Re: Meine kleine Steyrtalbahn - Erdarbeiten und Straßenbau

Module, Segmente, fixe Anlagen, Pläne.

Moderator: Stephan Rewitzer

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scientific
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Re: Meine kleine Steyrtalbahn - Gütermagazin

Beitrag von scientific »

croquy hat geschrieben: 19. August 2021, 23:09 Na, ich wollte dich nicht nervös machen, würde aber auch sagen: jetzt passt's!👍 Hat sich doch gelohnt.😉

Patrick
Ich habs mir eh auch schon vorher gedacht... aber da ich mich an die Bemaßung aus dem Originalplan gehalten hatte, war ich mir sicher, das passt...

Hab dann die Stirnwand auf den Plan gehalten... und siehe da, es passte doch nicht!

also entweder ist der Scan des Plans verzogen (was ich nicht vermuten würde, da die Proportionen der Buchstaben und Zahlen gut passen), oder die Schuppen wurden nicht nach Maß, sondern nach Übernahme aus der Zeichnung gefertigt... Weil die Proportionen der realisierten Schuppen passt genau zur Zeichnung, nicht zur Bemaßung.

also irgendwo ist da ein ordentlicher Hund schon vor über 100 Jahren passiert...

Ich bin froh, dass du mich angestupst hast. Jetzt hab ich einen schönen, "richtigen" Schuppen, und die Erfahrung, dass so ein Häusl auch relativ schnell geschnippelt ist. Für den ersten Bau benötigte ich deutlich länger...

Und ich bin auch erstaunt, wie einfach so ein kleines Gebäude mit den Northeastern-Brettchen, einem Stahllineal und einem scharfen Skalpell zu fertigen ist. Das hab ich früher nie hingekriegt, und daher irgendwann mal vollkommen die Finger davon gelassen. Ordentliche Rohstoffe und gutes Werkzeug ist aber die Voraussetzung für gutes Gelingen. Das lerne ich bei meinem Neustart mit der Moba immer wieder... und ärgere mich fast ein wenig, dass ich früher so gespart habe, beim Werkzeug. Gut, es war viel Werkzeug von meinem Vater da. Das nutzte ich einfach weiter. Aber das war - so weiß ich heute - definitiv nicht für so feine Arbeiten wie den Modellbau geeignet.

lg jakob
scientific
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Re: Meine kleine Steyrtalbahn - Gütermagazin

Beitrag von scientific »

Ich probier mich in Alterung...
Also an mir selber funktionierts. Da muss ich nicht viel aktiv dazu machen :prost:

Jedenfalls gelingts ganz gut auch am Modell. Mit einer weichen Messingbürste den Bereich beim Boden der Bretterwand nach unten hin abbürsten. Das entfernt die Essig-Stahl-Beize ein wenig, rauht die Bretter auf (verwitterte Bretter fransen aus) und mach das ganze unten matter.
Dann mit einer Beize aus Spiritus (ich hab Bioethanol=Grillanzünder zur Hand gehabt) und einer schwarzen Lederpflege aus der Sprühdose (hatte keine Schuhcreme zur Hand) mit einem Pinsel ganz unten an der Kante ansetzen, sodass die Beize von unten nach oben zieht.

Nach ca 10-15 Sekunden wieder nach unten mit einer Küchenrolle abwischen, damit es nicht schwarz wird.

An dieser Ecke ist eine Regentonne geplant, und auch die Regenrinne ist etwas undicht... So sorgte das Wasser mit den Jahren für ordentliche Verwitterung am Schuppen...
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Das ist die Wetterseite. Immer wieder einmal gestrichen, aber vom Boden her beginnen die Bretter sich schön langsam aufzulösen. An dieser Stirnfront schließt die Laderampe dann an. Das Foto ist quasi von der Laderampe aus geschossen worden.
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Ich denke, die Methode ist gut. Das Mischungsverhältnis und die Einwirkzeit noch ausbaubar... Ebenso wie meine Fotografiertechnik :cool: :cool:

lg jakob
scientific
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Re: Meine kleine Steyrtalbahn - Gütermagazin

Beitrag von scientific »

Und hier das farbliche Endprodukt. Auch fotographietechnisch die besten Schüsse.

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(Klick aufs Bild öffnet die Galerie)

lg Jakob
GSB
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Re: Meine kleine Steyrtalbahn - Gütermagazin

Beitrag von GSB »

Guten Morgen Jakob,

dein Guterschuppen ist echt gut gelungen! :grin:

Danke auch für den Hinweis mit den Brettchen, mit denen könnte ich mir auch nen Eigenbau gut vorstellen... :wink: Zum Verwittern könnte man dann z. B. auch eine dieser speziellen Alterungsbeizen nehmen, die ich mal auf Messen gesehen hatte. :think:

Gruß Matthias

P.S. Welchen Leistenabstand hast du da gewählt :?:
GSB - eine schmalspurige Privatbahn

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scientific
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Re: Meine kleine Steyrtalbahn - Gütermagazin

Beitrag von scientific »

Hallo Matthias!
GSB hat geschrieben: 8. September 2021, 08:36 Guten Morgen Jakob,

dein Guterschuppen ist echt gut gelungen! :grin:

Danke auch für den Hinweis mit den Brettchen, mit denen könnte ich mir auch nen Eigenbau gut vorstellen... :wink: Zum Verwittern könnte man dann z. B. auch eine dieser speziellen Alterungsbeizen nehmen, die ich mal auf Messen gesehen hatte. :think:

Gruß Matthias

P.S. Welchen Leistenabstand hast du da gewählt :?:
Danke!!
Ich habe die 4,7mm gewählt. Hab mir aber auch die 3,2mm bestellt, nur um zu schauen, wie die aussehen. Und um auch Auswahl zu haben. Am Original-Foto ist der Abstand ziemlich groß... da wäre wohl sogar ein noch größerer Leistenabstand im Modell möglich. Finde aber, die 4,7 sind ein guter "Kompromiss"...

Wegen der Verwitterung... da hast du mich jetzt erinnert, dass ich schon längst Fotos machen wollte... Einfach mit Pigmenten und Lösungsmittel.

Ich hab in der Zwischenzeit von Vallejo "Schmutz" bestellt. Hellen und Dunklen und ich hatte von h0fine auch noch Staub, der auf seinen großen Einsatz wartete... Hab ein wenig experimentiert, um mit diesen Pigmenten die ganz helle Verwitterung hinzukriegen... wie ich meine, nicht schlecht. Fixiert ist es noch nicht. Da bin ich mir noch nicht ganz sicher, wie ich das am besten machen könnte... Weil selbst Mattlack die Struktur zu sehr verändern würde... Aber es hält erstaunlich gut. Holz ist ja ein saugender Untergrund. Und da zogen die Pigmente wirklich gut ein. Ein Vergleich mit vorherigen Fotos vom ersten und einzigen Auftrag der Eisen-Essig-Beize ist schon frappant!

Wenn ich mit den selbstgemachten Beizen auf mein Holz "losgehe", dann arbeite ich auch mit Terpentin-Ersatz von den oberen und unteren Rändern her, damit kriege ich diese schönen "hinaufgesogenen" Verwitterungsspuren im Nachhinein auch noch hin. Sowohl am Trockenen als auch noch im Nassen aufgetragen... viele Durchgänge bringen viele Nuancen an Farbe und Verwitterung hinein.

Hab auch mit der Drahtbürste die Ränder aufgerauht, welche das schon leicht durch Regen, Temperatur und Wind aufgelöste Holz darstellen soll...

Aber schau selbst...

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ACHTUNG, Das Foto ist verlinkt. Der Link zeigt zwar anfangs nur ein Foto... aber man kann nach rechts und links am Foto wischen (oder mit der Maus klicken und ziehen), dann werden die anderen 5 Bilder sichtbar!!! (erkennt man an den kleinen Punkten am unteren Bildrand, dass da noch weitere Bilder versteckt sind...

Hier die Fotos direkt eingebunden

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Die Türen sind übrigens selbst gebaut. Hab mir aus den Northeastern "Bretter mit V-Rille" auch schmälere und breitere gekauft und daraus die Türen gebastelt. Zufrieden bin ich zwar noch nicht... Zumindest die Farbgebung gefällt mir. Ich werde sie wahrscheinlich beweglich machen und von unten mittels Servo oder einer ähnlichen Mechanik wie mit meinen Weichen bewegen.
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Bild

Das ganze ist noch nicht zusammengeklebt, daher wirkt es noch ein wenig "windschief"... Die Bauteile sind:
- Grundfeste aus Stein mit Bodenplatte
- Bodenplatte aus Holz des Schuppens
- Treppen
- Gebäude im Ganzen

Außerdem hab ich mittlerweile die Dachplatten von Artbeeren aus Wien bekommen. "Wiener Tasche" mit Firstziegel und Dachrinne... Leider hatte ich noch keine Zeit, diese zu verarbeiten. Der Rohstoff (Gelasertes Holz) ist jedenfalls schon wunderschön... <3

lg jakob
GSB
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Re: Meine kleine Steyrtalbahn - Gütermagazin

Beitrag von GSB »

Hallo Jakob,

also ich finde diese Tür schon sehr gelungen. :smile: Vielleicht noch nen Türgriff aus Draht? :wink:

Die "Bretter mit V-Rille" hatte ich auch eher für ein Projekt im Auge, denn diese aufgesetzten Leisten findet man bei uns eigentlich nicht... :think:

Gruß Matthias
GSB - eine schmalspurige Privatbahn

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Carl Martin
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Re: Meine kleine Steyrtalbahn - Gütermagazin

Beitrag von Carl Martin »

Hei Jakob,

haste prima hinbekommen! Gefällt mir auch mit der Anleitung dabei, weiter so!

hG
Carl Martin
scientific
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Re: Meine kleine Steyrtalbahn - Gütermagazin

Beitrag von scientific »

Danke :smile:

also diese Bretter mit Leisten sind bei uns weit verbreitet. Neu allerdings fast nicht mehr... nur alte Holzgebäude.
Die Leisten decken den Spalt zwischrn den gehobelten oder sägerauhen Planken ab, damit der Wind nicht durchzieht. Heute macht msn das mit Nut und Feder oder mehrlagiger Bauweise...

Bin hier im südwestlichrn Niederösterreich grad unterwegs, auch hier bei einem Holzanbau zu einem alten Haus genau das...

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Ich mag diese Bauweise. Vielleicht weil sie mir so vertraut ist. Andererseits aber macht dies Holzbauten auch so feingliedrig, selbst wenn es große Flächen sind.

Türgriffe macht mir grad ein Kollege. Ätzteile in verschiedenen Ausführungen... bin schon gespannt, wie die werden.

Hier übrigens mein Blog dazu https://blog.schuerz.at/~/Modellbahn/ba ... n-h0e-1-87

lg jakob
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Re: Meine kleine Steyrtalbahn - Gütermagazin ENDLICH mit Dach

Beitrag von scientific »

Heute konnte ich endlich das Dach auf die Hütte packen. Es fehlen noch die Innenbeleuchtung und die Fallröhren der Dachrinnen. Und natürlich Güter, die Rampe, Gras, Sand, Schotter...

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Das Dach von Artbeeren ist sehr schön. Die Dachrinne etwas zu rauh... aber wer steht so nah am Objekt, wie ein Objektiv 😁😁

Bemalt hab ich das Dach ohne Grundierung, nachdem ich es auf 0,8mm Flugsperrholz von Lindinger.at geleimt hatte, mit einer etwas verdünnten Acrylfarbe "Englischrot" von Gerstaecker (Studio-Acryl heißt die Linie).
Das ist ob der Eisenoxide, die in Ton auch vorhanden sind, genau die richtige Farbe für gebrannte Tonziegel.

Nachdem es trocken war, musste ich mit einer zweiten Schicht drüber.

Das ergab ein wirklich schönes, neues Tonziegeldach, wie es die "Wiener Tasche" nun mal ist.

Aber weil die Hütte ja eine alte ist, brauchts noch schwarze Verwitterung drauf...

Also eine Lasur aus schwarz und gebranntem Umbra der selben Linie wie Englischrot. wirklich dünn muss die Lasur sein. Lieber einmal mehr drübergehen, als einmal zuviel.

ich hab aber nicht alle Ziegel lasiert... ein paar wurden schon mal erneuert.

Nach ein paar Sekunden Einwirkzeit hat ich die Lasur vorsichtig mit Küchenrolle abgetupft.

Das Blech bei der Dachrinne entstand aus einer Mischung aus schwarz, weiß und gebranntem Umbra. Es fehlen noch die Rostspuren... die kommen in den nächsten Tagen.

Weil die Dachziegel zwar eine geile Farbe hatten, aber trotz schwarzer Verwitterung viel zu neu und fast glänzend wirkten, bin ich zum Schluss noch mit einem Hauch"Verwitterung Schmutz grau" Pigmenten von h0fine drüber. Am Versuchsstück hatte ich VIEL zu viel Pigmente. Das war danach unbrauchbar... also mehr Verdünner und nur einen Hauch Pigmente rein.. so ists gut.

Das Bild ist übrigens ein Link, dort gibts durch Wischen nach rechts oder Links noch mehr Ansichten des neuen Daches.

lg Jakob
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Re: Meine kleine Steyrtalbahn - Gütermagazin

Beitrag von scientific »

Bis meine Kleinteile da sind, hab ich schon das nächste Gebäude begonnen.
Die Wartehütte in Agonitz.

Ich hab nur ein Vorbildfoto
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Und einen Plan. Aber der Plan ist etwas anders, als dieses Häuschen in Agonitz war.. also hab ich ein wenig interpretiert...
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... Fortsetzung folgt
Zillerkrokodil
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Re: Meine kleine Steyrtalbahn - Gütermagazin

Beitrag von Zillerkrokodil »

Sehr gut gelungen, der Güterschuppen !

Besonders die Alterung und die weisse Farbe machen sich gut !

Ich bin schon auf den weiteren Baufortschritt gespannt !


LG

Zillerkrokodil
scientific
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Re: Meine kleine Steyrtalbahn - Gütermagazin

Beitrag von scientific »

Danke dir!
Zillerkrokodil hat geschrieben: 16. September 2021, 20:11 Sehr gut gelungen, der Güterschuppen !

Besonders die Alterung und die weisse Farbe machen sich gut !

Ich bin schon auf den weiteren Baufortschritt gespannt !
Und schon gehts weiter. Das Wartehäuschen hat ein Dach bekommen. Leider muss dieses auch noch ein paar Tage warten, bis es mit Blech gedeckt werden kann... Der Spengler ist schon fleißig und liefert in den nächsten Tagen.

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Das Dach ist aus 0,4mm Lindenholz (bei lindinger.at hab ich es als Flugzeugholz erstanden). Für größere Flächen würd ich dickeres nehmen, aber bei diesem "riesigen" Dach gehts schon. Perfekt als Unterlage für ein filigranes Blechdach.

Mein Kollege ätzte mit aus 0,2 oder 0,3mm dickem Messingblech ebenso breite Streifchen, die er mittels Ätztechnik noch durch Materialabtrag auf einer Hälfte auf Winkel dieser Seitenlänge reduzierte... Fragt mich nicht, wie er das genau macht... ich bin nur schwerst erstaunt, dass sowas überhaupt möglich ist.

Jedenfalls werden diese Winkelprofile dann mit dem Gradienten des Daches aufgeklebt und dazwischen kommt Papier mit 0,2mm Stärke in Streifen, sodass es dann geschlossen aussehen wird wie ein Blechdach mit Bördelkanten... Ich bin schon gespannt. Es ist ein Versuch, obs was wird, zeigen die nächsten Tage.

Das Dach wird dann grau lackiert (mit Acrylfarben) und dann gealtert... Mal sehen, ob ich so einen Effekt zustande kriege

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Diesmal hab ich eine etwas andere Technik für die Färbung verwendet. Die Lasuren blieben die selben.

2-Tages Lasur (Stahlwolle 2 Tage in Essig eingelegt)
2 Wochen Lasur (Stahlwolle 2 Wochen in Essig eingelegt)
Schuhfarbenlasur (In Bioethanol = Grillanzünder habe ich schwarze Schuhfarbe gesprüht, da ich keine Schuhpaste zur Hand hatte)

In die 2-tages-Lasur hab ich die Seitenwände ca 1,3cm tief am unteren Ende getaucht. Das ergibt ein schönes Witterungsgrau.
Gleich im Anschluss hab ich die Teile von oben her bis zu dieser Grenzlinie in die 2-Wochen-Lasur getunkt, sodass sich die Feuchte berührt und ein wenig ineinander verlaufen kann.

Dann warten, bis sich die Farben entwickeln. Nach run 30-40 Minuten bin ich dann mit einem Pinsel mit der Schuhfarbenlasur von unten an der Kante (ca 2mm hab ich die Wand am unteren Ende "gemalt") entlang gegangen. Diese Lasur zieht dann schön die Maserung nach oben und zieht ein etwas anderes Grau in die verwitterte Unterkante hinein. Und dann trocknen lassen...
ein kleiner Durchgang noch mit der 2-Wochen-Lasur. Aber nur ganz vorsichtig dort und da ein Pünktchen oder Stricherl, damit die Wand nicht ganz zu einfärbig wird. Diesmal nur ganz vorsichtig, weil das Bauteil sowieso schon so klein ist. Zuviel wäre da gleich einmal erreicht...

Die Bank im inneren hab ich nur mit der 2-Tages-Lasur behandelt. Die sind meistens sowieso grau, da sich Farbe durchs draufsetzen mit der Zeit relativ rasch abwetzt... und wirklich sehen... tut man sie eh nicht. Da gehts echt nur um den Effekt "boah... sogar einen Bank ist da drin!"

Das ganze Häuschen kommt dann auf ein kleines Brettchen, welches vorher schon Sandboden kriegt. Ich geh davon aus, dass es - den Plänen nach zu schließen - Sandboden war. Es gab nur kleine Fundamente an den Ecken oder unter den Wänden... die sieht man da sowieso nicht. Und ich kenne solche Hüttchens... da ist oftmals früher nur Sand- oder gar Erdboden drin gewesen. Beton kam erst später.

So. Ich hoffe wieder, es gefällt.

Als nächstes kommt der Spengler der Dächer, Türgriffe und die Dachrinnen montiert und altert. Und dann gehts an den Abort. Das wird wieder eine Herausforderung. Aber seid gespannt... ich bins auch schon.

lg jakob
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Re: Meine kleine Steyrtalbahn - Wohnhaus

Beitrag von scientific »

Es gibt wieder einmal News aus Agonitz.

Ich hab mich erstmalig an ein Gebäude gewagt. Und zwar das Wohnhaus am Molln-seitigen Bahnhofsende direkt neben dem Gleis.

Das Gebäude wurde anscheinend oft umgebaut. Fenster zugemauert und an anderer Stelle wieder aufgerissen.
Leider konnte ich in all den Jahren bloß eine Handvoll Bilder auftreiben, die alle die Stirnwand zeigen, die zum Bahnhof hin zeigt. Nur eine uralte Postkastre oder Fotografie zeigt das Gebäude auch von der Gleisabgewandten Seite... allerdings in so schlechter Qualität, dass wiederum viel Interpretationsspielraum offen bleibt.

Das Doppelfenster an der Stirnwand habe ich der Uraltaufnahme entnommen, ebenso wie das hier zugemauert dargestellte Fenster in der Mitte der Stirnwand. Das seitlich (gleisnahe) angebrachte Fenster ist auf allen anderen Bildern zu erkennen.
Die Tür und Fenster auf der gleisabgewandten Langseite habe ich ebenfalls dem uralt-Foto entnommen... Ob das aber wirklich so war... ich weiß es nicht.

Der Schuppen am nördlichen Eck (Lattenwand) ist von mir bloß vermutet, da ich von dort überhaupt kein Bild habe, aber am Grundriss irgendwas eingezeichnet ist, von dem ich angenommen habe, dass es ein Schuppen oder Stall sein könnte.

Es fehlen noch die Fenster und das Dach. Wobei ich diese klassische Dachdeckung leider bei den gängigen Herstellern nicht entdecken kann. Jedenfalls sind es ganz flache Dachziegel mit geradem Schnitt oder leicht gebogener unterer Kante. Ich kenn diese als Betonziegel (oder waren das die flachen Rauten??) oder Ton. Es könnte so Bild ein Dach gewesen sein

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Bild

Bin mir noch unsicher, wegen des Daches... Aber ich glaub, ich werde einfach ein klassisches Biberschwanz-Dach verbauen. Vor 100 Jahren hat es so eines sicher auch gegeben. Oder ich setze eine Frankfurter Pfanne drauf. Muss noch mal drüber schlafen. das Biberschwanzdach passt vielleicht besser auf den Bauernhof, der auch noch auf das Modul kommt.
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Re: Meine kleine Steyrtalbahn - Ein verrostetes Blechdach am Wartehäuschen

Beitrag von scientific »

​Ich habe heute - bis auf das Stationsschild - endlich auch das Wartehäuschen aus Agonitz fertiggestellt. Die große Herausforderung ist - wie so oft - ein ordentliches Blechdach herzustellen.


Das Problem beim Blechdach ist nämlich der Falz, an dem die Blechbahnen miteinander verbunden werden. Die Produkte, die man so zu kaufen kriegt, taugen nicht wirklich...

​Jetzt hab ich mich mit einem Kollegen vom Verein besprochen. Der ist Meister beim Ätzen... also nicht verbal sondern so mit Säure und dünnen Blechen... Und der hat mir die Falze aus 0,1mm Messingblech gemacht. Mit der Säureschere hat er mir Streifchen in der Länge einer Dachseite ausgeschnitten und der Länge nach einen halbem Millimeter aufgebogen...

​Ich habe dann diese Streifchen auf das Dach des Wartehäuschchens aufgeklebt. Im Abstand von 1cm. Das Dach habe ich aus dünnem Lindenholz vorher schon aufgeklebt.
​Den 0,1mm Blechstärke versuchte ich dann mit Modelliermasse und Farbe vom Dach zum Winkel auszugleichen und hab mich gespielt, das wieder halbwegs glatt zu kriegen (mit scharfer Klinge, Schleifpapier und Pinzette gings dann).
​Dann habe ich mit hellgrau von Revell Aqua mit einem Tropfen schwarz von Vallejo abgedunkel ein schönes Grau hergestellt und mit einem Pinsel möglichst gleichmäßig auf das gesamte Dach aufgemalt.

​Nach dem Trocknen bin ich mit Rostfarbe von Vallejo übers Dach gegangen und hab da und dort eine gröbere Roststelle aufgemalt.
​Dann hab ich mit Rost und White-Spirit von AK das ganze Dach angerostet.

​Zum Schluss hab ich noch schwarzen Eisenoxid-Rost als Pigment von H0fine aufgetragen. Besonders in die Kanten der Falze und an der unteren Traufe, wo das Wasser beim Regen hängen bleibt und wo sich besonders der Schmutz und Rost ansammelt.

​Ich hab auch noch ein wenig "Leben" in form von "Slimy Grime Light" (auch von AK) auf dem Dach verteilt, welches Algen/Moose in kleinsten Partikeln als ein Hauch Grünstich da und dort (auch vor allem an der unteren Kante hängenbleibend) darstellt. (Link führt zu einer Gallerie mit 3 Bildern)

​​​​

Bild​​

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Ich denke, man merkt dem Dach an, dass es zwar schon öfter gestrichen wurde, aber doch schon eher am Ende der Lebensdauer angekommen ist. Vielleicht gönnt die Bahnverwaltung dem Häuschen ja doch mal ein besseres und haltbareres Dach...

​Aber wie wir wissen, wurde das Häuschen irgendwann in den 1960ern geschleift (und ein Stück Richtung Klaus versetzt). Denn dort, wo das ursprüngliche Haltestellenhäuschen stand, führt heute direkt die breit ausgebaute Bundesstraße über das ehemalige Bahnhofsgelände...
​Und schon zu Zeiten des einzigen mit Blinklicht gesicherten Bahnübergangs der Steyrtalbahn verlief schon die Straße dort, wo dieses hiniche Häuserl einst stand.

​Ich hoffe, die Bilder gefallen.

​lg jakob
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Re: Meine kleine Steyrtalbahn - Ein Dach für das Wohnhaus

Beitrag von scientific »

Der Dachdecker war da.
Hier ein kleiner Bilderbogen (Bild ist Link zur Gallerie) über mein neues Wohnhaus in Agonitz

Bild

Es fehlt nur noch der Rauchfang. Da stehen die Versuche an, wie ich den am besten mache. Und das Dach glänzt noch zu viel.

lg jakob
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Re: Meine kleine Steyrtalbahn - Gleisselbstbau

Beitrag von scientific »

Und weiter gehts mit dem Gleisselbstbau.

Leider waren ja meine Versuche mit den selbstgegossenen Stahlschwellen nicht erfolgreich, also müssen alle Gleise und Schwellen wieder runter. Ich habe mich (mangels vernünftigem Angebot) und Zeitdruck jetzt für ein Selbstnaglergleis entschieden. Schienenprofile und Gleisnägel von Hobbyecke Schuhmacher. Die Schwellen schneide ich mir aus 2x3mm Lindenholzleistchen von archidelis selbst. Klingt aufwändig... geht aber ganz flott.

Zuerst (vor dem Schnitt) werden 2 Kanten ganz leicht angefast, damit die Schwellen dem Original besser entsprechen und ein wenig ungleichmäßiger werden. Ich werde ungefähr die Hälfte der Schwellen anfasen. Der Rest wird nur mit einem feinen Schleifpapier von abstehenden Splittern und Fasern gereinigt.

Die Schwellenlänge beträgt 19-20mm

Bild

Damit sie beim Nageln nicht aufreißen, werden die Schwellen dann ganzflächig aufgeklebt. Hab mir eine Lehre aus 4mm XPS für den Schwellenabstand gebaut, die ich entlang der Mittellinie sogar gebogen anlegen kann. Geklebt werden sie mit Bindan Express Holzleim. (immer ~12-15cm Trasse einstreichen und dann Schwellen aufkleben) Das dürfte relativ flott gehen.

Dann noch die Höhe kontrollieren und eventuell zu hohe Schwellen abschleifen oder tauschen.

Anschließend nagle ich die Schienen. Zuerst eine, dann mit Abstandslehre die andere. Als Lehre für gerade ausrichtung werde ich mir Schnüre spannen.

Am Ende werden die Schwellen "in place" mit einer Lasur aus Bioethanol (Isopropanol hatte ich nicht zur Hand) und Schuhcreme eingelassen - damit die Lasur auch in allfällige Risse eindringen kann.

Links Sind die Schwellen mit einer 2tages Lasur Stahlwolle in Essig vorbehandelt, rechts mit einer 3wochen-Stahlwolle in Essig Lasur. Die rechte Hälfte jeweils noch mit der Schuhcremlasur nachbehandelt (daher 4 Abschnitte)

Bild

Und hier ist nur mit der Schuhcremlasur behandelt. Die Schwellen sind aus 1,5x2mm Leisten geschnitten, was 1. zu schmal ist und 2. sind sie nicht vorgeklebt, daher zerbrochen... für eine Feldbahn oder so ginge es... aber deswegen hab ich mir jetzt auch die 2x3mm Schwellen besorgt.

Bild
In dieser Bildgallerie sieht man auch die Lehre für den Schwellenabstand.

lg jakob
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Re: Meine kleine Steyrtalbahn - Ein Dach für das Wohnhaus

Beitrag von scientific »

scientific hat geschrieben: 25. Februar 2022, 10:32 Der Dachdecker war da.
Hier ein kleiner Bilderbogen (Bild ist Link zur Gallerie) über mein neues Wohnhaus in Agonitz

Bild

Es fehlt nur noch der Rauchfang. Da stehen die Versuche an, wie ich den am besten mache. Und das Dach glänzt noch zu viel.

lg jakob
Hier noch das Vorbild (im Bild ist eine Gallerie verlinkt)

Bild
scientific
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Re: Meine kleine Steyrtalbahn - Licht am Klo

Beitrag von scientific »

Die Toilette ist nun - bis auf die Schilder - auch fertig.


Die Beschläge für die Senkgrube habe ich aus Lötzinn gemacht. Mit einer Zange flachdrücken, mit einer spitzen Pinzette die Schrauben von hinten eindrücken und das Scharnier um die Spitze Pinzette drehen.


Die Lampe ist selbst gebaut und ev. eine kleine Spur zu groß geraten, obwohl die schon sehr groß war.


Ich hab leider kein einziges Bild vom Abtritt in Agonitz auftreiben können, sondern nur einen Grundriß auf zwei Plänen an unterschiedlicher Stelle gefunden. Ob es das Häusl wirklich gab? An welcher Stelle es war? Keine Ahnung.


Aber der Grundriss ist der selbe wie in Unterhaus, und von dort hab ich sowohl Ansichten und Pläne.


Die Lampe habe ich so interpretiert, dass mit dieser einen Lampe sowohl der Bahnsteig als auch die beiden Plumpsklos notdürftig übers Gitter über der Tür beleuchtet wurden. Sparen war angesagt, und Glühbirnen noch Mangelware.


Also hab ich mich entschieden, das Häusl so zu bauen.


Ich hoffe, es mag gefallen. ☺️

(Bildlink führt zu Gallerie)

Bild

lg jakob
Modeller
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Re: Meine kleine Steyrtalbahn - Licht am Plumpsklo

Beitrag von Modeller »

Ich hoffe, es mag gefallen. ☺️
Tut es. Schönes WE. :hello:
scientific
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Re: Meine kleine Steyrtalbahn - Der Gleisbau beginnt (Erneuerung des Oberbaues)

Beitrag von scientific »

Der Gleibau beginnt.

Das Abtragen der alten Gleise war erstaunlich einfach. Ablöten der Anschlüsse und Sicherungsschrauben und Abheben der Stahlschwellen mit einem scharfen Stechbeitel.

Putzen der Trasse mit Schlrifpapier und Stechbeitel, damit alle Superkleberreste entfernt werden. Kleine Höhenkorrekturen mit Schleifpapier und Holzspachtel, und dann wetrden die Schwellen mit Express-Holzleim und Schablone aufgelegt, ausgerichtet und angedrückt.

Geht relativ rasch.

Ich hab für eine Schiene einen Bleistiftstrich gezogen. Die Lage für die zweite Schiene ergibt sich durch die Abstandshalter.

Bild

Die alten Gleise sind abgetragen und der Ausrichte-Strich für eine Schiene gezogen.

Bild

Die ersten Schwellen sind geklebt.

lg jakob
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