NÖN (Lokalausgabe Ybbstal/WY), 36. Wo, 1. 9. '09:
Bahnfreunde angeln sich neuen Betreiber
YBBSTAL / „Wir haben Interesse“, sagt Privatunternehmen Veolia Verkehr. Gipfeltreffen mit Ministerin am 8. September.
Von Stephan Hackl
Veolia statt ÖBB: Geht es nach der Ybbstalbahn-Entwicklungsgenossenschaft (YEG), soll bald der französische Mischkonzern mit Tochterfirmen in Deutschland und Österreich die Strecke zwischen Waidhofen a. d. Ybbs und Lunz am See betreiben. Als Vorbild gilt Bayern. Dort hat Veolia mit der „Oberlandbahn“ die Fahrgastzahlen verdreifacht.
Am Freitag präsentierte die frisch gegründete Genossenschaft ihren neuen Partner. Mit an Bord sind namhafte Personen aus dem Ybbstal: Im YEG-Vorstand sitzt der Ybbsitzer Orchestermusiker Prof. Martin Ortner ebenso wie der Hollensteiner Handelsdelegierte Dietmar Fellner. Ihr Ziel: „Wir wollen die Ybbstalbahn so schnell wie möglich übernehmen.“ Am 8. September trifft sich die Gruppe mit Verkehrsministerin Doris Bures zu ersten Gesprächen. Auch ein Veolia-Vertreter wird mitverhandeln.
Zahlen klaffen auseinander: 5 versus 17 Millionen Euro
Unterschiedlich kommentieren die Ybbstaler Bürgermeister den Schritt. Für den Opponitzer Ortschef Erwin Forster ist die neue Entwicklung „ein Lichtblick“. Göstlings Bürgermeister Franz Heigl sagt hingegen: „Meine Meinung ändert sich nicht.“ Die Kalkulationen von Land und Genossenschaft klaffen unterdessen weit auseinander. Landesverkehrsplaner Friedrich Zibuschka geht von Nachholinvestitionen in der Höhe von 17 Mio. Euro auf der Strecke aus. Im YEG-Konzept stehen 5 Millionen. „Man darf nicht die ÖBB-Kalkulation heranziehen. Private Firmen machen das um einen Bruchteil“, so Sprecher Haibach.
Fast deckungsgleich budgetieren beide Konzepte den jährlichen Betriebsabgang (3,7 bzw. 3,8 Mio. Euro). Neben der wirtschaftlichen Bedeutung habe die Bahn aber auch touristischen und kulturellen Wert. „Sie hat einen immens hohen Stellenwert für die Identität des Tals“, betonte Dr. Fellner. Eine endgültige Entscheidung, welches Konzept zum Tragen kommt, soll noch im September fallen. „Wir prüfen gerade die Zahlen der Genossenschaft“, verriet Zibuschka. In dieser Woche tagen Bund und Land erneut über die Zukunft der NÖ-Schmalspurbahnen.
Die YEG legt nun Anteilscheine um je 25 Euro auf. Am Dienstag, 29. September, will sie ihr Konzept in Opponitz der Bevölkerung vorstellen. Lunz und Göstling ergreifen inzwischen die Initiative: Wird der Schienenersatzverkehr nicht schülerfreundlicher gestaltet, mieten sie für ihre Pendler nach Waidhofen erneut einen Bus.
DAS BAHN-BUS-KONZEPT DER GENOSSENSCHAFT
Die Eckpfeiler:
• Zwei-Stunden-Takt nach Lunz
• Verdichtung zum Stunden-Takt ab Großhollenstein, Ybbsitz
• Taktanbindung Rudolfsbahn
• schlanke Bus-Anschlüsse in Ybbsitz (nach Gresten), Lunz (nach Scheibbs)
• Bus-Ergänzungslinien nach Weyer und Palfau
• gehobener Touristikzug mit Panoramaverglasung
• Nostalgiezugtrasse auf Gesamtstrecke
• Schülerzug Lunz–Waidhofen (Fahrzeit: 1 Stunde 23 Minuten)
• 505.000 Zug-km pro Jahr (plus 38 Prozent Verkehrsleistung), 324.000 Bus-km
• 700.000 Fahrgäste pro Jahr (wie 1995), davon 70.000 in Touristik-Zügen
• mind. 54 Arbeitsplätze
Der Business-Plan:
• Einmal-Investition: 5 Mio. €
• 6,4 Mio. € Aufwand/Jahr
• 2,7 Mio. € Einnahmen (nur Zug)
• 3,7 Mio. € Abgang
DAS MOBILITÄTSKONZEPT DES LANDES NÖ
Die Eckpfeiler:
• Ybbstalbahn fährt zwischen Waidhofen und Gstadt (Firma Bene)
• Bus-Verknüpfung Erlauftal und Ybbstal (Zwei-Stunden-Takt St. Georgen a. Reith–Göstling–Lunz–Gaming–Gresten–Ybbsitz; Stunden-Takt Waidhofen–Gstadt–Opponitz–Hollenstein)
• Schüleranbindung an Weyer und Palfau
• Bus-Angebot für Leitbetriebe der Region
• Anrufsammeltaxis (Göstling–Großhollenstein)
• Radweg auf der Bahntrasse zwischen Gstadt und Göstling
• Verlängerung der Nostalgiestrecke Kienberg–Lunz bis nach Göstling
• straßenbauliche Adaptierung der Bundesstraße nach Ybbsitz
Der Business-Plan:
• Einmal-Investitionen: rund 11 Mio. Euro [Anm.: korrekt wohl 17 Mio. €; k.]
• Betriebskosten/Jahr: 3,8 Mio. Euro
Gruß, k.
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Anmerkung für User "Feistritztaler" alias "f-taler":
Wenn du schon die Pressemeldungen, die ich hier – leicht korrigiert und entsprechend formatiert – einstelle, "abschöpfst", um sie ins EBFÖpro zu stellen, dann mach das in Hinkunft so, dass das Kopieren nicht gar so arg offensichtlich ist.
Noch besser: Soweit ich weiß, hast du dir ebenfalls einen Google-Alert zur YB eingerichtet. Wie wär's, wenn du direkt von der Quelle abschöpfst und dir das Zeug selbst formatierst? Gar schleicht sich bei mir dereinst ein gröberer Fehler ein

, und du bleibst "drüben" als (noch größere

) Lachnummer über ...
Umgekehrt sieht man es ihm EBFÖpro ja auch gar nicht gern, wenn von dort Beiträge (und seien es bloß Pressemeldungen) in andere Foren ("raub"-)kopiert werden ...