News: Ybbstalbahn (2)

Schmalspur in Österreich ... immer am aktuellen Stand!

Moderator: Stephan Rewitzer

Antworten
Hilfsheizeraspirant
Beiträge: 357
Registriert: 16. November 2009, 22:59

Beitrag von Hilfsheizeraspirant »

dass die abgebauten Schienen gelagert werden
"Lagern" ??? Wie ketzerisch.
noelbbergstrecke
Beiträge: 65
Registriert: 23. Dezember 2009, 19:29

Gleise "lagern"

Beitrag von noelbbergstrecke »

Klaus zitiert:
Ploderer kündigte an, dass die abgebauten Schienen gelagert werden um auf anderen Strecken, etwa auf der Bergstrecke Kienberg – Lunz für Sanierungsarbeiten zur Verfügung zu stehen.
Ploderer kann ankündigen, aber rechnen kann Er nicht, 35 Kilometer Gleise sind mit den Ausweich- und Abstellgleisen
mehr als 3.500 (in Worten Dreitausendfünfhundert) Joche a' 10 m.

Selbst wenn nur Gleise mit Stahlschwellen "gelagert" werden wird die gesamte Lagerfläche aller "Radweggemeinden" nicht ausreichen um diese Joche zu lagern.
Über die Verschandelung der Landschaft mit diesen "Lagern" in Fremdenverkehrs-Gemeinden wollen wir gar nicht reden.

Er wird wohl eine Zwischenlagerung im Hochofen meinen.

Ein Entsorgungsproblem dürfen wir nicht vergessen, Tausende Ölgetränkte Holzschwellen (Sondermüll) fallen auch an,
das wird für zertifizierte Sondermüll-Entsorger und Transporteure ein Millionengeschäft.
Siehe einige Links:
http://www.wien.gv.at/umweltschutz/abfa ... arten.html
http://www.vis.bayern.de/produktsicherh ... m#rueckbau
http://www.uvek.admin.ch/dokumentation/ ... sg-id=8229
http://www.ooe-umweltanwaltschaft.at/xb ... n_Text.pdf
http://de.wikipedia.org/wiki/Bahnschwel ... .A4nkungen

Ein guter Rat Herr Bürgermeister: Erst denken, dann rechnen, dann quaken, sollte ein Pädagoge eigentlich können ?

noeelbbergstrecke
Klaus
Beiträge: 1089
Registriert: 20. Oktober 2007, 12:54
Wohnort: dort, wo der Bartl den Most holt

Beitrag von Klaus »

NÖN:

Ybbstalbahn im Landtag
12.000 Unterschriften zur Rettung der Ybbstalbahn wurden im NÖ Landtag übergeben. Unterdessen haben die Gleisdemontage-Arbeiten bei Göstling begonnen.


Von Andreas Kössl


YBBSTAL / Die aufgelöste Ybbstalbahn war Thema bei der Sitzung des NÖ Landtags am vergangenen Donnerstag. Die NÖ Grünen nutzten dabei die Aktuelle Stunde zum Thema NÖ Nebenbahnen, um 12.000 Unterschriften für den Erhalt der Ybbstalbahn an die ÖVP zu übergeben. 4.854 davon wurden im Rahmen einer Unterschriftenaktion im Herbst dieses Jahres von den Bahnfreunden der Ybbstal-Touristik & Mobilität Trägergesellschaft (YTM) via Online-Pedition gesammelt. Der Rest wurde von Bahnbefürwortern rund um Club-598-Obmann Siegfried Nykodem zusammengetragen.

12.000 Unterschriften für den Erhalt der Ybbstalbahn

„Eine beachtliche Leistung, die deutlich macht, wie die Menschen in der Region an ihrer Bahn hängen“, so Grünen-Verkehrssprecherin Amrita Enzinger, die sich gemeinsam mit Grünen-Clubobfrau Madeleine Petrovic für die Rettung der Ybbstalbahn ausspricht.

Dass es dazu kommen wird, scheint aus derzeitiger Sicht jedoch unwahrscheinlich. Wie die NÖN berichtete, wurde kürzlich eine Firma vom Verein „Gemeindeverband Ybbstalradweg“ mit der Entfernung des Gleiskörpers zwischen Gstadt und Göstling beauftragt.

Laut St. Georgen/Reiths Bürgermeister Helmut Schagerl haben die Arbeiten im Bereich Göstling bereits begonnen. Die Befestigungsschrauben der Gleise seien hier bereits gelöst worden, danach sollen die Gleise geschnitten und die Schwellen abmontiert werden, so Schagerl, der gleichzeitig Obmann-Stellvertreter des Radwegverbands und SPÖ-Landtagsabgeordneter ist, auf Nachfrage der NÖN. Da es mit der Witterung derzeit gut aussehe, werde diese Woche sicher einiges geschehen.

Das Radwegprojekt sei so rasch wie möglich umzusetzen

In seiner Rede über die NÖ Nebenbahnen im Landtag vergangenen Donnerstag meinte Schagerl zur Situation im Ybbstal: „Die Bahn als Verkehrsmittel im Personen- und Güterverkehr verlor hier in den letzten Jahrzehnten laufend an Bedeutung. Das führte schließlich auch zur Einstellung der Ybbstalbahn.“ Die Bevölkerung des Ybbstals sei mehrheitlich für die Errichtung des Ybbstalradwegs und eine touristische Weiterentwicklung der Region. Das Radwegprojekt sei so rasch wie möglich umzusetzen.

Die Bahnfreunde wollen sich mit der Demontage der Gleise der Ybbstalbahn freilich nicht abfinden. Sie bezweifeln, dass der Obmann eines Vereins, wie es der Gemeindeverband Ybbstalradweg ist, dazu berechtigt ist, den Auftrag zur Entfernung des Gleiskörpers zu erteilen, wenn zum Zeitpunkt der Auftragsvergabe das Verfahren zur Errichtung des Radwegs auf der Bahntrasse noch nicht abgeschlossen ist. Überhaupt bezweifeln die Bahnfreunde, dass ein derartiger Auftrag mit dem Vereinsgesetz vereinbar ist, und plädieren dafür, eine „Nachdenkpause“ einzulegen.

ÖVP-Landtagsabgeordneter Anton Kasser kann diese Bedenken der Bahnbefürworter nicht nachvollziehen. Der Verein sei Besitzer des Trassenbands und damit zur Beauftragung der Gleis-Demontage berechtigt, ist Kasser überzeugt. Sein SPÖ-Landtagskollege Schagerl habe im Übrigen die Situation im Ybbstal in seiner Rede „sehr gut dargestellt“.


-------------------------------------------------------------------------

Und NÖN:

Antwort von Erwin Pröll
Landeshauptmann: Sicherheit ist Grund für Straßenverlegung in Ybbsitz.


YBBSTAL / Eine Anfrage wegen der Straßenverlegung in Ybbsitz hatte die Grünen-Landtagsabgeordnete Madeleine Petrovic im November an Landeshauptmann Erwin Pröll gestellt.

Straße sei sanierungsbedürftig gewesen


Die Straße sei sanierungsbedürftig gewesen, so die Antwort des Landeshauptmanns, die nun erfolgte. Für die Sanierung habe es zwei Möglichkeiten gegeben. Sowohl die Sanierung der vorhandenen Straße als auch die Verlegung würde mit 1,5 Millionen Euro zu Buche schlagen. Das Land NÖ habe sich für die Verlegung entschieden, da dadurch die Verkehrs sicherheit deutlich verbessert werde.

Gefährlichen Situationen und Unfall


Auf dem Straßenabschnitt sei es durch die unübersichtliche Geländekuppe immer wieder zu gefährlichen Situationen und einmal sogar zu einem Unfall gekommen, so die Begründung des Landeshauptmanns für die Straßenverlegung.


-------------------------------------------------------------------------

Gruß, k.
"Zwei Dinge sind unendlich: das Universum und die menschliche Dummheit. Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." (Albert Einstein)
Hilfsheizeraspirant
Beiträge: 357
Registriert: 16. November 2009, 22:59

Beitrag von Hilfsheizeraspirant »

Auweh!
In 10 Jahren wird sich in der Region allerspätestens fertig abgezeichnet haben wie sich die Parameter zu den Themen Landflucht, Wirtschaftsstandort, Verarmung der Gemeinden, Geburtenrate, Schließung institutioneller Einrichtungen, Fremdenverkehr, Ranking Tourismusgemeinden etc. entwickelt haben.
Nicht falsch verstehen, aber wenn in den Indianerdörfern die Mehrheit oder die Mächtigsten diesen Radweg wollen, dann ist hier derzeit kein Kraut dagegen gewachsen.
Wer keine großartige Wirtschaft möchte, der braucht auch keine Bahn.
Die gestressten Menschen in der Region wollen Ihre Ruhe haben, verständlich.
Ich frage mich nur Eines und das ganz ohne die lieben Leute aus dem Tal ernsthaft beleidigen zu wollen:
Mit wem will man sich im Bereich konventioneller Tourismus messen?
Ist bekannt aus welcher Windrichtung der Umsatz strömt und was ihn macht? Und wo er stattfindet und sich etabliert?
Das schöne Ybbstal hebt sich zukünftig in keiner Weise von anderen schönen Tälern ab. Man läßt sich also selbst die Luft aus.
Ich bin jedenfalls gespannt womit man gegen die Konkurrenz antreten möchte. Sicher nicht mit Pedalen. (Die werden neuerdings schon auf der Petzn gebraucht, Pech).
Schönen Abend!
mifa303
Beiträge: 22
Registriert: 13. Mai 2007, 10:31

Beitrag von mifa303 »

Das kann ich nur bestätigen.
Wegen der Ybbstalbahn war ich 2008 dort, bin 2 Tage spazieren gefahren, Lunz - Waidhofen - Ybbsitz - Gstadt - Lunz und hab in Stiegengraben-Ybbstalerhütte übernachtet (und durfte auf der 2095.10 mitfahren, überragendes Erlebnis, immer noch herzlichsten Dank an den Lf, hab aber nur wenig verstanden: 1. Lärm auf dem Führerstand, 2. Dialekt)
In meinem Leben werde ich da nicht mehr hin müssen so ohne Bahn.
Gruß vom Bodensee
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
penzing1140
Beiträge: 1528
Registriert: 25. Mai 2011, 17:52

Ybbstal Bahn und Museumsbahn

Beitrag von penzing1140 »

Schoenes Neues Jahr an den Bodensee,
Wenn du natuerlich die Rund-Herum-Bahn da mit dem verbleibendem Museumsbahnrest vergleichst ist das schon bescheiden, aber es gibt noch was, von Göstling ueber Lunz nach Kienberg-Gaming. Und das ist so gar nicht der schlechteste Teil. Und ich hoffe dass die Leute die dort arbeiten das auch perfekt machen fuer noch lange, lange Zeit.
Ich bin die Strecke auch so einmal gefahren von W. bis zur Bruecke, und dann hinauf auf die Huette. Noch die alte! und naechsten Tag von Lunz uber den Berg nach K-G und wieder nach Wien. Also ein grosser Teil geht noch. Muss einmal meinen Freund fragen welche Loks sie dafuer haben. Denn die Yv-1 steht ja in diesem "Hilfsloksch." in W.
mfg
Josef,Wien14
2095.10
Beiträge: 118
Registriert: 21. Juni 2009, 13:53

Beitrag von 2095.10 »

Also die verbleibende Museumsstrecke ist ein kläglicher Rest der Ybbstalbahn

An Tfz stehen dem Verein an Dampfloks nur die Uv.1 zur verfügung

In Waidhofen befinden sich die Yv 2 und 3 im eigentum des Cub 598
und hat mit der Museumsbahn nichts zu tun

Die Yv 1 gibt es schon lange nicht mehr im Ybbstal Die steht in Eichgraben
Montafoner
Beiträge: 57
Registriert: 26. Dezember 2008, 13:38
Wohnort: Schruns

Beitrag von Montafoner »

Ich kann mich nur den Postings der User 2095.10 und mifa303 anschließen.
Zwischen Sommer 2006 und Frühling 2009 besuchte ich mehrmals die damals noch intakte Ybbstalbahn.
Ebenfalls fuhr ich 2011 nochmals kurz nach Waidhofen, um mir den kläglichen Rest der Strecke anzusehen.
Logischerweise kein Vergleich zu damals.
Ich bin gespannt, wie lange sich die sogenannte "Citybahn Waidhofen" über Wasser halten kann.
Mich wir die Gegend dort wohl nicht mehr sehen.

Nicht viel besser sieht meine Anwesenheit auf der Bergstrecke aus.
Ich bin dort lediglich 2010 einmal Kienberg - Lunz - Kienberg gefahren.
Damals gab es wenigstens noch Personenverkehr zwischen Scheibbs und Kienberg-Gaming.
Leider machten die Verantwortlichen der Bergstrecke nach der Einstellung des PV zwischen Scheibbs und Kienberg negative Schlagzeilen, als es hieß: Mit dem Zug zum Zug war nie ein Thema.
Auch hier wird man mich nicht mehr sehen.
penzing1140
Beiträge: 1528
Registriert: 25. Mai 2011, 17:52

Aus Ybbstalbahn Museumsbahn

Beitrag von penzing1140 »

Hallo Montafoner,
moechte ich nicht ganz so stehen lassen.
Immerhin haben wir hier in Niederoesterreich trotz aller Unkenrufe und aller Probleme die laengste Museumsbahnstrecke Österreichs. Dass Sie jetzt ein Inselbstrieb geworden ist ist natuerlich nicht optimal, aber abwarten. Der Betrieb verspricht ja einiges.
Ich bin noch mit einer 2095 ueber den Berg gefahren weil ich einem Fahr- planwechsel der ÖBB aufgesessen bin, dann mit der Museumsbahn nach Lunz wenn auch nur Teilstrecken hin und zurueck. Die Einschnitte so schoen sie im Sommer sind, jetzt sind sie sicher voll Flugschnee.
Also ich fahre sicher im Sommer wieder mal hinaus, oder zumindest zu einer Zeit wo die Dampfer nichts anstellen koennen.
mfg
Josef,Wien14
Hilfsheizeraspirant
Beiträge: 357
Registriert: 16. November 2009, 22:59

Beitrag von Hilfsheizeraspirant »

Niederoesterreich trotz aller Unkenrufe und aller Probleme
Sehr richtig.
Also es gibt ja viele Entscheidungen im Dunstkreis des Bergstreckenbetreibersdie ich weder nachvollziehen noch gutheißen kann.
Dennoch muss rational ins Auge gefasst werden, dass Allem voran der Erhalt und Betrieb durch Freiwillige sehr mühsam, aufwendig und als beispiellos einsatzfreudig zu werten ist. Diese Bemühungen durch Nichtbesuch, Ablehnung, Negativpropaganda und Verallgemeinerung (z.B. "nie wieder Ybbstal") zu boykottieren wäre nicht nur sehr unfair und zum Nachteil einer wohl uns allen zu Gute kommenden Grundidee, sondern auch besonders unklug.
Die Bergstrecke und ihre Mannschaft können wohl gar nix dafür, dass man von Gstadt weg keinen Sinn für Verkehrspolitik hat.
Und noch Einen draufgesetzt: Wenn die Bergstrecke und Ihr Team erfolgreich sind und diese Erfolge "durchschlagen", dann wird der Rest der Region erst begreifen können wie dämlich man gehandelt hat als man den Rest der Eisenbahn für immer von der Bildfläche verschwinden lassen hat.
Soll heißen: Unterstützung durch Besuch, mitfahren, etc, was auch immer ist wohl ein unbedingtes Muss für jeden Eisenbahn-Fan ungeachtet seiner sonstigen Anschauungen und Interessenskonflikte.
Kienberg ist jedenfalls immer eine Reise wert!
Auch wenn das Ybbstal dadurch (zumindestens bei mir) keine Nächtigung,etc. verbuchen wird.
Hugh!
Zuletzt geändert von Hilfsheizeraspirant am 1. August 2015, 23:31, insgesamt 2-mal geändert.
2095 007-7
Beiträge: 1397
Registriert: 5. August 2004, 10:00

Beitrag von 2095 007-7 »

Diese Zeilen finde ich durchaus nachvollziehbar!

Auch ich werde die Bergstrecke wieder besuchen um diesmal (hoffentlich das Glück zu haben) um in einen der Stromlinienwagen zu reisen und ich hoffe auch für den Club dass man früher oder später eine 2095 bekommt.

Dass die Region selbst die Ybbstalbahn "im Gesamten" nicht mehr will ist eine andere Geschichte... - in diesem Fall kann man nur den Gemeinden im Waldviertel gratulieren :wink:
landesbahner
Beiträge: 38
Registriert: 7. Juli 2010, 10:20

Beitrag von landesbahner »

Guten Abend!
Ich bin öfters in Kienberg- Gaming! Fahre auch gerne mit der Bahn nach Lunz. Wenn ich dort Urlaub mache, schlafe ich nur mehr an Orte an der Bergstrecke. Gehe z.b. auch ins Solebad in Göstling. Auch Lunz mit dem Seebad,
Kienberg oder Gaming hat schöne Sehenswürdigkeiten. Ich meide bewusst andere Orte, wo kein Interesse an der Bahn besteht.
Am liebsten wohne ich im
Gasthof zur paula. Mit eigenen
Bahnsteig :pro: .
Lg aus Krems
2095.10
Beiträge: 118
Registriert: 21. Juni 2009, 13:53

Beitrag von 2095.10 »

Was soll eine 2095 auf der Bergstrecke ?

Villeicht entgleisen ?
Klaus
Beiträge: 1089
Registriert: 20. Oktober 2007, 12:54
Wohnort: dort, wo der Bartl den Most holt

Beitrag von Klaus »

2095.10 hat geschrieben:Was soll eine 2095 auf der Bergstrecke ?
Was sie auch sonst dort bis 1988 tat: fahren.
Villeicht entgleisen ?
Warum sollte sie?

Gruß, k.
"Zwei Dinge sind unendlich: das Universum und die menschliche Dummheit. Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." (Albert Einstein)
2095.10
Beiträge: 118
Registriert: 21. Juni 2009, 13:53

Beitrag von 2095.10 »

Weil es dort andere Fahrzeuge auch gibt die das gerne tun
croquy
Beiträge: 825
Registriert: 20. März 2010, 13:34

Beitrag von croquy »

Ich sehe das auch so, dass die verbliebene Bahnstrecke durch Besuch/Praesenz zu unterstuetzen ist; das Fernbleiben aus dem Ybbstal hilft sicher keinem weiter!

Im letzten September hatte ich die Gelegenheit, mit zwei Wagerl, gezogen von der 2190.01, ueber die Bergstrecke zu pesen. Es war eine tolle Fahrt, die mir noch lange im Gedaechtnis bleiben wird (nicht zuletzt wegen dem netten Team, dass an diesem Tag den Dienst gemacht hat). Hr. Morocutti hatte es sich auch nicht nehmen lassen, mir eine kleine Fuehrung durchs Ybbstal zu bieten, indem er mir die Sehenswuerdigkeiten erlaeuterte, die am fahrenden Zug so vorbeizogen! Hat alles gepasst, nur das Wetter war mies (und der Instantkaffee, der muss weg, und was g'scheit's her! Was sagen sonst die Besucher aus der Stadt der Kaffeehaeuser?! :lol: ).
Das Ybbstal selbst hat auf mich einen reichlich verschlafenen Eindruck gemacht. Mit etwas Glueck ist's ein Dornroeschenschlaf, aber ich glaube kaum, dass die Ybbstaler Prinzen mit ihrem Radweg die holde Maid wachkuessen koennen... :rolleyes:

Also weiter so, vielleicht wird's ja doch noch a bisserl mehr Betrieb...

Patrick

P.S. Habt's des schon gesehen: http://www.drehscheibe-foren.de/foren/r ... 08,6613389?
Nicht meine Fotos, aber nur ein Wochenende spaeter. Nichtwissend, dass eine Woche spaeter gedampft werden wuerde, habe ich mir eine WE mit Diesel und schlechtem Wetter ausgesucht... :-?
Juergen aus Stuttgart
Beiträge: 407
Registriert: 4. September 2005, 13:41
Wohnort: Stuttgart

Beitrag von Juergen aus Stuttgart »

Das sind aber genau die Erlebnisse, die für den Fotografen vielleicht prima sind, aber den zahlenden Fahrgast eher abschrecken
Klaus
Beiträge: 1089
Registriert: 20. Oktober 2007, 12:54
Wohnort: dort, wo der Bartl den Most holt

Beitrag von Klaus »

Juergen aus Stuttgart hat geschrieben:Das sind aber genau die Erlebnisse, die für den Fotografen vielleicht prima sind, aber den zahlenden Fahrgast eher abschrecken
Wenn du mit "genau die Erlebnisse" jenen oben angeführten DSO-Bericht von Ludger Kenning meinst ("Frack" von gut 2 Stunden für Zug 1 in Lunz bzw. Göstling – nach Zugtrennung in Hühnernest), dazu Folgendes:

* Ich war (neben anderen) an jenem Tag auf dem Führerstand der Uv.1 zugange.
* Die Lok ging sehr gut in Dampf und machte auch sonst keine technischen Mucken (abgesehen davon, dass die Säcke der kurzfristig georderten Sand-"Reserve" – nicht zum ersten Mal! – perforiert waren und damit der Loksand entsprechend feucht war ...).
* Ein paar Daten: Zuggewicht (Zirka-Werte):
- Uv.1: 27 t
- 6 Wagen à 5 t: 30 t
- gut 150 Reisende + Personal + Werkzeug/Kinderwagen/Fahrräder/Buffetwaren/Reservebetriebsmittel (Extra-Sand u. -kohle) im Dienstwagen: 15 t
-------------------------------------
- macht ung'schaut alles in allem: 70–75 t (bei 32 ‰ rauf nach Pfaffenschlag).

* im Prinzip alles kein Problem (wie bei einer Witterung und bei Schienenverhältnissen wie an jenem Tag).

Anm. 1: Immer wieder in den letzten Jahren hat die Uv.1 sogar vollbesetzte 7-Wagen-Züge anstandslos über den Berg geschleppt; andererseits ist aber mitunter sogar ein 4-Wagen-Zug liegengeblieben, musste aus einem engen, steilen Bogen in die nächste Gerade zurückrollen und neu anfahren ...

Anm. 2: Steilrampen wie die YB-Bergstrecke-Ost mit 32 ‰ UND 60-Meter-Bögen UND einer nicht wirklich bogengeschmeidigen Uv.1 (bestätigt von alten YB-Dampflokführern!) MIT hakligem Regler PLUS feuchtem, sich verklebendem Sand sind für Mann, Maus und Maschine allemal eine Herausforderung (und darum macht man's ja auch :hechel: ...).

* Erklärung: die 7 vorangegangenen Wochenenden mit Dieselbetrieb (wg. behördlich angeordneten Feuerverbots aufgrund der heiß-trockenen Witterung) > die Folge: durch die vorangegangene "Arbeit" von 2190.01 und 2093.01 "perfekt geschmierte" Schienenköpfe, auf denen auch mit einer tadellosen Uv.1 kaum ein Weiterkommen war.
So kam z. B. sogar nach der notwendigen Zugtrennung in der Hst Hühnernest der erste von zwei 3-Wagen-Zügen Rtg. Pfaffenschlag kaum vom Fleck. Warum? > Anfahren i. d. Steigung UND im Bogen UND von der Haltestelle weg (wo die Diesler die langen Wochen davor bei ihren Stopps naturgemäß noch eine Extraportion "Gleitgel" auf den Schienen hinterlassen hatten ...). Anm.: MzB-Tfzf, die auch mit der Mh.6 fahren, bestätigen mir, dass dort der Ölfilm auf dem Schienenköpfen für den nur monatlich verkehrenden Dampfer hie und da ein Problem darstellt. Aber das ist eine andere Geschichte ...

* Letztlich:
... aber den zahlenden Fahrgast eher abschrecken ...
Ich kann dies naturgemäß nicht objektiv quantifizieren. Jedoch meine (subjektive) Wahrnehmung von jener Fahrt: Nicht eine einzige Beschwerde oder Matschkerei ist mir diesbezüglich zu Ohren gekommen. Für viele Gäste war gerade das Ungeplante – die wiederholten Zurücksetz- und Anfahrmanöver und die Zugteilung – DAS Erlebnis des Tages (und nicht so sehr der verspätete Schnitzelschmaus in Lunz oder Göstling ...).

Offensichtlich, gleichzeitig erstaunlicherweise sind es gerade die "Pannen" und die unvorhergesehenen Ereignisse abseits eingespielter Routinen, die für viele (natürlich nicht für alle) Gäste eine Fahrt mit einer Museumsbahn zu einem "aufregenden", letzlich gelungenen Erlebnistag werden lassen.

Gruß, k.
"Zwei Dinge sind unendlich: das Universum und die menschliche Dummheit. Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." (Albert Einstein)
Lokheizer
Beiträge: 79
Registriert: 12. Dezember 2011, 10:15

Beitrag von Lokheizer »

Klaus hat geschrieben: [...] MIT hakligem Regler [...]
Dazu eine Anmerkung von meiner Seite:
So hakelig ist der gar nicht, es ist vielmehr eine Mischung aus Regler mit wenig Wirkbereich und 2-Zylinder-Verbund. Generell ist das Anfahren unter schwierigen Verhältnissen mit 2-Zylinder-Verbundmaschinen relativ schwierig, wegen den großen Zugkraftsprüngen.
Grüße
Lokheizer
Bild
schmalspurfan
Beiträge: 582
Registriert: 14. Mai 2007, 17:59

Beitrag von schmalspurfan »

Noch eine Anmerkung zu deinen Ausführungen, Klaus: Dass der Ludger Kenning der Museumsbahn bzw. den dort Aktiven nicht sehr gut gesinnt ist, sollte in der Szene bekannt sein! Früher dürfte das nicht so gewesen sein, immerhin hat Vereinspräsident Werner Schiendl seine beiden (empfehlenswerten) Bücher über die Bergstrecke im Kenning-Verlag veröffentlicht. Nach dem Erscheinen des zweiten Buches 2005 dürfte es aber aus einem mir nicht bekannten Grund zum Zerwürfnis gekommen sein.
So lässt sich auch der negative Bericht in der DSO erklären...
Über 100 Jahr' voll Freud und Leid
fuhr ich treu an eurer Seit'!
Aber der NÖVOG dürft es sein ein Graus,
sie kommt nicht ohne mich aus.
Denn wenn dann fällt ein Meter Schnee,
bleibt sie stecken, die Himmeltreppe.
Antworten