos möglich.
Der eisenlose Motor läßt sich mit modernen Decodern ansteuern. Er leistet mit seinem nur 0,3 Watt Leistung einen guten Beitrag zum ohnehin schon kritischen Wärmehaushalt von Mini-Soundddecodern.
Schon in den unteren Drehzahlen verfügen eisenlose Motoren über ein gutes Dremoment.
Nachteile
Statt 0,5 Watt bei 10mm Durchmesser oder gar 0,75 Watt und 12mm gibt der Winzling nur 0,3 Watt ab
Der Motor verfügt über praktisch keine eigene Schwungmasse, er hilft uns, so wie er ist, mit Sicherheit nicht über stromlose Passagen weg.
Die Keramikachse ist nur was für Feinmotoriker - besonders beim Aufziehen der Schwungmasse und der Schnecke.
Er ist recht teuer.
Wie können wir die Nachteile nun kompensieren?
Die geringe Leistung läßt sich durch die Untersetzung des Getriebes kompensieren. Bei 1:120 und eine Laufflächendurchmesser der Treibräder von 9mm kommt man bei der max. Drehzahl des Motors auf eine Modellgeschwindigkeit, die beim Orginal etwa 37 Km/h wären. Das "Zügeln" auf 30km/h läßt sich mit dem Decoder prima machen. Die elektronische Lastregelung sorgt ausserdem dafür, dass der Winzling auch bei sehr niedriger Fahrgeschwindigkeit locker die vorbildrerechte Anzahl von Waggons zieht.
Die fehlende eigene Schwungmasse habe ich mit einer kleinen ausgewuchteten Schwungmasse auf der Keramikachse versucht auszugleichen. In den antriebslosen Meßpausen, in denen der Motor als Genrator Informationen für die elektonische Lastregelung liefern soll, tut das sicher gut.
Soweit meine Überlegungen - und nun zurück zur Praxis --> Bilder her!
Motor und Getriebe bilden eine Baugruppe
Der kleine Stecker ist zu Servicezwecken gut - aber auch bei schwierigen Streckenverhältnissen wird der nachfolgende Waggon bei der Stromversorgung helfen.
So nun mache ich aber erst mal Pause. Vielleicht komme ich morgen dazu, weitere Bilder zu liefern
Viele Grüße aus Thüringen