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Tiefster Winter auf der MzB

Verfasst: 25. Januar 2012, 22:37
von schmalspurfan
Gestern vormittag machte ich - angespornt von den Wetterprognosen, einigen Webcams und einem Bild von einem anderen User hier - einen kleinen Ausflug zur winterlichen MzB.

In Laubenbachmühle wartete ich auf den 6802, der diesen Anblick bot. Auf jeden Fall ließ der Turbo-4090 erahnen, welche Schneemengen am Berg noch auf mich zukommen würden.
Über den Fahrstil möge sich jeder selbst seine Meinung bilden. Und die NÖVOG sollte vielleicht am Abend eine 1099er mit Pflug nach Mariazell schicken, wenn über die Nacht starke Schneefälle prognostiziert sind.

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Einfahrt Laube, beide Sta oben und natürlich Schrittempo.

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6805 verkehrte zu meiner Freude mit 1099.02 und Pflug, wobei dieser bis Winterbach nicht nötig gewesen wäre. Während es bis Frankenfels überhaupt grün/braun war, lag auch in Laubenbachmühle erst ganz wenig Schnee.

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Ab Puchenstuben dann der helle Wahnsinn. Durch den knie- und teilweise hüfttiefen Schnee kämpfte ich mich runter zum Heugrabenviadukt, wo ich die 1099.02 nochmal erwischte.

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Dann ging's zum Saugraben. Auch hier beförderte der Zug noch einigen Schnee von der Strecke. :lol:

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In Annaberg erwischte ich eine Nebenfahrt mit dem Motorturmwagen.

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Die Straße war so schmierig, dass ich den 6804 nicht mehr erwischen sollte. Als ich zurück in Winterbach war, stand er schon in Laube und wartete auf den 6809. Von diesem Zug, der mit 2095.007 bespannt wurde, gab es dann Motive auf allen drei Ebenen.

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Verfasst: 25. Januar 2012, 23:11
von Juergen aus Stuttgart
Sehr schön. Du glücklicher, wenn Du mal kurz vor Ort fahren kannst.

Verfasst: 26. Januar 2012, 07:18
von Ötscherbär
Tolle Bilder, vielen Dank!

Hast den 6804 ja super erwischt am Saugraben :wink: .

Zum ersten Bild kann man sich aber nur seinen Teil denken, offenbar hat der Tfzf sogar noch Spaß daran :rolleyes:. Offenbar schauen die verantwortlichen der NÖVOG aber gerne dabei zu, wäre ja nicht die erste Aktion...
Fragt sich nur wer dann seinen Kopf hinhält wenn irgendwann mal etwas passiert.

Einfach nur Verantwortungslos...

Verfasst: 26. Januar 2012, 09:40
von mzbfoi
Hallo Ötscherbär!
Ötscherbär hat geschrieben:Zum ersten Bild kann man sich aber nur seinen Teil denken, offenbar hat der Tfzf sogar noch Spaß daran :rolleyes:. Offenbar schauen die verantwortlichen der NÖVOG aber gerne dabei zu, wäre ja nicht die erste Aktion...
Fragt sich nur wer dann seinen Kopf hinhält wenn irgendwann mal etwas passiert.

Einfach nur Verantwortungslos...
Nicht immer gleich granteln! Im Prinzip gebe ich Dir ja Recht, aber einerseits, wenn ich mir das Gesicht des Tfzf so anschaue, kann ich da keine rechte Freude drin erkennen und andererseits sieht er so sicherlich immer noch deutlich mehr von der Strecke und dem Drumherum als so mancher Dampflokführer, dem zusätzlich durch den langen Kessel die Sicht noch erschwert wird.

Darüber hinaus, wenn ich mir die Schneeanbackung auf der Frontscheibe und dem Dach (siehe auch zweites Bild) des führenden 4090er ansehe, dann sieht das für mich so aus, als wäre der Triebwagen während der Fahrt von einem abgegangenen Schneebrett getroffen worden (der 7090er und der andere 4090er haben nämlich selbst auf dem Dach kaum Schnee).
Wenn dem so sein sollte, kann ich den Tfzf schon gut verstehen, daß er alles daran setzt, erstmal den nächsten Bahnhof zu erreichen um dort dann zu versuchen den Schnee auf der Frontscheibe zu entfernen. Auf freier Strecke und ohne Hilfsmittel hätte er da wohl kaum eine Chance, wenn es die Scheibenwischer schon nicht schaffen.
Außerdem wurde ja auch geschrieben, daß er im Schrittempo fuhr!

Weiß denn jemand, ob in Laubenbachmühle der Schnee auf der Frontscheibe entfernt wurde?

@schmalspurfan:
Wunderschöne Aufnahmen. Das einzig ärgerliche daran ist für mich, daß ich hier zuhause rumsitzen muß und das alles nicht selbst miterleben kann.


Nette Grüße,

Ingo.

Verfasst: 26. Januar 2012, 09:55
von 750mm-fan
Das einzig ärgerliche daran ist für mich, daß ich hier zuhause rumsitzen muß und das alles nicht selbst miterleben kann.
Das ... habe ich beim Betrachten der Bilder auch gedacht. :wink:

815 Km ist doch etwas weit, wenn kein Urlaub dran hängt :roll:

Danke für die schönen Impressionen :wink:



Gruß Jürgen

Verfasst: 26. Januar 2012, 10:04
von oetscherlaender
Jedenfalls super Aufnahmen! Ich freue mich schon wenn es am WE Richtung Heimat geht!
(Hinausbeugen) Da fällt mir eine Geschichte ein die mir ein mittlerweile ein pensionierter ÖBB- Lokführer, welcher auch die MZB befuhr, am Führerstand einer 1099 Richtung Mariazell erzählte.
Und zwar, vielleicht auch für die wackeren NÖVOGler interessant, wenn sie es nicht eh schon wissen: Jedenfalls gab es auf der MZB in alter Zeit einen toten Lokführer auf einer Lok, dieser sollte zuvor einen Lagerschaden gehört haben, dabei beugte er sich zu weit hinaus u. wurde tragischerweise von einem Masten erschlagen!
Nun könnte man sagen, das ist eine Geschichte der Großstadtlegenden, nur das Ganze wurde mir mit ÖBB-Ehrenwort erzählt!
Vielleicht hat jemand Zugang zu Chroniken u. könnte das verifizieren?

oetscherlaender

Verfasst: 26. Januar 2012, 10:39
von mzbfoi
Hallo!
oetscherlaender hat geschrieben:... Jedenfalls gab es auf der MzB in alter Zeit einen toten Lokführer auf einer Lok, dieser sollte zuvor einen Lagerschaden gehört haben, dabei beugte er sich zu weit hinaus u. wurde tragischerweise von einem Masten erschlagen!
Das kann ich mir sehr gut vorstellen und ich denke, jeder der schon mal aus dem fahrenden Zug den Kopf zum Fenster heraus gehalten oder gar fotografiert hat, hat schon mal bemerkt, daß die Masten doch teils recht nahe an den Wagen vorbeifliegen.


Nette Grüße,

Ingo.

Verfasst: 26. Januar 2012, 11:10
von schmalspurfan
Wenn dem so sein sollte, kann ich den Tfzf schon gut verstehen, daß er alles daran setzt, erstmal den nächsten Bahnhof zu erreichen um dort dann zu versuchen den Schnee auf der Frontscheibe zu entfernen. Auf freier Strecke und ohne Hilfsmittel hätte er da wohl kaum eine Chance, wenn es die Scheibenwischer schon nicht schaffen.
Außerdem wurde ja auch geschrieben, daß er im Schrittempo fuhr!
Ich kann es nicht genau sagen, aber meiner Einschätzung der (Schnee)Lage zufolge hätte er schon in Winterbach stehen bleiben müssen.
Ab Winterbach war nicht mehr so viel Schnee, dass so etwas passieren hätte können - außer vielleicht im Einschnitt in der oberen Kehre, wenn dort so viel Schnee eingeweht worden ist. Das kann ich mir aber nicht vorstellen, da dort einfach die Schneemenge gefehlt hat.
Ich glaube auch nicht, dass ein Schneebrett auf den 4090 abgegangen ist, weil dann die Scheibe nicht so verpickt gewesen wäre. Es kann höchstens sein, dass er in den Lawinenkegel eines zuvor abgegangenen Schneebretts voll hineingekracht ist. Oder in eine Wechte.
Meiner Meinung nach hätte er auf jeden Fall stehen bleiben müssen und das ganze abputzen.

Und das mit der 1099er am 6802/15, wenn über Nacht starke Schneefälle angesagt sind, wäre sowieso das beste.
Oder - wenn man unbedingt mit einem 4090er fahren muss - die Strecke vorher zu räumen.
SO war es auf jeden Fall gemeingefährlich.

Verfasst: 26. Januar 2012, 19:49
von Sebastian Erben
oetscherlaender hat geschrieben:Jedenfalls super Aufnahmen! Ich freue mich schon wenn es am WE Richtung Heimat geht!
(Hinausbeugen) Da fällt mir eine Geschichte ein die mir ein mittlerweile ein pensionierter ÖBB- Lokführer, welcher auch die MzB befuhr, am Führerstand einer 1099 Richtung Mariazell erzählte.
Und zwar, vielleicht auch für die wackeren NÖVOGler interessant, wenn sie es nicht eh schon wissen: Jedenfalls gab es auf der MzB in alter Zeit einen toten Lokführer auf einer Lok, dieser sollte zuvor einen Lagerschaden gehört haben, dabei beugte er sich zu weit hinaus u. wurde tragischerweise von einem Masten erschlagen!
Nun könnte man sagen, das ist eine Geschichte der Großstadtlegenden, nur das Ganze wurde mir mit ÖBB-Ehrenwort erzählt!
Vielleicht hat jemand Zugang zu Chroniken u. könnte das verifizieren?

oetscherlaender
Diese Geschichte hab ich auch schon einmal gelesen - ich weiß zwar nicht mehr, wo genau - kann es sein, dass es beim Felsinger drinnen steht?

LG, Sebastian

Verfasst: 26. Januar 2012, 20:27
von michael-h
oetscherlaender hat geschrieben: Jedenfalls gab es auf der MzB in alter Zeit einen toten Lokführer auf einer Lok, dieser sollte zuvor einen Lagerschaden gehört haben, dabei beugte er sich zu weit hinaus u. wurde tragischerweise von einem Masten erschlagen!
Das Gedenkkreuz steht heute noch kurz vor dem Einfahrvorsignal von Winterbach Richtung Mariazell rechts vom Gleis (~ km 56,5).

LG Michi

Verfasst: 26. Januar 2012, 23:11
von Ötscherbär
@mzbfoi

Das ist deine Version die aus Mutmaßungen besteht...

Verfasst: 27. Januar 2012, 08:15
von mzbfoi
Hallo Ötscherbär!
Ötscherbär hat geschrieben:@mzbfoi
Das ist deine Version die aus Mutmaßungen besteht...
Basieren denn Deine Ausführungen auf Fakten?


Nette Grüße,

Ingo.

Re: Tiefster Winter auf der MzB

Verfasst: 28. Januar 2012, 23:13
von Josef
schmalspurfan hat geschrieben:.....Und die NÖVOG sollte vielleicht am Abend eine 1099er mit Pflug nach Mariazell schicken, wenn über die Nacht starke Schneefälle prognostiziert sind......
Wieso? Die denken sich doch, es wird schon irgendwie gehen! :stupid:

Zum ersten Bild: Im Blindflug für die "Sparsame" NÖVOG! Geht es gut, ist alles in Ordnung, geht es in die Hose, dann ist der Lokführer Schuld.
Und zum Glück ist es ja gut gegangen!

@schmalspurfan, ein großes Danke, für Deinen Schnee Einsatz die diese Schöne Bilder Reportage ermöglicht hat! :razz:

lg, Josef

Verfasst: 29. Januar 2012, 11:51
von Juergen aus Stuttgart
Was ich mich beim Betrachten der Bilder allerdings schon frage ist, ob man hier auf gut Glück fährt. Für uns Fans ist es natürlich toll, solch spekakuläre Aufnahmen zu machen, aber vor der ersten Fahrt am Morgen (oder auch tagsüber)hat doch eine Kontrollfahrt, im Zweifel mit Räumung zu erfolgen? Jederzeit kann doch auch eine Entgleisung auf Übergangen etc. passieren.

Verfasst: 29. Januar 2012, 12:21
von mzbfoi
Hallo Juergen!
Juergen aus Stuttgart hat geschrieben:...ob man hier auf gut Glück fährt. ... aber vor der ersten Fahrt am Morgen (oder auch tagsüber)hat doch eine Kontrollfahrt, im Zweifel mit Räumung zu erfolgen?
Ich fahre täglich auf einer DB-Nebenbahn mit nächtlicher Betriebsruhe. Auch ich habe mich schon oft gefragt, speziell nach Stürmen, was wohl passieren würde, wenn jetzt ein Baum irgendwo quer über den Gleisen liegt. Da wird aber auch aufs Geratewohl gefahren, nicht mal mit Vorsichtsbefehl, obwohl wir hier sehr viel Wald entlang der Strecke haben.

Früher, als die Block- und Fernsprechverbindung noch über Freileitung erfolgte, konnte man wenigstens davon ausgehen, daß bei Windbruch auch diese Verbindung unterbrochen wurde, heute, bei Schienenfußverkabelung, merkt man das nicht mehr.

Der Aufwand für Kontrollfahrtn steht hier offensichtlich in keinem Verhältnis zum Nutzen!


Nette Grüße,

Ingo.

Verfasst: 30. Januar 2012, 23:43
von Ennstalsportzug
Ötscherbär hat geschrieben:Zum ersten Bild kann man sich aber nur seinen Teil denken, offenbar hat der Tfzf sogar noch Spaß daran :rolleyes:. Offenbar schauen die verantwortlichen der NÖVOG aber gerne dabei zu, wäre ja nicht die erste Aktion...
Fragt sich nur wer dann seinen Kopf hinhält wenn irgendwann mal etwas passiert.

Einfach nur Verantwortungslos...
Ich sehe die Sache anders.

Offenbar waren Tunneleinfahrten komplett zugeweht. Eine 1099er mit Pflug hätte da wohl auch nicht viel anders ausgesehen. Ein Lokführer, der durch das Seitenfenster nach vorne schaut der gefährdet weder sich noch andere. Im Blindflug - also nicht auf Sicht - fahrt eine Eisenbahn sowieso. Ob es ihm Spass gemacht hat, das kann ich nicht sagen, es ist auch belanglos. Letztlich hat er sich eingesetzt um den Betrieb auch bei widrigen Umständen aufrecht zu erhalten, und das halte ich für wichtig, wenn man die MzB auch als echtes Verkehrsmittel ansehen will. Natürlich mit Maß und Ziel, aber ich sehe da keine Verantwortungslosigkeit.

Verfasst: 31. Januar 2012, 07:11
von mzbfoi
Genau!
Außerdem hätte ich nicht die Schadenfreude erleben wollen, gepaart mit derben Unfähigkeits-Anschuldigungen, die hier kursiert wären, wenn er am Ende den Triebwagen irgendwo hätte stehen lassen, weil er den Schneepanzer nicht selbst und ohne Hilfsmittel hätte beseitigen können.


Nette Grüße,

Ingo.

Verfasst: 31. Januar 2012, 09:14
von Stephan Rewitzer
mzbfoi hat geschrieben: Ich fahre täglich auf einer DB-Nebenbahn mit nächtlicher Betriebsruhe. Auch ich habe mich schon oft gefragt, speziell nach Stürmen, was wohl passieren würde, wenn jetzt ein Baum irgendwo quer über den Gleisen liegt. Da wird aber auch aufs Geratewohl gefahren, nicht mal mit Vorsichtsbefehl, obwohl wir hier sehr viel Wald entlang der Strecke haben.
Ja wofür denn auch? Die Tfz halten eine Kollision aus und hinter dir kann der Baum auch durch Schneelast oder Sturm brechen und da wird dann auch nicht extra mit einer Aufklärungsfahrt gefahren - ist ja bitte Eisenbahn und keine Straßenbahn ...

Zu dem Bild mit der zugewehten Scheibe äußere ich mich jetzt mal nicht, sonst könnte ich aufgrund der gewählten Worte vielleicht noch irgendwie von wem belangt werden!

lg

Verfasst: 31. Januar 2012, 15:06
von mzbfoi
Hallo!
Stephan Rewitzer hat geschrieben:Ja wofür denn auch? Die Tfz halten eine Kollision aus und hinter dir kann der Baum auch durch Schneelast oder Sturm brechen und da wird dann auch nicht extra mit einer Aufklärungsfahrt gefahren - ist ja bitte Eisenbahn und keine Straßenbahn ...
Nun ja, dazu kann man auch geteilter Meinung sein. Wenn unsere 628/928er Dieseltriebwagen mit dem Steuerwagen voraus fahren, kann der durch einen etwas größeren Baum schon recht leicht aus den Schienen gehebelt werden.
Es ist, soweit ich mich erinnere, vor Jahren in der Eifel oder im Hunsrück sogar mal eine 218er o.Ä. aus den Schienen gekippt, nachdem sie mit einem Baum kollidiert war.
Das ist in erster Linie sicherlich alles eine Frage der Größe des Baums, der Masse des führenden Fahrzeuges sowie der gefahrenen Geschwindigkeit.


Nette Grüße,

Ingo.

Verfasst: 1. Februar 2012, 12:58
von Michael
muss schon sagen "tolle Bilder". Manchmal würde es mich doch reizen eine Schneelandschaft aufzubauen. Nur die wird dann doch so langsam grau!

Zu dem Kreuz (vielleicht gibt es auch mehrere, ich kenne die Strecke leider nicht so genau):
Beim Buchberggrabenviadukt (32 m) - dem einzigen mit 4 Bögen - erinnert ein Kreuz an einen folgenschweren Unfall im Jahre 1981, bei dem ein talwärtsfahrender Zug wegen zu hoher Geschwindigkeit abstürzte und dem Lokführer das Leben und der Bahn eine Lokomotive - 1099.15 - kostete.