Hallo Stefan,
wenn ich das richtig lese ist Kritik erwünscht. Dein Grundprinzip ist super, Deine Gebäude gefallen mir auch sehr gut, aber der gesamte Boden ob das nun die Betonplatten, oder das Kopfsteinpflaster in der Halle ist, mag mir einfach nicht so recht gefallen. Warum ?
Die Betonplatten wirken durch die zu breit geratenen Rissbildungen eher grob, dazu kommt auch die Rasterung, die irgendwie nicht so recht passen mag. Insgesamt, neben dem Glanz kommt das Ganze zu künstlich herüber.
Wie könnte man es abändern? Es gibt m.E. mehrere Möglichkeiten
1. Nur mit Farbe versuchen zu kaschieren:
Die gesamte Fläche mit einer matten Farbe grundieren. Für Beton eignet sich Revell 75 sehr gut, mit einem ganz dünnen schwarzen Washing für die Tiefenwirkung und einem dezentem weiß trockenmalen für die Highlights. Die Risse könnte man dann mit einem feinen Minenbleistift 0,3 und 0,5mm aufzeichnen und mit Fixativ abriebfest machen. Mikroturf vereinzelt ein wenig an den Fugen angebracht, sorgen für ein weiteres optisches Highlight. Die Plattengröße würde ich hierbei auf 4 x 3 cm beschränken.
2. Mit Trittschalldämmung
2 mm die gesamte Plattenoptik neu aufbauen.
Die Trittschalldämmung kann man recht gut ritzen ( leicht ) und mit einer Drahtbürste kann man die Oberflächenstruktur Betonähnlich durch Klopfen imitieren. Durch die spätere Lackierung, saugt sich der Schaumstoff voll und die Oberfläche wird recht hart und druckfest. Damit man auf etwas Profilhöhe kommt muß man 2 Lagen übereinanderkleben. Die Schwellen sind ca 2mm dick und das Schienenprofie 2,5mm. Also 2 lagen ergeben ca 4 mm und 0,5mm schauen die Schienenprofile heraus. Optimal, so kann man die Schienen auch später gut reinigen, ohne den Farbbelag wegzuschleifen.
Eine Klingenrückseite eignet sich zum Ritzen sehr gut. Hier mal ein Beispiel einer Strasse, ohne die Oberfläche zu Klopfen.
Die Strasse hat hier eine andere Grundfarbe statt Revell 75 hatte ich hier Revell 47, also eher etwas gräulicher, Kein Washing, sondern nur mit weiß trockenmalen, für Risse und Fugen Revell 78 Panzergrau
Hier mal ein Industriegeländeboden Grundfarbe Revell 75, Kein Washing, sondern nur mit weiß trockenmalen, für Risse und Fugen Revell 78 Panzergrau, sowie mit Drahtbürste geklopft und Mikroturf als Moos / Unkraut. ( Ideal für Dein Projekt )
feine Risse mit Panzergrau Revell 78 und einem feinen 10/0er Pinsel gemalt
Minenbleistift geht hier nicht, da zu scharfkantig
nochmal Beispiel Betonplatten Industrie mit Details
ca. 0,5mm sollten die Schienenprofile überstehen.
Ach ja fast vergessen, am einfachsten geht es, wenn die eine Trittschalldämmung auf die Schienen legst und leicht andrückst. Die Schienen drücken sich damit in die Styrodurform und zeichnen sich ab. Dann brauchst Du nur mit einem scharfen Skalpell nachschneiden, fertig.
3. Mit Gips, dies ist zwar die aufwendigste Methode, aber rein optisch aber, genauso, oder etwas besser als die Trittschalldämmungsmethode. Hängt aber sehr stark von der späteren farblichen Behandlung ab.
Hier hab ich normalen Decofill innen genommen und die Schienen voll ausgegipst ( nur bei Deiner Weiche geht das nicht ganz so einfach, hier würde ich nur Füllstücke aus Trittschaldämmung, zur Not geht auch Karton verwenden ). Mit einem langen Stahllineal, auf die Schienenoberkante gelegt, hab ich den Gips glatt und auf Niveau gezogen. Mit einer Reisnadel kann man so alle Fugen, Risse gravieren und mit leichten Picken, die Oberflächenstruktur stellenweise etwas bröckilger gestalten. Um die Spurrillen wieder freizubekommen, nach dem der Gips getrocknet ist, nahm ich einen ca 4mm breiten Flachschraubendreher und schliff ihn zur Hälfte so aus, das man ihn auf dem Schienenprofil auflegen und entlang ziehen kann, die höhere Seite so tief, das er gerade so über die Kleineisen drüber geführt werden kann, ohne daran hängen zu bleiben. Im Bereich der Schienen schliff ich mit feinem Sandpapier den Gips etwas herunter, damit man beim Schienenreinigen mit einem Schleifklotz nicht die Betonoptik zerstört.
Als Farben kannst Du die o.g. Farben verwenden, jedoch nicht deckend, sondern lasierend, also stark verdünnt. Erst um Teifenwirkung zu erhalten ein dünnes Schwarzes ( Revell 8 ), oder es geht auch Panzergraues ( Revell 78 ) Washing, dann ein dünes Washing in Revell 75 ( Betongrundfarbe ) und zum Schluß gegenfalls dezent und nur stellenweise ein weißes ( Revell 5 ) trockenmalen ( mit Trockenmalen meine ich nicht die Trockenfarben bzw. Pulverfarben, sondern Pinsel erst in Farbe tauchen, dann auf einem Karton ausmalen, bis fast keine Farbe mehr dran ist ).
Die Variante 1 ist eher ein halbherziger Versuch, der wahrscheinlich auch nicht wirklich zum gewünschten Ergebnis führen wird, daher würd ich persönlich etwas mehr Zeit investieren und Variante 2 oder 3 wählen. Im Weichenbereich könntest Du auch die Varianten kombinieren und die Weiche selbst mit Trittschalldämung anpassen, das ist wesentlich einfach als mit Gips oder Karton.
Variante 2 ist einfacher, aber genauso effektiv wie die aufwendige Gipsvariante. Vorteil: ist auch, das man einfache im Nachhinein zu eng geratene Spurrillen mit scharfen Skalpell nachschneiden kann. Im Weichenbereich ist die Verarbeitung auch deutlich einfacher. Erst wenn alles läuft erfolgt in beiden Fällen die farbliche Behandlung.
Bei der Variante 3 ist der Aufwand am höchsten, aber bei richtiger Farbgebung kaum zu toppen. Der Gips darf nur lasiert werden, dadurch kommen die Kristalle die im Gips enthalten sind, steinmäßig noch natürlicher rüber. Der Effekt ist rein mit Farben z.B. auf Styrodur nicht machbar.
Puh, die Antwort war nun doch etwas umfangreicher, aber Deine Gebäude zeigen mir das Du das nötige Potential hast um es umsetzten zu können ;-)