News: Ybbstalbahn (1)

Alles über die österreichischen Schmalspurbahnen.

Moderator: Stephan Rewitzer

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Herbert Ortner
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Beitrag von Herbert Ortner »

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Herbert Ortner
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Beitrag von Herbert Ortner »

Bemerkenswert auch der Waidhofener Bürgermeister:
Diese macht laut Mair nur als Nostalgiebahn zwischen Scheibbs und Göstling und eventuell als eine Art „Straßenbahn“ in der Stadt Waidhofen Sinn.
Entweder hat der Mann unzureichende Ortskenntnis oder war noch nie am hinteren Ende seines Tales (was mich an seiner Qualifikation für sein Amt zweifeln ließe), oder er spricht sich damit indirekt für ein Dreischienengleis zwischen Kienberg und Scheibbs aus.
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unti
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Beitrag von unti »

Hallo!

Nun auch im LOKREPORT

Ybbstalbahn vor dem Aus
Eine neue Mobilitätsstudie, die vom obersten NÖ Verkehrsplaner Zibuschka kürzlich präsentiert wurde, stellt der Ybbstalbahn ein schlechtes Zeugnis aus. Geringe Fahrgastzahlen, desolate Gleise und daher horrende Sanierungskosten machen die Bahn schlichtweg unattraktiv für das Land. Schuld daran sind, laut ÖVP, wieder einmal die ÖBB, die sich nicht an bestehende Verträge gehalten habe. Natürlich hat die Landes-ÖVP aber schon ein neues Mobilitätskonzept zur Hand: Macht nix, dass die Bahn so schlecht da steht, Busse werden sie ersetzen und alles viel besser machen.
Für Grün-Klubobfrau Madeleine Petrovic kommt das nicht überraschend, an ihrem Zorn ändert das aber nichts: "Die Landes-ÖVP - allen voran Landeshauptmann Pröll - sehen jahrelang zu, wie die Ybbstalbahn verkommt, der Verkehr auf dieser Schiene ausgedünnt wird und zusehends unattraktiv für die PendlerInnen wird. Unternommen haben sie dagegen nichts. Die geringen Fahrgastzahlen erklären sich damit von selbst", weiß Petrovic.
Noch während der Nationalratswahl haben sich alle Parteien für den Erhalt der Ybbstalbahn ausgesprochen. Nach der Wahl sind davon nur noch die Grünen über. "Schon im Landtagswahlkampf hat die Landes-ÖVP versprochen mehr für die Umwelt, das Klima und den öffentlichen Verkehr zu tun - dieses Versprechen, das die BürgerInnen goutierten, indem sie der ÖVP erneut die absolute Macht zusprachen, haben sie schon jetzt eindeutig gebrochen", meint Petrovic bestimmt.
Für die Grünen Niederösterreich ist das nahende Aus der Ybbstalbahn jedenfalls eindeutig das falsche Signal in Zeiten, wo BürgerInnen - sei es aus Kostengründen oder weil sie einen Beitrag zu Umwelt- und Klimaschutz leisten wollen - vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen wollen.
Wann ist Bahnfahren attraktiv? Dann, wenn es günstig ist, genügend, schnelle Züge, gute Taktfrequenzen und entsprechend saubere Waggons zur Verfügung stehen. Die Ybbstalbahn ist allerdings ein sehr gutes Beispiel dafür, wie man unliebsame Nebenbahnen Niederösterreichs kaputt sparen und sich ihrer damit entledigen kann. "Wenn ich in den Erhalt, in Sanierung und Modernisierung nicht investiere, ist die logische Konsequenz das Aus", weiß Petrovic.
Die Landes-ÖVP hätte die Möglichkeit gehabt, ihre absolute Macht für die Sanierung und den Erhalt der Bahn einzusetzen. Stattdessen schaut man dem Verfall und der Ausdünnung des Betriebs zu, um dann gegen Bund und ÖBB zu wettern. Für die Grün-Klubobfrau nicht akzeptabel.
Landesrat Sobotka greift aber noch tiefer und stellt der Region frei, sich zu entscheiden: Busse oder Bahn? Die Schülertransporte in der Früh oder am Nachmittag seien aber nicht genug, um darauf ein Mobilitätskonzept für die Bahn aufzuhängen. "Lieber Herr Sobotka, verkaufen sie die BürgerInnen für dumm? Der Fahrplan der Ybbstalbahn wurde bis auf einen Zug komplett ausgedünnt. Welche PendlerInnen würden sich angesichts der Unattraktivität der Bahn gegen die vielen Busse entscheiden, die ihre Partei verspricht", so Petrovic zur angeblichen Entscheidungsfreiheit.
Logisch ist auch, dass das Buswegenetz dem Land nun günstiger kommt als die Sanierung, Attraktivierung und Modernisierung der Bahn. Der Umwelt nutzt das freilich nicht.
Die Grünen Niederösterreich haben mit Aktionen, Resolutionsanträgen und Vorschlägen immer darauf aufmerksam gemacht, dass das Land mehr in den öffentlichen Verkehr investieren muss. Ihre jüngste Forderung nach einer Bestandsgarantie für geführte Bahnstrecken wurde erst kürzlich wieder von der ÖVP abgeschmettert.
Petrovic fürchtet nun, dass auch die Mariazellerbahn in Kürze dasselbe Schicksal ereilen könnte. Auch hier sind Gleise und Oberleitungen nicht in bestem Zustand und die Taktfrequenzen sind schlecht. Darüber hinaus läuft Ende 2008 die von Bund und Land gefasste Bestandsgarantie aus. Das Land hat zwar Interesse an der Übernahme der Bahn signalisiert, die wäre aber mit Kosten verbunden.
"Nebenbahnen haben einen Zweck zu erfüllen, deswegen wurden sie gebaut. Dass die Strecken so kaputt gespart werden, sodass sie letztendlich ausschließlich für Nostalgie-Sonderfahrten genutzt werden, werden die Grünen Niederösterreich nicht einfach so hinnehmen", verspricht Petrovic abschließend

(Pressemeldung Die Grünen Niederösterreich, 25.03.09).
lg
Oliver
Sie werden sehen,
wir werden fahren!!

http://www.Mh.6.at
Klaus
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Beitrag von Klaus »

Herbert Ortner hat geschrieben:Bemerkenswert auch der Waidhofener Bürgermeister:
Diese macht laut Mair nur als Nostalgiebahn zwischen Scheibbs und Göstling und eventuell als eine Art „Straßenbahn“ in der Stadt Waidhofen Sinn.
Entweder hat der Mann unzureichende Ortskenntnis oder war noch nie am hinteren Ende seines Tales (was mich an seiner Qualifikation für sein Amt zweifeln ließe), oder er spricht sich damit indirekt für ein Dreischienengleis zwischen Kienberg und Scheibbs aus.
Gar blickt der gute Mann ein wenig in die mittelferne Zukunft und hat halt ein paar touristisch orientierte "Visionen" – für die unsereiner in der Regel "einen Arzt braucht" (© Franz Vranitzky) :eek: . Das "Hauptargument" für einen Weiterbetrieb des Abschnitts Scheibbs–Kienberg der normalspurigen Erlauftalbahn (der vor einem guten halben Jahr "vertriebene" ÖBB-Kunde Worthington in Kienberg) ist ja nun auch weggefallen ... Und es ist nun schon (mindestens) das dritte Mal (siehe z. B. hier), dass die Einstellungsbefürworter in den Medien eine "Ausweitung des Nostalgiebetriebs" als unterstützendes Einstellungsargument ins Treffen führen (zum Teil auch mit "finanziellen Lockmitteln"). Gar seltsam dies alles. Am Ende steht die ÖGLB/NÖLB mit ihrem (dann von Scheibbs bis Göstling "durchgebundenen" :rofl: ) Ötscherland-Express als "Beitragstäter" im Zusammenhang mit dem langsamen Strangulieren der Ybbstalbahn da (Frage: Brauche ICH nun jetzt einen Arzt?). Oder es ist alles ganz einfach: Vielleicht hält sich – so wie der Schnee – halt auch der Fasching ein wenig länger im oberen Ybbstal ...

Gruß, k.

EDIT/ergänzt: Die dankenswerterweise von User "unti" im Vorposting eingestellte Presseaussendung der NÖ-Grünen findet sich so (wie oben wiedergegeben) auf Lokreport. Als Quelle ist abschließend vermerkt: "Pressemeldung Die Grünen Niederösterreich, 25.03.09". Tatsächlich datiert jene PA jedoch vom 27. 11. 2008 (> siehe hier), ist also alles andere als "taufrisch"! Umso mehr macht es also Sinn, die eine oder andere Mail dort hinzuschicken ...
Zuletzt geändert von Klaus am 26. März 2009, 17:32, insgesamt 2-mal geändert.
"Zwei Dinge sind unendlich: das Universum und die menschliche Dummheit. Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." (Albert Einstein)
Erich Hafner
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Beitrag von Erich Hafner »

Vermutung wie es zu der seit ein paar Wochen kolportierten Option "Nostalgiebahn Scheibbs - Göstling" gekommen ist:

In Zukunftskonzepten für eine attraktive Ybbstalbahn, die in der aktuellen "Schlacht" verwendet werden, ist auch an einen besseren Ausgangspunkt für touristischen Verkehr (modern und nostalgisch) auf der Ybbstalbahn von der Erlaufseite gedacht. Dafür gibt es Ideen von Kienberg bis Scheibbs das Normalspurgleis zum Dreischienengleis zu erweitern, was angesichts der in der Erlauftalbahn verbauten Betonschwellen allerdings ein teures Unterfangen ist, weil eine komplette Neulage notwendig wäre.

Und angesichts des sich formierenden Widerstands gegen das Buskonzept scheinen einige Befürworter des Busses ihr Angebot etwas aufbessern zu wollen. Nach dem Motto: es braucht doch mehr Bahn im Buskonzept, wird nun einfach die Museumsbahn ausgedehnt, denn das kam doch auch in den Ybbstalbahnideen vor. Und dieser Neusprech wird dann an die Politiker verordnet, die das ohne Verifizieren verbreiten. Das Wissen um öffentlichen Verkehr ist leider sehr dünn gesät.

Mit dem Geld, das ein Schmalspurgleis zwischen Kienberg und Scheibbs kosten würde, könnten alle La der Ybbstalbahn saniert werden, nur als Größenvergleich.
Grüße von der Ybbstalbahn
Erich Hafner
Franz Straka
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Beitrag von Franz Straka »

Hallo Eisenbahnfreunde!

Habe soeben auf www.schmalspur-europa.at eine Info über die Ybbstalbahn eingefügt. Diese Info stammt von der NÖN Ausgabe 25.03.2009.

http://www.noen.at/redaktion/n-erl/arti ... 58&cat=313


mfg
Franz Straka
HCWP
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Beitrag von HCWP »

Hallo

Schaut mal da

http://www.ots.at/presseaussendung.php? ... 26_OTS0285

Gruß
Christoph
Klaus
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Beitrag von Klaus »

Die APA-OTS-Meldung (heute, 26. 3. 2009) im vollen Wortlaut:

Grüne verhinderten "Aus" für die Ybbstalbahn
Utl.: Nach Unterschriftenaktion der Grünen Niederösterreich wurde
Sitzung des Regionalverbands Mostviertel abgesagt.


St.Pölten (OTS) - Morgen, Freitag 27. März 2009, sollte in der
Sitzung des Regionalverbands Mostviertel über das Aus für die
Ybbstalbahn entschieden werden. Busse sollen die Bahn ersetzen. Die
Grünen Niederösterreich initierten daher heute im NÖ Landtag im
Rahmen der Landtagssitzung eine Unterschriftenaktion für den Erhalt
der Ybbstalbahn, nachdem ihre Forderung nach einer Aussetzung dieser
Sitzung bisher ungehört blieb. Ergebnis der Unterschriftenaktion im
Sitzungsaal: Alle anwesenden Abgeordneten der Grünen, SPÖ und FPÖ
haben sich mit ihrer Unterschrift klar für die Weiterführung der
Ybbstalbahn ausgesprochen, aber kein einziger Abgeordneter der ÖVP
war dazu bereit - selbst die regionalen Vertreter der ÖVP im NÖ
Landtag verweigerten ihre Unterschrift.

Kurz nach der Aktion im Landtag erreichte die Abgeordneten im Landtag
die Nachricht, dass die Sitzung morgen ausgesetzt wird. Offizieller
Grund: "Wegen Unsicherheiten." Ersatztermin gibt es noch keinen. Für
die Grünen NÖ und die Initiativen, die für den Erhalt der Bahn
kämpfen, ein erster Erfolg gegen den geplanten ÖVP-Schlag gegen die
- für sie unliebsamen - Nebenbahnen.

Thomas Huber: "Wir werden nicht müde für den Erhalt und die
Weiterführung der Ybbstalbahn zu kämpfen - jetzt erst recht!"

Rückfragehinweis:
Grüner Klub im NÖ Landtag
Mag. Kerstin Schäfer
Mobil: +43/664/8317500
E-Mail: kerstin.schaefer@gruene.at
http://noe.gruene.at


Mit verhalten hoffnungsvollem Gruß, k.
PS: Wer weiß – vielleicht bleiben mediales/politisches Lobbying und entsprechende Mails auch von Usern dieses Forums nicht ganz ohne Wirkung ...
"Zwei Dinge sind unendlich: das Universum und die menschliche Dummheit. Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." (Albert Einstein)
MzB- 1099iger
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Beitrag von MzB- 1099iger »

Obwohl ich nicht gerade ein "Fan" der grünen Partei bin, da haben sie mal was zustande gebracht......
Klaus
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Beitrag von Klaus »

Als Ergänzung (zum Lachen, zum Weinen?):
„Kurier“ (Druckausgabe Wien, Do., 26. 3. 2009):

Schienen legen gegen den Abschwung
Die Investitionen in Schiene und Straße bis 2014 werden um ein Fünftel erhöht. Das soll jährlich 50.000 Jobs schaffen.


Die Bundesregierung stockt die Mittel, die für den Schienen- und Straßenausbau zur Verfügung stehen, kräftig auf. Bis 2014 sollen 22,5 Milliarden Euro in diese Verkehrswege fließen, inklusive 900 Millionen aus dem Konjunkturpaket. Das sind um 20 Prozent mehr als bisher investiert wurde. Drei Fünftel der Summe wird in den Bahnausbau gesteckt, der Rest in die Straße. „Wir investieren in diese Bereiche so viel wie noch nie in der Zweiten Republik“, sagt Infrastrukturministerin Doris Bures. Jährlich sollen diese Bauprojekte 50.000 Menschen Arbeit geben. (...)

Große Kostenblöcke umfassen auch die Sanierung bestehender Strecken und die technische Sicherung von etwa 100 Eisenbahnkreuzungen.

Natürlich werde das den Schuldenstand der ÖBB weiter hinaufschnellen lassen, sagte Bures. „Aber die Alternative wäre, nichts zu investieren, und da ist es bei der Bahn wie bei jedem Unternehmen: Wer gar nichts investiert, ist irgendwann tot.“ Ohnehin sei bei der Bahn viel zu lange nichts investiert worden. (...)


(Unterstreichungen durch mich)

Gruß, k.
"Zwei Dinge sind unendlich: das Universum und die menschliche Dummheit. Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." (Albert Einstein)
schmalspurfan
Beiträge: 582
Registriert: 14. Mai 2007, 17:59

Beitrag von schmalspurfan »

Ja, hab den Artikel auch gelesen.
Da hab ich mir das Lachen nicht verkneifen können. Leider hat die YB für die Verantwortlichen nix mit einem "modernen Verkehrmittel" zu tun und daher wird auch nix investiert.

Gott sei Dank sind die Schwarzen überstimmt worden. "Wegen Unsicherheiten" ausgesetzt - da kann man nur Lachen drüber. Hätte man sich ja schon vorher überlegen können, wann man die Sitzung macht. Wahrscheinlich wollen sich die Obergscheiten (z.B. der Waidhofner Hirni) noch im April die PLB anschauen und glauben, davon gscheiter zu werden. :rolleyes:

Ah ja, und weil ihr vorher von einem Dreischienengleis gesprochen habt: Ich glaub, DIE wissen nicht mal, was das ist.
Über 100 Jahr' voll Freud und Leid
fuhr ich treu an eurer Seit'!
Aber der NÖVOG dürft es sein ein Graus,
sie kommt nicht ohne mich aus.
Denn wenn dann fällt ein Meter Schnee,
bleibt sie stecken, die Himmeltreppe.
Juergen aus Stuttgart
Beiträge: 407
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Beitrag von Juergen aus Stuttgart »

Mein Kompliment an die Grünen.
Immerhin mal ein Aufschub. Hoffen wir das Beste.
Erich Hafner
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Beitrag von Erich Hafner »

schmalspurfan hat geschrieben: ...
Gott sei Dank sind die Schwarzen überstimmt worden.
...
Sind sie gar nicht, denn Niederösterreich ist eines der letzten Bundesländer mit absoluten Mehrheiten für eine Partei. Darum dürfte die Formulierung "wegen Unsicherheiten" ziemlich nah an der Wahrheit liegen. Es dürften einige unsicher geworden sein, ob der vorgesehene Schnellschuss zur Ybbstalbahn politisch so klug ist.
Grüße von der Ybbstalbahn
Erich Hafner
Zillerkrokodil
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Beitrag von Zillerkrokodil »

Hoffentlich wird bei der nächsten Sitzung für den Beibehalt der Ybbstalbahn und der Übernahme durchs Land Niederösterreich entschieden .

Jetzt ist wohl auh eindeutig welche Parteien für die Ybbstalbahn sind .


Grüße Zillerkrokodil
Klaus
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Beitrag von Klaus »

Heute per Google Alerts:
„Wiener Zeitung“ (Printausgabe vom Samstag, 28. März 2009):

Die Schmalspur-Strecke zwischen Waidhofen und Lunz am See könnte noch heuer endgültig eingestellt werden
Die letzten Züge der Ybbstalbahn
Von Christoph Rella


* Steht 110-jährige Bahn vor dem Aus?
* Privat-Initiativen kämpfen für Rettung.

St. Pölten/Lunz am See. Es ist Samstag, 12:42 Uhr. Am Bahnhof der niederösterreichischen Gemeinde Lunz am See harrt am Bahnsteig einsam der Triebwagen der Ybbstalbahn vom Typ 5090 der Abfahrt. Eigentlich hätte der Zug bereits vor Minuten abfahren sollen, aber noch ist niemand zu sehen.

Vergilbte Fotos in einem Schaukasten künden von jener Zeit, als der Zug noch regelmäßig Güter und Personen zwischen den Bahnhöfen Waidhofen und Kienberg transportiert hat. Eröffnet wurde die 71 Kilometer lange Schmalspurstrecke im November 1898, vier Monate später wurde das letzte Teilstück zwischen Ybbsitz und Gstadt fertiggestellt.

Gegen unheilige Allianz

Obwohl die Linie in der Zwischen- und Nachkriegszeit noch rentabel war, setzten die ÖBB ab den 70er Jahren den Rotstift an. Investitionen wurden zurückgestellt, Personal abgebaut und die Frequenz reduziert. Seit die Bergstrecke zwischen Lunz und Kienberg 1988 stillgelegt und die Bahn zur Einweg-Linie [???] degradiert wurde, schwelt zwischen dem Land Niederösterreich, Bund und den ÖBB ein heftiger Streit über die Zukunft der Teilstrecke Waidhofen – Lunz.

Davon, wie es früher einmal war, erzählt der ehemalige Lunzer Fahrdienstleiter Ernst Haigl. Vor 30 Jahren seien die Züge noch voll gewesen. Dann kam das "Zeitalter des Einschlafens. Heute pendelt kein Mensch mit der Ybbstalbahn", seufzt er. Fahrdienstleiter gibt es in Lunz nun keinen mehr. Niemanden, den man nach der Abfahrtszeit der Garnitur fragen könnte. Der Kassenschalter im Warteraum ist geschlossen, einen Fahrkartenautomaten gibt es nicht.

Dafür kämpft der Verein "Club 598" seit Jahrzehnten um den Erhalt der Ybbstalbahn. Obmann Siegfried Nykodem: "Da die Strecke mit den ÖBB nicht zu betreiben ist, fordern wir das Land Niederösterreich auf, die Linie zu retten." Es mangle allein am Willen der Politiker. Das Land stecke jährlich eine Million Euro in die Ybbstalbahn. "Wo ist das Geld? Was ist investiert worden?", fragt Nykodem. Von einer "unheiligen Allianz" zwischen ÖBB und Land spricht Peter Haibach von "probahn Österreich". Es gebe keine Bemühungen, einen Betreiber zu finden, sagt er. "Wir hätten die Leute." Den Plan, den Verkehr mit Bussen sicherzustellen, lehnen die Bahnfreunde ebenso ab wie die Idee, auf der Bahntrasse einen Radweg anzulegen.

Im Büro der Landesregierung in St. Pölten beurteilt man die Situation naturgemäß anders. Laut Verkehrsplaner Friedrich Zibuschka würden jährlich sogar sieben Millionen Euro – eine Million Euro beträgt der Zuschuss des Landes – in die Ybbstalbahn investiert. Dem stünden Einnahmen in der Höhe von 250.000 Euro gegenüber. Grund genug also, um auf ein Buskonzept zu setzen. Laut Zibuschka würde die Sanierung 30 Millionen Euro kosten, "die Erweiterung des Busnetzes hingegen gerade mal ein Drittel".

Das [sic!] die Ybbstal-Gemeinden keinen Protest eingelegt haben, findet der Verkehrsexperte nicht seltsam. Den Vorwurf, dass sich das Land für diese "Rückendeckung erkenntlich zeigen" würde, weist Zibuschka zurück. Finanzielle Zusagen gebe es nur für Projekte, die mit der Einstellung der Bahn im Zusammenhang stehen. "Das stimmt nicht", sagt der Hollensteiner SPÖ-Gemeinderat Eckehardt Buder und will wissen, dass die freien ÖBB-Gründe an die Gemeinden verschenkt werden sollen.

Nur vier Züge am Tag

"Das ist Spekulation", sagt wiederum ÖBB-Pressesprecher Christopher Seif. "Ich weiß von dem Plan nichts." Auch nichts darüber, wann die Ybbstalbahn eingestellt werden könnte (kolportiert wird Juni 2009). Es werde mit Bund und Land verhandelt. Alles hänge vom Erfolg des Buskonzepts des Landes ab. Darüber hätte der Mostviertler Regionalverband am Freitag abstimmen sollen, jedoch wurde die Sitzung nach Intervention der Opposition im Landtag wegen "Unsicherheiten" abgesagt.

Am Lunzer Bahnhof ist um 12:46 Uhr der Triebwagenführer zu Fuß eingetroffen. "Ich fahre immer etwas später ab", entschuldigt er sich und zwängt sich in den Führerstand. "Bei uns geht wegen der Langsamfahrstellen und Stehzeiten alles viel langsamer." Tatsächlich benötigt der Zug für die elf Kilometer kurze Strecke bis Göstling geschlagene 24 Minuten. Der [sic!] Fahrkarte kostet 2,30 Euro. Für den ÖBB-Bediensteten ist klar: Die Bahn wird eingestellt. Darum gebe es auch "einen Fahrplan, den kein Mensch braucht."

In dieselbe Kerbe schlägt auch der Bürgermeister von Lunz am See, Martin Ploderer: "Wir haben viele Schüler, die mit dem Zug pendeln." Seit aber die Verbindung durch den neuen Fahrplan schlechter geworden ist, setze er auf den Bus. So habe man gemeinsam mit anderen Gemeinden einen Schülerbus organisiert. "Es kann ja nicht sein, dass die Kinder zwei Stunden in die Schule fahren", so Ploderer.

Im oberen Ybbstal ist der leere Zug mit Verspätung in Göstling eingerollt. Nur ein Mädchen steigt zu. Vielleicht war es sie, die in dem Waggon diese Worte auf einen Abfallbehälter gekritzelt hat: "Wir werden zu dir stehen, egal was auch passiert, denn du bist unser Leben." Ein Bahnleben, das in den letzten Zügen liegt.


Gruß, k.
PS: Unterstreichungen und [...] durch mich.
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oetscherlaender
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Beitrag von oetscherlaender »

Klaus
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Beitrag von Klaus »

Siehe http://www.nachrichten.at/oberoesterrei ... t68,138248!!!

Bund und Land NÖ sind sich über Einstellung der Ybbstalbahn einig

WAIDHOFEN. Das Land soll die Schmalspurbahnen der ÖBB für einen Euro übernehmen. Mit einer Ausnahme: In der Grundsatzeinigung mit dem Verkehrsministerium fehlt die Ybbstalbahn auf der Liste.

Im NÖ. Landhaus liegt das Schicksal der Ybbstalbahn seit einigen Wochen schon besiegelt in der Schublade. Zwischenzeitig geht es für die Befürworter der Stilllegung der defizitären Lokalbahn nur noch darum, ein Busnetz als die weitaus bessere Alternative einer „unverantwortlichen Geldvergeudung“ zu bewerben, wie etwa die Landtagsabgeordnete Michaela Hinterholzer (VP) ihre Meinung nicht verhehlt.

Die Sicht der Amstettner Landtagsmandatarin wird auch von der Bundesregierung und im St. Pöltner Landhaus geteilt. In einer Grundsatzeinigung des Verkehrsministeriums mit dem Land NÖ ist eine Übergabe der Schmalspurbahn um einen Symboleuro vereinbart. Auf der Liste von Lokalbahnen im Waldviertel bis zur Mariazellerbahn scheint nur die Ybbstalbahn nicht mehr auf. Das Land hat damit in den Verhandlungen mit dem Bund die Ybbstalbahn abgeschrieben.

Für den Hollensteiner Bürgermeister und SP- Landtagsabgeordneten Franz Gratzer, der um den Bestand der Ybbstalbahn kämpft, war eine Vorsprache bei Landesverkehrsplaner Friedrich Zibuschka nur teilweise hilfreich. „Allenfalls kann man sich den Rest einer Straßenbahn in Waidhofen vorstellen. Das bevorzugt wieder die Stadt vor dem restlichen Tal“, sagt Gratzer.

Froh darüber, dass wenigstens die Vorstandssitzung im Regionalverband vertagt worden ist, auf der für das Busnetz die Weichen gestellt werden sollten, ist „Pro Ybbstalbahn“-Sprecher Johann Helmel. Die Bürgerinitiative hat für 18. April eine Bürgermeisterfahrt in den Pinzgau organisiert: Dort hat auf der Krimmler Strecke die Übernahme als Salzburger Lokalbahn einen Aufschwung bewirkt.

Online-Kommentar:
Kosten? · von patient · 01.04.2009 - 09:14 Uhr
Frau Hinterholzer spricht von den Kosten und nur 7 % Auslastung der Bahn. Die stets angegeben Kosten von 30 Millionen gehören hinterfragt und stimmen mit Sicherheit nicht. Die 7% Auslastung sind von der derzeit abgewirtschafteten Bahn, die Busse haben ja zur Zeit noch weniger.Eine moderne Bahn hat sicher eine bessere Auslastung als die Busse. Kein Tourist kommt wegen der Busse, keine Radtouristen und Familien mit Kinderwagen fahren mit Bussen .....
Wahrscheinlich fahren in Kürze die Baumaschien und LKW´s der Fa. Hinterholzer!


_____________________

Dazu: Fa. Hinterholzer > z. B. hier!

Gruß, k.
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Franz Straka
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Beitrag von Franz Straka »

Hallo Eisenbahnfreunde!

Hier meine Meinung zu dem Thema!

Wie kann ein Pölitiker an einem Transport und Mietwagen beteiligt sein und dann noch ein gewiesen haben? Ich würde zurücktreten, wenn ich nicht zu meiner Landschaft und Region stehe. Sollte es zu einem abtragen der Strecke kommen, müsste man Prüfen ob die Vergabe gerecht war an die Unternehmen. Das Land hat immer mitgezahlt und es gab keine Kontrolle bei der Instandsetzung. Hier sieht man wie mit Steuergelder der Bürger umgegangen wurde. Es sollte bei der Landesregierung entlich einmal ein Köpferollen geben! Die Mariazellerbahn wurde ebenfalls ausgehungert und jahrelang wurden keine Fahrzeuge gekauft, und wenn man Fahrzeuge kaufte kamen österreichische Firmen zum Zug?! Der Staat sind noch immer wir und nicht unsere Politiker! Ein ÖVPler kratzt den anderen doch kein Auge aus. Schwarzes Niederösterreich sollte einmal eine andere Farbe bekommen, doch gut Ding braucht weile!

Wenn ich der Landeshauptmann wäre, würde ich den Hut nehmen und gehen.

mfg
Franz Straka
oetscherlaender
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Beitrag von oetscherlaender »

Franz hat recht, sofort Kalkül daraus schlagen!
Man müsste mal mit rot,blau u. grün darüber sprechen!!!
Herr Cap ist ja da sehr geübt - Eurofighter und so?
Waren da nicht auch einige hilfreiche Hände im Hintergrund für etwas Geld im Spiel.
Zufällig geht ja die Bahn beim bene vorbei!
Die Holzfrächter warten auch schon!
Die Busse werden wir dann privatisieren, natürlich mit großer Förderung, weil ja die Ybbstaler so blöd sind und die schönen Busse nicht benützen wollen- eigentlich ja nur mehr für die "Gschroppen"[„v/o“Kinder] zum Schul fahren.
Schaut dann so aus wie in Kienberg, bei Schulferien gibt es auch keinen Bus!
Eigentlich sollte man das Ybbstal einstauen inkl. hinteres Erlauftal, dann könnten wir am Gruberg Boote vermieten und Strom würde sauber aus der Steckdose kommen- warum nicht?!
Für unsere Schotterbarone: Hinterholzer, Leitl, Fekter u. Konsorten ein Jahrhundertprojekt!

PS. Übrigens Museumsbahn Kienberg - Göstling: wer soll eigentlich diese betreiben, etwa Dr. Werner Schiendl und seine Mannen- weiß er schon davon ?

oetscherlaender
HCWP
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Beitrag von HCWP »

Hallo

Da wären noch zwei Presseaussendungen.

http://www.ots.at/presseaussendung.php? ... ch=politik
http://bvs.probahn.at/files/pa/245.pdf

Gruß
Christoph
Antworten