Dampfdoppeltraktion – damals und heute

Fragen zu Tfz-Steuerungen, Bremssystemen, etc.

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Pat
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Dampfdoppeltraktion – damals und heute

Beitrag von Pat »

Schönen guten Abend mein geliebtes Forum :grin:.

Seit einiger Zeit brennt mir eine Frage auf der Seele und heute will ich sie dann endlich rauslassen.
Der Hintergrund ist, daß es mir sehr beliebt zu sein scheint im schmalspurigen Nostalgieverkehr die Dampflokomotiven paarweise die Züge ziehen zu lassen. So zu sehen waren z.B.: die Mh.6 mit der Bh.1?; die Bh.1 mit der 699.103; die Mh.6 mit der 399.03, etc...

Nun scheint mir eine Doppeltraktion von 2091 und 2190 historisch einleuchtend. Aber eine Dampfdoppeltraktion scheint mir unglaubwürdig. Zumindest hab´ ich in meinen Büchern über die MzB auf den "alten" Aufnahmen keine solche finden können, bzw. könnte mich zumindest nicht erinnern eine gesehen zu haben.
Wenn ich zu den Anfangstagen der MzB zurückkehre scheint es mir ohnedies unmöglich bei gerade mal sechs (ups! waren natürlich acht) Bergstreckenlokomotiven eine Dopelltraktion führen zu können. Die U´s dürften im Tal benötigt worden sein?

Daher nun meine Frage:

Gab es in den Tagen des dampfgetriebenen Regelverkehrs solche Doppeltraktionen, wenn vielleicht auch nur selten? Oder gab es das gar nicht oder nur in einzelnen Ausnahmefällen?


Gruß Pat. :hello:
hubauer2006
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Beitrag von hubauer2006 »

Hallo!

Ja Pat, dieses Thema würde mich auch sehr interessieren! :grin:
Freundliche Grüße aus Steyr! :razz:

Daniel
Stormarner
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Beitrag von Stormarner »

Nein, Doppeltraktionen gibt es bei Dampflokomotiven nicht. Was es aber geben kann/konnte, war Vorspann.

Jetzt mal klarer
Was Du als Doppeltraktion mit 2 (oder mehr) Loks bezeichnest wird in Doppel-(Mehrfach-)traktion und Vorspann unterschieden.

Doppeltraktion: 2 Lokomotiven werden von einem Lokführer von einem Führerstand gemeinsam gesteuert. Dieser Führerstand kann sich auch auf einem Steuerwagen befinden. Auf den Loks ist niemand, der sie bedient.

Vorspann: Hier sind beide Lokomotiven mit Lokführern besetzt und jeder fährt seine Maschine selbsttätig. Über Sprechfunk, Signale (zB Pfeifen), ... besteht eine Verbindung zwischen den Lokführern.


Gruß Stormarner
2095 007-7
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Beitrag von 2095 007-7 »

...und damit es noch schwieriger wird: Bitte die Erklärung von "Tandem" :rofl:
Josef
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Beitrag von Josef »

Hallo, laut Wikipedia:
Als Tandem bezeichnet man ein Fahrrad, das gleichzeitig von zwei hintereinander sitzenden Personen genutzt werden kann. Der Lenkende wird als Pilot oder Kapitän, der Nichtlenkende als Stoker oder Heizer bezeichnet.
Und beim fahren mit dem Rad, als ganz normaler Spruch: Tritt einer nicht, dann Tandem anderen die Beine weh. :rolleyes: :lol:

lg, Josef
HCWP
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Beitrag von HCWP »

hallo

@Pat

das gabs zum beispiel im velachtal
da gibts bilder so um 1960 in bahn im bild nr74

der autor nennt das da auch doppeltraktion

auf der ybbstal bergstrecke gabs das glaub ich auch

lg
christoph
Pat
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Beitrag von Pat »

Nabend!

Kurz angelesen und schon wieder viel gelernt :idea: . Daß man in dieser Form zwischen Doppeltraktion und Vorspann unterscheidet wusste ich nicht (, ist aber schon irgendwie logisch). Ich hoffe man verzeiht mir die dadurch entstandenen Formulierungsfehler der Eingangsfrage.
Jetzt weiß ich auch endlich warum es mal so und mal so genannt wird :wink: .

@Christoph: Einstweilen danke für die Info! Da ich weitestgehend auf die MzB ausgerichtet bin, fehlt es mir an allgemeiner Schmalspurdokumentation und Berichten zu den anderen Strecken. Weißt du zufällig, ob das damals im Velachtal regelmäßig stattfand oder ob es "nur" die berühmte Ausnahme zur Regel war?


Gruß Pat.

PS.: Hätte mir ja gerne ein Tandem zugelegt. Aber es fehlte immer an einem geeigneten Beifahrer!
Pinzgaubahn Fan
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Beitrag von Pinzgaubahn Fan »

Meines Wissen waren "Doppeltraktionen" eher die Ausnahme, denn wenn einer solcher Bedarf bestand wurden größere/leistungsfähigere Lokomitven bestellt ( U => Uv/Uh). Das war vermutlich billger, denn bei zwei Lokomotiven wurde allein 4 Mann Personal benötigt und zwei Lokomtiven sind vermutlich teuerer als eine einzele, die dafür stärker ist.
Überall dort wo die Leistung nicht ausgereicht hat, wurde größere Lokomotiven beschaft.

Mariazellerbahn:
U => Uv => Mh/Mv

Pinzgaubahn:
Z => U => Uh

Krumpe:
U => P

Bregenzerwaldbahn:
U => Uh

Einzig bei der Baureihe 2091 war die Doppeltraktion eine Selbstverständlcihkeit (bei der BWB und der PLB) denn sie konnte bereits im Einmannbetrieb geführt werden (=> 2 Lokführer).
HCWP
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Beitrag von HCWP »

hallo

kann Pinzgaubahn Fan nur recht geben, das war eher die ausnahme
die rechnung geht über die zugkraft
schon im 19jahrhundert erkannte man in bosnien das die duplexlok
am berg 250t ziehen konnte getrennt aber 150t daher teilte man die
maschienen aus gründen der wirtschaftlichkeit und schickte einfach zwei züge
nachzulesen in "die frühzeit der schmalspurbahn"

in "schmalspurig durch österreich" gibts ein bild mit zwei Mh vorm zug
das sieht aber nach werbefahrt für die neue schwere berglok aus

im vellachtal sind das rollwagenzüge (kohle, schleifholz, hackschnitzel)
laut text im buch "immer wieder gab es reizvolle doppeltraktionen auf der vellachtalbahn" kam das öfter vor
wenn kein vorspann möglich war wurde der zug vor der bergstrecke geteilt und die zweite hälfte nachgeholt

lg
christoph
Pinzgaubahn Fan
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Beitrag von Pinzgaubahn Fan »

Meine These sehe ich auch gefestigt durch die Entwicklung im Vellachtal, wo fangs nur die kleinen Loks der Reihe T fuhren und später extra für diese Strecke die E-Kuppler der Reihe Kh entwicklet wurden.
Pat
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Beitrag von Pat »

Also gab es das im Vellachtal in der Tat öfter, auf anderen Strecken aber versuchte man es aber zu vermeiden, bzw. das Transportproblem anders zu lösen (größere Lokomotiven / direkt hintereinander geführte Züge)?

Warum macht man das dann heutzutage bei Nostalgiefahrten dann so gerne? Nur wegen der dadurch vergößerten Passagierkapazität bei den im allgemeinen wohl recht gut besuchten Dampfzügen?


Gruß Pat.
unti
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Beitrag von unti »

Hallo!

Weil man heutzutage auch "Trassen" sparen möchte, die Geld kosten, denn bei mehreren Zügen muss man mehr Bahnhöfe besetzen.

lg
Oliver
Sie werden sehen,
wir werden fahren!!

http://www.Mh.6.at
HCWP
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Beitrag von HCWP »

hallo
@Pat

zur doppeltraktion hab ich da noch einiges gefunden

SKGLB
zitat:
„in der sommersaison und an feiertagen waren personenzüge mit 10 und mehr wagen keine seltenheit, die aus belastungsgründen in doppeltraktion geführt werden mussten“
also dürfte es auf der SKGLB auch eher normal gewesen sein

Ybbstalbahn
einige bilder von doppeltraktion, sogar diesel vor dampflok
dieselloks durften wegen der schlechten traktion anfangs nicht auf die bergstrecke, in pfaffenschlag wurde umgespannt

Weiz-Birkfeld-Ratten
doppeltraktion ( kohlenzüge ) sieht auch eher nach normalbetrieb aus

das würde darauf hinweisen das doppeltraktion doch nicht so selten war
aber eher erst ab den 1930iger jahren

das mit der beschaffung stärkerer maschinen sehe ich nicht so
( aufstockung von kriegsverlusten, neubeschaffung durch erhöhtes frachtaufkommen )
wäre ja unlogisch alte konstruktionen ewig weiter zu bauen,
der technische fortschritt setzt somit stärkere maschinen voraus,
schließlich wurde die letzte BBÖ dampflok 1928 bestellt, gefahren sind sie dann noch jahrzehnte

im vellachtal gabs nach 1918 nur noch eine T,also mußten neue loks her,
Kh gabs bei der BBÖ im übrigen nur den prototyp


zur diesel doppeltraktion

PzB
zitat:
„nicht nur mit neuen vierachsigen reisezugwagen, sondern auch mit dieseltraktion wollten die BBÖ in der zwischenkriegszeit auf der PzB scheinmodernität demonstrieren“

„während eine C1`t der reihe U vier vierachser allein bis krimmel zog, mussten die 2091er, trotz des gleichen 210 PS-motors, wie ihn der normalspurige 5042 hatte, in doppeltraktion eingesetzt werden“

hat somit nichts mit personalkosten zu tun sondern mit zu schwachen loks
selbiges gilt dann wohl auch für die BWB und andere frühe dieselstrecken

die zitate stammen aus texten von A.Horn
bilder dazu gibts natürlich auch

zur MzB denke ich das es bei pilgerzügen in der frühzeit auch zwei dampfloks gab, ist aber eine reine vermutung

hoffe das hilft dir ein wenig weiter

lg
christoph
Pat
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Beitrag von Pat »

Absolut! Das zeichnet in der Tat ein anderes Bild. Vielleicht war´s dann doch nicht sooo selten, wenngleich auch nicht die Standartbesetzung auf den meisten Strecken (ist ja eh logisch). Danke für die umfangreiche Recherche:!:
Nur bei der MzB scheint´s wohl die absolute Ausnahme gewesen zus ein. In etlichen Büchern läßt sich diesbezüglich zumindest kein Bildbeweis führen. So hab´ ich mich wohl ein wenig täuschen lassen.

@Oliver:
Sicher. Wenn ich mir die MzB ansehe muß ich schon sagen, daß die Bahnhofsbesetzung wohl absolut auf das Mindestnötige für den Planbetrieb zusammengeschmolzen wurde und sich daher zwei Dampfzüge schlecht führen ließen. Aber man betreibt ja auch recht große Aufwände Lokomotiven zwischen den Strecken "auszutauschen", um mit mehreren fahren zu können. Ich denke da an das letztjährige Pfingstfestival on Ober-Grafendorf, wo normalerweise ja drei Dampflokomotiven gefahren wären! Wäre es da nicht ein relativ unerheblicher Mehraufwand noch einen oder zwei weitere Kreuzungsbahnhöfe zu besetzen?


Gruß Pat.
Pinzgaubahn Fan
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Beitrag von Pinzgaubahn Fan »

HCWP hat geschrieben:hallo
@Pat

zur doppeltraktion hab ich da noch einiges gefunden

SKGLB
zitat:
„in der sommersaison und an feiertagen waren personenzüge mit 10 und mehr wagen keine seltenheit, die aus belastungsgründen in doppeltraktion geführt werden mussten“
also dürfte es auf der SKGLB auch eher normal gewesen sein
Ich sehe die SKGLB hier eher als Ausnahme an, da hier nie starke Lokomotiven für den Perosnenzugdienst vorhanden waren. Das der Rh S bei den 4ax Wagen die Kraft ausgeht ist klar. Die anderen Lokomotiven wurden nicht (wegen der geringe Geschwindigkeit) im Personenzugdienst eingesetzt.
Ybbstalbahn
einige bilder von doppeltraktion, sogar diesel vor dampflok
dieselloks durften wegen der schlechten traktion anfangs nicht auf die bergstrecke, in pfaffenschlag wurde umgespannt.
Eigentlich ist mir dieses Vorgehen nicht soo bekannt. Normalerweise wurde die Dampflok auf dem Weg nach Waidhofen in Pfaffenschlag durch die Dieseltraktion (in Form der Rh 2091) ersetzt. Das es aus Belastungsungsgründen zu Doppeltraktionen kam ist sicher möglich ,war aber wie Bilddokumente zeigen eher die Ausnahme. Des weiteren beschränkt sich die Doppeltraktion hier auch nur auf ein "kurzes" Teilstückvon 10km wobei die Stammstrecke der YTB 70km lang war.

das mit der beschaffung stärkerer maschinen sehe ich nicht so
( aufstockung von kriegsverlusten, neubeschaffung durch erhöhtes frachtaufkommen )
wäre ja unlogisch alte konstruktionen ewig weiter zu bauen,
der technische fortschritt setzt somit stärkere maschinen voraus,
schließlich wurde die letzte BBÖ dampflok 1928 bestellt, gefahren sind sie dann noch jahrzehnte
Doch man hat bewusst (wie das Beispiel Pinzgaubahn zeigt) auf neue leistungsfähige maschienen gesetzt, oder wie erklärst du dir, dass die Baureihe Z (4 Maschienen) nach nicht einmal 30 Betriebsjahren (die Rh 2095 fährt bald 50 Jahre!!) ausgemustert wurde?
im vellachtal gabs nach 1918 nur noch eine T,also mußten neue loks her,
Kh gabs bei der BBÖ im übrigen nur den prototyp
Aber man auch bewusst hier eine leistungsfähige Lok (es gibt nur sehr wenige E-Kuppler in Österreich) gebaut. Man hat hier nicht die bewehrte U gekauft, die gegenben Falls in Doppeltraktion hätte fahren müssen.

zur diesel doppeltraktion

PzB
zitat:
„nicht nur mit neuen vierachsigen reisezugwagen, sondern auch mit dieseltraktion wollten die BBÖ in der zwischenkriegszeit auf der PzB scheinmodernität demonstrieren“

„während eine C1`t der reihe U vier vierachser allein bis krimmel zog, mussten die 2091er, trotz des gleichen 210 PS-motors, wie ihn der normalspurige 5042 hatte, in doppeltraktion eingesetzt werden“

hat somit nichts mit personalkosten zu tun sondern mit zu schwachen loks
selbiges gilt dann wohl auch für die BWB und andere frühe dieselstrecken
Das hat natürlich etwas mit Personalkosten zu tun, denn wenn ich mit 2 Lokführern auskomme will benötige ich bei zwei 2091 nicht mehr als bei einer Dampflok!! Hätte man also bei der Rh 2091 pro Lok 2 Lokführer benötigt wäre man sicher nicht so oft in Doppeltraktion gefahren, sondern hätte eine andere Lösung gesucht. Personal gab es damals auch nicht zum Null-Tarif und Schmalspurbahnen haben schon damals ums Überleben gekämpft => es wurde gespart. Hätte man also für jeden Personenzug auf der Pinzgaubahn vier Lokführer benötigt wären die 2091 sicher wo anders hingewandert oder hätten nur wenige Züge gezogen.
Das die Leistung zu gering war, ist ja nur die Begründung warum eine Doppeltraktion eingesetzt wurde, nicht aber die Darstellung was diese Betriebsform von anderen unterschieden hat, dass man hier einen anderen Weg gegangen ist.


lg Anton :wink:
HCWP
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Beitrag von HCWP »

hallo

@Pinzgaubahn Fan

grundsätzlich akzeptiere ich andere meinungen, erlaube mir aber in diesem fall auch meine zu äußern, da du anscheinend glaubst ich zieh mir das aus der nase


zum ersten zitat:

das du die SKGLB als ausnahme deutest steht dir frei
was aber nichts an der tatsache ändert das es so gewesen ist
auf den vielen abbildungen führen züge der SKGLB mit einer lok 7 bis 8 zweiachser mit
oder 2 vierachser & 3 zweiachser
so schwach kann die alte C1n2t also dann doch nicht sein oder?
andere österreichische bahnen führten im dampfbetrieb auch nicht mehr mit
ps. die SKGLB hatte nur fünf 4-achsige personenwagen

kann man in div. unten genannten schriften nachlesen


zum zweiten zitat:

da meine ausführung bezweifelt wird ein kurzer auszug aus A.Horn text

„die ybbstalbahn war die erste schmalspurbahn, auf der die BBÖ in den 30iger jahren den verkehr mit motorlokomotiven aufnahmen. …..
…mit den leistungsschwachen kleinlokomotiven war nicht viel anzufangen, vor allem nicht auf der bergstrecke kienberg-gaming – lunz am see, deshalb fuhren die 2091 ( und die 2093 ) auch nie über den berg nach kienberg-gaming, sondern nur bis pfaffenschlag.
nach dem krieg verblieb nur die 2090 auf der ybbstalbahn, dafür stationierte die ÖBB drei der mit 210ps deutlich leistungsstärkeren 2091 in waidhofen,…… . aber auch bei diesen diesellokomotiven war ihre leistungsschwäche ein problem und aus belastungsgründen war oft doppeltraktion erforderlich.“

weiß ja nicht welche dokumente zur verfügung stehen, du nennst uns deine quellen ja nicht,
aber in österreichischen standartwerken (z.B. div bohmann & pospischil bücher, den zeitschriften „schienenverkehr aktuell“ oder „eisenbahn“) gibt’s da schon so einiges


bergstrecken sind meist kurze streckenabschnitte,
sonst hätte man wohl eine zahnradbahn gebaut wie in bosnien?


zum dritten zitat:

die Z war einfach am ende ihrer tage angelangt und wurde von maschinen der type Uh ersetzt, diese war in der lage rollwagen verkehr abzuwickeln,
die schon vorher an die PzB abgegebenen maschinen der type U waren auch für den 1926 einsetzenden rollwagenverkehr nötig trotzdem nicht neu

die Z eine entwicklung aus der steyrtalbahntype war wie man heute weiß kein glückswurf,
warum die PzB diese 5jahre alte maschine 1898 kaufte werden wir heute nicht mehr ergründen können,
die reihe U auch eine entwicklung aus der steyrtalbahntype war da schon seit vier jahren erfolgreich im einsatz.

kann man in div. oben genannten schriften nachlesen

die frage zur lebensdauer der 2095 wurde schon zu offt beantwortet,
im übrigen gibts ja schon den ersten nachfolger oder?


zum vierten zitat:

nach dem ersten weltkrieg wurden von der BBÖ neun neue schmalspur dampflokomotiven angeschaft
das war eine Kh (1924) und acht Uh (1928-1931), der großteil des verkehrs wurde weiter mit alten fahrzeugen abgewickelt da die neuen maschinen für den rollwagenverkehr bestimmt waren

Kh vellachtal ersatz für T4 verlust an JDZ
Uh01 waidhofen ersatz für U4 verlust an FS
Uh02/03 bregenz ersatz für U26 verlust an rußland, U36 verlust an JDZ
Uh04/05/06 zell ersatz für Z
Uh101 zell ersatz für Z
Uh102 obergrafendorf

Der einsatz der Uh auf der Pzb ergründet sich aus dem hinlänglich bekannten kraftwerksbauten
so gesehen ist die PzB ja eher auch die ausnahme

kann man in div. oben genannten Schriften nachlesen


zum fünften zitat

dein beharren auf den personalkosten kann ich dir nicht nehmen,
ist aber mit sicherheit der kleinste teil der kosten/nutzen rechnung
die wesentlich höheren kosten für mehrere unzulängliche maschinen die beschafft werden mußten sind so wie der verschleiß und die betriebsmittel sicher zu vernachlässigen

technisch waren die frühen dieselloks auch nicht gerade das gelbe vom ei

zu lokpersonal im allgemeinen sei dann noch gesagt daß eine dampflok von einem lokführer und einem heizer betrieben wird,
ein heizer ist im gegensatz zum lokführer ein niedriger dienst also wesentlich billiger


und jetzt ganz kurz zur geschichte

österreich war in den 1930iger jahren eine diktatorisch regierte republik
darauf bezieht sich die „scheinmodernität“
da war neu und modern halt wichtig, egal zu welchen preis

das und was dann sonst noch so passierte kann man in div. geschichtsbüchern nachlesen

deine rechnung geht erst rund zwanzig jahre später mit der beschaffung der LDH 600s / 2095 auf
und ist mit ein grund warum die LDH 400s / 2094 nicht geordert wurde
(da hat man aus fehlern der vergangenheit gelernt)

kann man in div. oben genannten Schriften nachlesen

im großen und ganzen sei dann noch gesagt es wäre nicht schlecht thesen auch mit quellen zu belegen wenn man auszüge aus der fachliteratur bezweifelt
ich hab nähmlich nur aus büchern zitiert da mir die qualität der weitergegebenen informationen nicht egal ist
( teilweise mit zitaten, teilweise als auslegung da mir das abschreiben zu mühsam war)

in diesem sinne

christoph
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Beitrag von Pinzgaubahn Fan »

@Pinzgaubahn Fan

grundsätzlich akzeptiere ich andere meinungen, erlaube mir aber in diesem fall auch meine zu äußern, da du anscheinend glaubst ich zieh mir das aus der nase
Jeder kann sich natürlich seine eigene Meinung bilden und bitte fasse meinen Beitrag nicht als persönlich Kritik auf, denn als solche war er nicht gedacht. Wenn du findest, dass ich nicht sachlich geantwortet habe tut mir das leid, das war dann aber auch nicht beabsichtigt :wink:
das du die SKGLB als ausnahme deutest steht dir frei
was aber nichts an der tatsache ändert das es so gewesen ist
auf den vielen abbildungen führen züge der SKGLB mit einer lok 7 bis 8 zweiachser mit
oder 2 vierachser & 3 zweiachser
so schwach kann die alte C1n2t also dann doch nicht sein oder?
andere österreichische bahnen führten im dampfbetrieb auch nicht mehr mit
ps. die SKGLB hatte nur fünf 4-achsige personenwagen

kann man in div. unten genannten schriften nachlesen
Richtig ist hier sicher die Feststellung, dass es regulär im Sommer zu Doppeltraktionen kam. Doch bleibe ich dabei, dass ein Einsatz der Rh Uh teilweise den Einsatz von Doppeltraktionen hätte vermindern können, denn diese Type hat ungefähr 70 Ps mehr als die Reihe S (ca.160 Ps zu 230Ps). Quelle bzgl. der Leistung: ÖBB Schmalspurlokomotiven (Slezak)


„die ybbstalbahn war die erste schmalspurbahn, auf der die BBÖ in den 30iger jahren den verkehr mit motorlokomotiven aufnahmen. …..
…mit den leistungsschwachen kleinlokomotiven war nicht viel anzufangen, vor allem nicht auf der bergstrecke kienberg-gaming – lunz am see, deshalb fuhren die 2091 ( und die 2093 ) auch nie über den berg nach kienberg-gaming, sondern nur bis pfaffenschlag.
nach dem krieg verblieb nur die 2090 auf der ybbstalbahn, dafür stationierte die ÖBB drei der mit 210ps deutlich leistungsstärkeren 2091 in waidhofen,…… . aber auch bei diesen diesellokomotiven war ihre leistungsschwäche ein problem und aus belastungsgründen war oft doppeltraktion erforderlich.“
Hier muss ich einräumen deinen Text falsch gelesen zu haben.... Ich hatte ihn so verstanden, dass ein Vorspann in Form von Dampflokomotiven vor der 2091 der Regelfall war. Jedoch hab ich ja slebst geschrieben, dass in Paffenschlag umgespannt wurde. => Deine Textquelle sagt aber auch nichts von regulären Doppeltraktionen auf der Bergstrecke!


die Z war einfach am ende ihrer tage angelangt und wurde von maschinen der type Uh ersetzt, diese war in der lage rollwagen verkehr abzuwickeln,
die schon vorher an die PzB abgegebenen maschinen der type U waren auch für den 1926 einsetzenden rollwagenverkehr nötig trotzdem nicht neu

die Z eine entwicklung aus der steyrtalbahntype war wie man heute weiß kein glückswurf,
warum die PzB diese 5jahre alte maschine 1898 kaufte werden wir heute nicht mehr ergründen können,
die reihe U auch eine entwicklung aus der steyrtalbahntype war da schon seit vier jahren erfolgreich im einsatz.
Ich bezweifle, dass die Z am Ende ihre Tage angelangt war. Wie man in dem Buch die Pinzgaubahn (von Breitfuss) nachlesen kann war die Baureihe Z einfach zu schwach besonders für den Rollwagenverkehr. Die Pinzgaubahn war hier sicher kein Einzellfall den auch auf anderen Strecken wurden Rollwagen/Rollböcke eingesetzt, die größere Leistung bei den Lokomotiven verlangten.
Die Lebenszeit eines Fahrzeug ist sicher nicht mit 30 Jahre beendet, denn ist wohl kaum zu beweise, dass die Baureihe Z qualitativ schlechter war als die Schwestern der Reihe U.
Aber es ist einfach wirtschaftlicher ein leistungsfähige Lok zu kaufen als zwei schwache Lokomtovien in Doppeltraktion zu fahren (mehr Wartung, mehr Perosnalkosten, usw.).
die frage zur lebensdauer der 2095 wurde schon zu offt beantwortet,
im übrigen gibts ja schon den ersten nachfolger oder?
Die U ist auf der Steyrtalbahn auch sehr lange gefahren :wink: Die 2095 fährt jetzt 50 Jahre die Damploks der Type Z sind 30 Jahre gefahren ( Ausmusterungsdaten kannst du auch in den Standartwerken nachlesen). Also ist die Anzahl der Bertiebsjahre (bereits jetzt) der 2095 um 66,6% höher als bei der Dompflokreihe Z.


nach dem ersten weltkrieg wurden von der BBÖ neun neue schmalspur dampflokomotiven angeschaft
das war eine Kh (1924) und acht Uh (1928-1931), der großteil des verkehrs wurde weiter mit alten fahrzeugen abgewickelt da die neuen maschinen für den rollwagenverkehr bestimmt waren

Kh vellachtal ersatz für T4 verlust an JDZ
Uh01 waidhofen ersatz für U4 verlust an FS
Uh02/03 bregenz ersatz für U26 verlust an rußland, U36 verlust an JDZ
Uh04/05/06 zell ersatz für Z
Uh101 zell ersatz für Z
Uh102 obergrafendorf
Diese Aufstellung zeigt aber auch deutlich, dass die Loks dorthin kamen wo eine Leistungssteigerung notwendig war.
Ich meine im Vellachtal wurde auch früh auf Rollwagenbetrieb umgestellt.
Die Bregenzerwaldbahn ist sehr steigungsreich und sehr kurvenreich. Richtig ist trotzdem wie im Buch "die Brgenzerwaldbahn" oder "schmalspurig durch Österreich" dargestellt ist, dass sie als Ersatz für Kriegsverluste kamen. Dennoch wurde hier extra eine "neue" Lok (außer dem Rahmen ( selbst der weist auch Unterschiede auf) gibt es hier nicht so viele Gemeinsamkeiten) entwickelt die zu dem noch stärker war, da auch mehr Leistung auf österreichs Schmalspurbahnen gefragt war.
Außerdem legst du mit dieser Bemerkung auch dar, ("da die neuen maschinen für den rollwagenverkehr bestimmt waren") dass diese neuen stärken Loks für die schwere Lasten vorgesehen waren (damit war die Wahrscheinlichkeit einer Doppeltraktion auch gesenkt).



dein beharren auf den personalkosten kann ich dir nicht nehmen,
ist aber mit sicherheit der kleinste teil der kosten/nutzen rechnung
die wesentlich höheren kosten für mehrere unzulängliche maschinen die beschafft werden mußten sind so wie der verschleiß und die betriebsmittel sicher zu vernachlässigen
Das ist doch auch ein Begründung warum Doppeltraktionen so selten geführt wurden, doch bin ich weiterhin davon überzeugt, dass für ein Unternehmen eine Kostenfrage war, jeweils einen Lokführer und einen Heizer im Jahr mehr zu zahlen.


österreich war in den 1930iger jahren eine diktatorisch regierte republik
darauf bezieht sich die „scheinmodernität“
da war neu und modern halt wichtig, egal zu welchen preis
Damit hast du teilweise natürlich Recht. Für die wenigsten Strecken hat die 2091 etwas gebracht, einzig auf der Pinzgaubahn war die 2091 eine kleine "Revolution", denn mit den neuen vierachsigen Personenwagen konnte die Höchstgeschwindigkeit bereits damals schon auf 50km/h hochgesetzt werden und dem Bus wieder Konkurrenz (durch gleiche Fahrzeiten) geboten werden. Bei den anderen Strecken konnte die Geschwindigkeit wegen den zweiachsigen Personenwagen nicht hochgesetzt werden.
Folglich war es auf den anderen Strecken einen Scheinmodernität. Doch bin ich mir sicher wenn die 2091 nicht im Einmannbetrieb zu fahren gewesen wäre, wäre die Doppeltraktion nicht so alltäglich gewesen! 5 Mann Personal für einen Perosnenzug wäre man wohl auch nicht zu dieser Zeit bereit gewesen zu zahlen.


(mein persönliches)Fazit
Auf Grund der dargestellten Fakt war der Einsatz von Doppeltraktionen sehr selten und wurde meist nur in Ausnahmefällen praktiziert. Entscheidend waren vor allem die Ksoten durch Personal und das vorhalten zusätzlicher Lokomtoiven. Deshalb entschloß man sich eher auf leistungsfähig Lokomotiven und zusätzliche Züge zu setzten. Im Regelfall kam man mit einer Lokomotive aus, es mag aber zum Beispiel auf der Ybbstalbahnbergstrecke zwischen Kienberg Gaming und Pfaffenschlag seltene Ausnahmen gegeben haben.



lg Anton
ps. man möge mir den Ausdruck Doppeltraktion in diesem Zusammenhang verzeihen :wink:

edit: Leistungsangaben korrigiert
Pat
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Beitrag von Pat »

Sorry, aber das muß ich jetzt erst mal sacken lassen :wink: .

Hier erscheinen mir eigentlich alle Argumente absolut einleuchtend. Nur dachte ich bisher eigentlich immer, daß im Zeitraum der, sagen wir mal, vor-Dreißiger die Regel galt: Peronal ist billig; Technologie ist teuer. Hätte sich nicht manche Lokalbahn dreimal überlegen müssen, ob die Beschaffung einer neuen Lokomotive (und auch noch das modernste vom Modernen) erschwinglich ist, gegen das Gehalt von zwei Personen?

Und zur 2094 hab´ ich auch noch eine Frage. Da ich grad´ das erste Mal von ihr gehört habe, habe ich kurz über die Suche versucht weiteres zu erforschen. So weit ich gekommen bin, war das eine projektierte aber nciht gebaute Diesellok. Kennt ihr zufällig eine Quelle, die eine brauchbare Beschreibung und evtl. auch ein Bild liefern kann?


Gruß Pat.
Pinzgaubahn Fan
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Beitrag von Pinzgaubahn Fan »

Pat hat geschrieben:Sorry, aber das muß ich jetzt erst mal sacken lassen :wink: .

Hier erscheinen mir eigentlich alle Argumente absolut einleuchtend. Nur dachte ich bisher eigentlich immer, daß im Zeitraum der, sagen wir mal, vor-Dreißiger die Regel galt: Peronal ist billig; Technologie ist teuer. Hätte sich nicht manche Lokalbahn dreimal überlegen müssen, ob die Beschaffung einer neuen Lokomotive (und auch noch das modernste vom Modernen) erschwinglich ist, gegen das Gehalt von zwei Personen?
Das mag richtig sein, aber bis zu den 30er Jahren waren die Transportleistungen auch noch nicht so groß. Der Bedarf für mehr Leistung kam hauptsächlich mit dem Rollwagenbetrieb und der wurde schließlich erst um 1930 eingeführt....

Und zur 2094 hab´ ich auch noch eine Frage. Da ich grad´ das erste Mal von ihr gehört habe, habe ich kurz über die Suche versucht weiteres zu erforschen. So weit ich gekommen bin, war das eine projektierte aber nciht gebaute Diesellok. Kennt ihr zufällig eine Quelle, die eine brauchbare Beschreibung und evtl. auch ein Bild liefern kann?
Leider wird sie in schmalspurig durch Österreich nur kurz erwähnt. Es sollte eine vierachsige Diesellokomtoive mit Mittelführerstand werden. Ich glaube die Leistung sollte etwas mehr als 400Ps betragen. Zu den Einsatzgebieten hätte unter anderem die Steyrtalbahn gehören sollen, aber die Lok wurde ja nie gebaut...

lg Anton
HCWP
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Beitrag von HCWP »

hallo

@pat

zur doppeltraktion will ich mich nicht weiter äußern,
das ist mir ehrlich gesagt zu zeitintensiv

mein persönliches fazit:
es gab und gibt immer wieder doppeltraktion, das ist belegt


zum prototypen der LDH 400s / 2094

der aufbau entspricht den angaben in SdÖ
hätte einen 8 zylinder motor der SGP type S8a
mit einer nennleistung von 400PS bei 1500 U/min
turbo und achsgetribe von voith gleich der 2095
die drehgestelle sind meines erachtens auch ident

wurde nach meinen quellen schon mitte/ende der 50iger jahre entwickelt
in SdÖ steht 350Ps und erst 1961 entwickelt
meine quelle ist in dem fall eine blaupause der SGP aus ca.1960


noch ein kleiner tipp:
ich leihe mir des öffteren eisenbahnbücher in der städtischen bibliothek, nehme mal an sowas in der art gibts auch in mainz


hoffe das hilft dir wieder ein wenig weiter

lg
christoph
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