Die Probleme der 2096.01 (wegen) der Pinzgaubahn/ÖBB
Verfasst: 21. April 2007, 13:39
Salzburger Nachrichten:
Neue Lok in der Remise
17.04.2007 | SN
Einsatz auf Pinzgaubahn erst Ende des Jahres
Anton Kaindl Zell am See (SN). Vor über zwei Monaten wurde die nagelneue Lok für die Pinzgaubahn angeliefert. Seither verstaubt sie in der Remise in Zell am See. Nicht einmal eine Probefahrt hat bisher stattgefunden.
Für Peter Haibach von der Salzburger Verkehrsplattform ist das unverständlich. "Wenn ich mir ein neues Fahrrad kaufe, lasse ich es auch nicht im Keller stehen." Eine für den 23. April vorgesehene behördliche Abnahme der Lok sei von den ÖBB schon zum zweiten Mal ohne Angabe von Gründen abgesagt worden. "Offensichtlich gibt es ein Kompetenzwirrwarr zwischen den verschiedenen Teilgesellschaften der ÖBB. Es gibt niemanden, der sich für den Probebetrieb zuständig fühlt. Die Frage der möglichen Achslast und der Höchstgeschwindigkeit ist nicht geklärt."
Dass es auch anders geht, zeigt das Beispiel der privaten Zillertalbahn. Diese bekam die gleiche Lok wie die Pinzgaubahn geliefert. Binnen einer Woche fanden dort die ersten Probefahrten statt.
Haibach hat einen Brief an ÖBB-Chef Martin Huber geschickt, in dem er diesen zum Handeln auffordert. Haibach appelliert auch an das Land, die Übernahme möglichst schnell abzuwickeln. Jeder Tag ÖBB mehr schade der Pinzgaubahn.
ÖBB-Regionalmanager Erich Fercher sagte, bei der Lok müssten Anpassungen vorgenommen werden. Wenn diese erledigt seien, würden die Zulassungsfahrten vorgenommen. "Bis zum Jahresende müssen die neuen Fahrzeuge laut Vertrag eingesetzt werden. Das schaffen wir."
Angeblich kann die Lok aus Gewichtsgründen auf der Strecke nur 60 statt der geplanten 80 km/h fahren. Dazu Fercher: "Bei der Achslast muss auf die Strecke Rücksicht genommen werden." Ob nun 60 oder 80 km/h möglich sind, will oder kann er derzeit nicht sagen.
Dass es keine klaren Kompetenzen bei den ÖBB gebe, stimme nicht, sagte Fercher. "Es gibt mehrere Arbeitsgruppen mit dem Land, was die Übernahme betrifft. Da sind die Kompetenzen klar verteilt. Auch einen Zeitplan gibt es."