vor ein paar Wochen habe ich bereits angefangen vom meinem ersten Eigenbau in 0e zu berichten. Nun möchte ich euch meinen Triebwagen vorstellen und etwas über die Baumethoden erzählen.
Das Vorbild
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Konkurrenz der Straße gegenüber der Schmalspurbahnen im größer. Während sich die Bahnen lange Zeit im Güterverkehr behaupten konnten, wurde der Personenverkehr auf vielen Strecken in Frage gestellt und teilweise eingestellt.
Mitte der 70er Jahre mussten sich die Steiermärkischen Landesbahnen entscheiden, ob sie ihre Schmalspurbahn von Unzmarkt nach Tamsweg (/Mauterndorf) modernisieren oder einstellen. Glücklicherweise entschied man sich für die Bahn und beschaffte neue Fahrzeuge (Triebwagen, Steuerwagen, Güterwagen). Allerdings gab es bisher keine passenden Fahrzeuge am Markt und so entwickelte man mit Knotz und BBC einen neuen Triebwagen. Beim Bau des Triebwagens übernahm man einige Bauteile aus dem Bau von Straßenbahnen. Im November 1980 wurde schließlich mit dem Vt 31 der erste Triebwagen fertiggestellt. In den nächsten zwei Jahren wurden drei weitere Triebwagen und vier Steuerwagen geliefert.
Die Fahrzeuge stehen noch heute auf der Murtalbahn täglich im Einsatz und wurde 1998 durch den Vt 35 ergänzt. Die StLB plant in den nächsten Jahren neue Triebfahrzeuge zu beschaffen. Hoffentlich wird die Bahn dann nicht wieder in Frage gestellt.

Vt 33 und Vs 42 am 31.12.2009 in Niederwölz-Oberwölz

Das Vorbild für mein Modell. Bild: Michael Heussler siehe http://www.schmalspur-fotos.at/displayi ... =377&pos=2
Das Modell
Da mein Modell am "Küchentisch" entstehen sollte musste ich mir ein Baumethode überlegen um den Eindruck von bündigen Fensterscheiben zu erzielen. Dafür wandelte ich eine Bauweise ab, die im Buntbahnforum oft zum Bau von Straßenbahnen angewendet wird (hier). Zwar war ich mit dem Druck meiner Folien nicht zufrieden, aber ich hab trotzdem mit ihnen weitergearbeitet. Wagenkasten und Fahrzeugkasten schnitzte ich aus 0,5mm und 1,0mm ABS Platten. Das Dach fertigte ich aus einem 10mm dicken Balsaholzbrett. Das ging erstaunlich gut, auch wenn durch das Spachteln nicht alle Ungenauigkeiten korrigiert werden konnten. Der Antrieb stammt von der österreichischen Firma Kleinbahn, allerdings war das Preis-Leistungs-Verhältnis suboptimal. Der Triebwagen bekommt auch einen Sounddecoder von Zimo, der ,sowie der Lautsprecher, in den Elektrokästen des Triebwagens untergebracht ist.
Für den Bau der Schneeflüge, der Spiegel u.v.m. verwendet ich 0,3mm Messingdraht und Messingblech.

Die Abdeckung der Bremswiderstände entstand aus Messingdrahtgeflecht von Weinert und Papierstreifen

Der Rahmen entstand dabei aus 0,5mm ABS Platten, die doppelt verwendet wurden. Die Anbauteile
entstanden überwiegend aus Messing und die Federspeicher (die sehen durch die missglückte Grundierung etwas merkwürdig aus)
fertigte ich aus einem Kohlefaserstab an.

So weit ist der Bau des Triebwagens im Moment. Die Türen sind auch schon fertig.

Einige Kleinteile wie Spiegel, Stoßstange sind schon fertig, müssen aber noch lackiert und montiert werden.
Grüße
Anton