Jetzt in Farbe - HF200D von Etchmodels (m13B + 3 Skizzen)
Verfasst: 18. Januar 2012, 19:21
Nachdem der bisherige Thread
http://www.schmalspur-modell.at/viewtop ... 3&start=60
über die Etchmodelle schon eine Weile nicht mehr fortgesetzt wird, möchte ich für die HF200D hier einen neuen beginnen.
Auch MR hat sich an der HF200D von Etchmodels versucht. Das Modell ist montiert und fahrbereit, die Lackierung soll in ein paar Monaten kommen.
Verwendet wurde ein Spur N-Fahrwerk von Fleischmann, von der BR 106 / V 60 der DR. Die Achsen wurden neu in der passenden Länge angefertigt, die Gegengewichte sind von Roco. Die Lagerung der Achsen erfolgt im Außenrahmen, der Antrieb von der Blindwelle über die Kuppelstange.
Wie die Lok fertiggebaut aussieht, kann man an den Bildern sehen:










Hier sieht man die Lok auf dem Hindernisparcours: Zwei Gleise wurden zusammengesteckt, wobei eine Lasche unter der Schiene des anderen Gleises liegt. Die Räder der Lok sind so gelagert, daß trotz der Unebenheit alle Räder auf dem Gleis bleiben.



MR hat mich wieder gebeten, seine Anmerkungen zu einigen Besonderheiten bei der Bausatzmontage ins Netz zu stellen, was ich hiermit tun möchte:
„Als Basis für den Antrieb wurde ein Spur N-Modell von Fleischmann, die BR 106 / V 60 der DR. Glücklicherweise bot dieses eine gute Basis – ein ordentlicher Motor plus ausreichend hohe Übersetzung plus ein gut funktionierender Stangenantrieb. Nur konnte ich diesen nicht übernehmen, denn von den Achsabständen und auch der Achsanordnung stimmte er nicht überein. Als mußte der Rahmen einiges an Fräsarbeit über sich ergehen lassen, auch wegen des Hebeleinbaus. Dieser bestand aus insgesamt 15 Teilen (Lagerröhrchen nicht mitgezählt), plus Zwischenstück unter dem Motor. Es ist nur alles zusammengesteckt und durch den Motor gehalten. Die Drahtbügel unter den Achslagern dienen nur zur Wegbegrenzung, sind aber nicht zwingend notwendig.
Etwas kniffelig war es, die Kurbeln so auf den Achsen zu befestigen, daß sie einerseits ausreichend darauf klemmten, sich aber andererseits auch noch etwas darauf drehen ließen. Ein genau kalibrierter Körnerschlag mittels Selbstschlagkörner auf die Füllröhrchen brachte es dann nach etlichen anderen Versuchen. Die zunächst nicht passenden Kuppelstangen mußten ziemliche Modifikationen über sich ergehen lassen. Glücklicherweise waren die eher zu lang als zu kurz, das ließ sich etwas leichter bearbeiten, zumal ja auch die Zusatzgelenke nötig waren.
Zur Einhaltung des richtigen Stichmaßes beim Verlöten der Stangen habe ich mir eine einfache Hilfsvorrichtung aus einem Reißzirkel gebastelt. Durch zusätzliche Einfräsungen an den Armen lassen sich nun anstelle der Nadeln passende Bohrstifte einspannen, also sozusagen quer. Auf diese Schäfte werden die Stangenteile gesteckt und verlötet. Durch entsprechendes Verstellen des Zirkels läßt sich jedes gewünschte Maß aufs Zehntel genau einstellen:

Die Zusatzgelenke in den Stangen ermöglichen auch eine ausreichende Seitenverschiebbarkeit der A- und C-Achse. Damit ist es möglich, sogar den Egger-Bahn-Radius zu befahren.
Zwischen den Kurbeln befinden sich kleine weiße Ringe, bestehend aus dem Kunststoff der Laschen von Schnellheftern. Diese dienen dazu, die Stangen etwas auf Abstand zu den Kurbeln zu halten. Ohne die Ringe könnten sich die Stangen in engen Bögen an den Gegengewichten verhakeln. Das Maß beträgt im Innendurchmesser 0,75 mm, Außendurchmesser 1,5 mm, Dicke ca. 0,4-0,5 mm. Obendrein mußten sie sich gut mit den Kurbeln verkleben lassen. Der etwas merkwürdige Innendurchmesser hat den Sinn, daß darin die Bolzen klemmen sollten – schließlich sind sie nicht so lang und müssen gut halten. Daher war mal wieder eine Hilfsvorrichtung nötig, mit der die Ringe gestanzt wurden:

Mit dem kleinen Durchmesser wird das erste Loch ausgestanzt, dann dient der Zapfen als Führung beim Stanzen der Ringe.
Die Achslager bestehen aus Rechteckprofil 3 x 1 mm mit angelötetem U-Profil 1 x 1 mm. Einige Arbeit machte auch die exakte Ausarbeitung der Achlagerführungen im Außenrahmens, einerseits möglichst spielfrei, andererseits möglichst leichtgängig.
Das Gehäuse ist geschraubt. Das Dach ist aufgesteckt und wird erst nach dem Lackieren sparsam festgeklebt werden. Die Baugruppen lassen sich zum einfachen Lackieren auseinandernehmen. Zusätzlich zum Bausatz sind folgende Teile angefertigt: Rahmen an beiden Pufferbohlen, Scheinwerferhaltungen vorne und hinten, Kühleraufsatz, Auspuffrohr mit Deckel, Tankstutzen Sandkästen mit Deckeln, Auftritte dazwischen, der Entwässerungstopf samt Halter vorne rechts, Fahrpultimitation, Bodenblech und Winkelprofil an der Rückwand. Aufwendig waren auch die Kessel. So bestehen allein die Druckluftflaschen aus jeweils 10 Teilen, nämlich aus 2 gekürzten und wieder verlöteten Weißmetall-Gasflaschen, 2 Handrädern, einem quadratischen Flansch, Messingdraht, 2 Kunststoffträgern und 2 Spannbändern aus plattgewalztem Messingdraht.
Wegen der diffizilen Schwerpunktlage des Fahrwerks wurde vorne nicht zuviel Bleibeschwerung angebracht, sonst wäre die Lok arg kopflastig geworden. So ist die Last jedoch gleichmäßig verteilt mit einer Betonung auf der letzten Achse, dad diese für die Führung der Lok um die Längsachse sorgt. Die Haftreifen auf der C-Achse sorgen für ausreichende Zugkraft. Dank der gelenkigen Achslagerung ist die Stromabnahme über die A, B und D-Achse auch voll ausreichend.“
Hier noch eine Skizze des Fahrwerks:

Soweit MR.
Mich würde auch interessieren, wie weit die anderen HF200D inzwischen sind, die hier schon vorgestellt wurden. Wenn es noch weitere Bilder gibt, würde ich mich freuen.
Ralf
Edit 19.01.2012: Skizzen eingefügt.
http://www.schmalspur-modell.at/viewtop ... 3&start=60
über die Etchmodelle schon eine Weile nicht mehr fortgesetzt wird, möchte ich für die HF200D hier einen neuen beginnen.
Auch MR hat sich an der HF200D von Etchmodels versucht. Das Modell ist montiert und fahrbereit, die Lackierung soll in ein paar Monaten kommen.
Verwendet wurde ein Spur N-Fahrwerk von Fleischmann, von der BR 106 / V 60 der DR. Die Achsen wurden neu in der passenden Länge angefertigt, die Gegengewichte sind von Roco. Die Lagerung der Achsen erfolgt im Außenrahmen, der Antrieb von der Blindwelle über die Kuppelstange.
Wie die Lok fertiggebaut aussieht, kann man an den Bildern sehen:










Hier sieht man die Lok auf dem Hindernisparcours: Zwei Gleise wurden zusammengesteckt, wobei eine Lasche unter der Schiene des anderen Gleises liegt. Die Räder der Lok sind so gelagert, daß trotz der Unebenheit alle Räder auf dem Gleis bleiben.



MR hat mich wieder gebeten, seine Anmerkungen zu einigen Besonderheiten bei der Bausatzmontage ins Netz zu stellen, was ich hiermit tun möchte:
„Als Basis für den Antrieb wurde ein Spur N-Modell von Fleischmann, die BR 106 / V 60 der DR. Glücklicherweise bot dieses eine gute Basis – ein ordentlicher Motor plus ausreichend hohe Übersetzung plus ein gut funktionierender Stangenantrieb. Nur konnte ich diesen nicht übernehmen, denn von den Achsabständen und auch der Achsanordnung stimmte er nicht überein. Als mußte der Rahmen einiges an Fräsarbeit über sich ergehen lassen, auch wegen des Hebeleinbaus. Dieser bestand aus insgesamt 15 Teilen (Lagerröhrchen nicht mitgezählt), plus Zwischenstück unter dem Motor. Es ist nur alles zusammengesteckt und durch den Motor gehalten. Die Drahtbügel unter den Achslagern dienen nur zur Wegbegrenzung, sind aber nicht zwingend notwendig.
Etwas kniffelig war es, die Kurbeln so auf den Achsen zu befestigen, daß sie einerseits ausreichend darauf klemmten, sich aber andererseits auch noch etwas darauf drehen ließen. Ein genau kalibrierter Körnerschlag mittels Selbstschlagkörner auf die Füllröhrchen brachte es dann nach etlichen anderen Versuchen. Die zunächst nicht passenden Kuppelstangen mußten ziemliche Modifikationen über sich ergehen lassen. Glücklicherweise waren die eher zu lang als zu kurz, das ließ sich etwas leichter bearbeiten, zumal ja auch die Zusatzgelenke nötig waren.
Zur Einhaltung des richtigen Stichmaßes beim Verlöten der Stangen habe ich mir eine einfache Hilfsvorrichtung aus einem Reißzirkel gebastelt. Durch zusätzliche Einfräsungen an den Armen lassen sich nun anstelle der Nadeln passende Bohrstifte einspannen, also sozusagen quer. Auf diese Schäfte werden die Stangenteile gesteckt und verlötet. Durch entsprechendes Verstellen des Zirkels läßt sich jedes gewünschte Maß aufs Zehntel genau einstellen:

Die Zusatzgelenke in den Stangen ermöglichen auch eine ausreichende Seitenverschiebbarkeit der A- und C-Achse. Damit ist es möglich, sogar den Egger-Bahn-Radius zu befahren.
Zwischen den Kurbeln befinden sich kleine weiße Ringe, bestehend aus dem Kunststoff der Laschen von Schnellheftern. Diese dienen dazu, die Stangen etwas auf Abstand zu den Kurbeln zu halten. Ohne die Ringe könnten sich die Stangen in engen Bögen an den Gegengewichten verhakeln. Das Maß beträgt im Innendurchmesser 0,75 mm, Außendurchmesser 1,5 mm, Dicke ca. 0,4-0,5 mm. Obendrein mußten sie sich gut mit den Kurbeln verkleben lassen. Der etwas merkwürdige Innendurchmesser hat den Sinn, daß darin die Bolzen klemmen sollten – schließlich sind sie nicht so lang und müssen gut halten. Daher war mal wieder eine Hilfsvorrichtung nötig, mit der die Ringe gestanzt wurden:

Mit dem kleinen Durchmesser wird das erste Loch ausgestanzt, dann dient der Zapfen als Führung beim Stanzen der Ringe.
Die Achslager bestehen aus Rechteckprofil 3 x 1 mm mit angelötetem U-Profil 1 x 1 mm. Einige Arbeit machte auch die exakte Ausarbeitung der Achlagerführungen im Außenrahmens, einerseits möglichst spielfrei, andererseits möglichst leichtgängig.
Das Gehäuse ist geschraubt. Das Dach ist aufgesteckt und wird erst nach dem Lackieren sparsam festgeklebt werden. Die Baugruppen lassen sich zum einfachen Lackieren auseinandernehmen. Zusätzlich zum Bausatz sind folgende Teile angefertigt: Rahmen an beiden Pufferbohlen, Scheinwerferhaltungen vorne und hinten, Kühleraufsatz, Auspuffrohr mit Deckel, Tankstutzen Sandkästen mit Deckeln, Auftritte dazwischen, der Entwässerungstopf samt Halter vorne rechts, Fahrpultimitation, Bodenblech und Winkelprofil an der Rückwand. Aufwendig waren auch die Kessel. So bestehen allein die Druckluftflaschen aus jeweils 10 Teilen, nämlich aus 2 gekürzten und wieder verlöteten Weißmetall-Gasflaschen, 2 Handrädern, einem quadratischen Flansch, Messingdraht, 2 Kunststoffträgern und 2 Spannbändern aus plattgewalztem Messingdraht.
Wegen der diffizilen Schwerpunktlage des Fahrwerks wurde vorne nicht zuviel Bleibeschwerung angebracht, sonst wäre die Lok arg kopflastig geworden. So ist die Last jedoch gleichmäßig verteilt mit einer Betonung auf der letzten Achse, dad diese für die Führung der Lok um die Längsachse sorgt. Die Haftreifen auf der C-Achse sorgen für ausreichende Zugkraft. Dank der gelenkigen Achslagerung ist die Stromabnahme über die A, B und D-Achse auch voll ausreichend.“
Hier noch eine Skizze des Fahrwerks:

Soweit MR.
Mich würde auch interessieren, wie weit die anderen HF200D inzwischen sind, die hier schon vorgestellt wurden. Wenn es noch weitere Bilder gibt, würde ich mich freuen.
Ralf
Edit 19.01.2012: Skizzen eingefügt.