Ein Kleinbahnhof in einem deutschen Mittelgebirge

Module, Segmente, fixe Anlagen, Pläne.

Moderator: Stephan Rewitzer

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Silbergraeber
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Ein Kleinbahnhof in einem deutschen Mittelgebirge

Beitrag von Silbergraeber »

Ich bin zur Zeit mal wieder kreativ tätig und plane das Modul eines Kleinbahnhofes. Er liegt Anfang eines Tales in einem westdeutschen Mittelgebirge. Die Strecke ist mit 10 km nicht sonderlich lang.

Abgefahren werden Stammholz (5 Wagen = 1 Zug/Tag), Holzschliff für die direkt angeschlossene Papierfabrik (10 Wagen = 2 Züge/Tag) sowie Roherz einer im oberen Tal befindlichen Grube. Da die Weiterverarbeitung fernab erfolgt verlädt man das Erz in "aufgerollte" O-Wagen der Bundesbahn (4 Wagen = 2 Züge/Tag) . Der Stückgutverkehr erfolgt nach Bedarf.

Zur Verkehrsabwicklung ist man einer HF130C sowie zwei MV8 gut aufgestellt. Für den Personenverkehr reicht ein Triebwagen nebst Beiwagen aus. Als Reserve wird noch eine HF110C vorgehalten. Das Betriebswerk befindet sich am Endbahnhof.

Bild
Hier mein erster Entwurf. Nach links geht es weiter durch die benachbarte Stadt zum Personenbahnhof, der Güterverkehr endet in Werk I. Nach rechts talaufwärts. Nach unten zweigt die Anschlussstrecke zum Staatsbahnhof ab.

Zu den einzelnen Gleisen:

1: Umfahrgleis 1435/750; NL = 68 cm
1a: Verladerampe für Normalspurwagen 1435/750
1b: Rollwagengrube 750; NL = zwei beladene und gekuppelte Rollwagen
2: Ladegleis 1435 (Verladung Stammholz); NL = 25 cm Halle
2a: Umladehalle 1435 (Stückgut)
3: Streckengleis 750
4a: Bahnsteig 750; Verlängerung: GlA zu Werk II (Anlieferung Holzschliff)
4b: Abstellgleis 750
5: Lagegleis 750 (Verladung Stammholz)
5a: Umladehalle 750 (Stückgut); NL = 25 cm Halle

Ich hätte gerne noch mehr Gleise dreischienig ausgeführt, aber reine Dreischienenweichen gibt es leider nicht im Tillig-Programm.

Ich schätze, dass ich alles in allem aufetwa 3 m Länge kommen werde, ist das realistisch?

Mit einigen Details bin ich noch nicht wirklich zufrieden, würde Euch aber gerne den Entwurf erst einmal zur Diskussion überlassen.
Zuletzt geändert von Silbergraeber am 4. Februar 2011, 22:29, insgesamt 1-mal geändert.
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daan
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Beitrag von daan »

Hallo Silbergräber,

Dein Entwurf finde ich sehr gut ausgedacht. Ich habe meine Bedenknisse über die Nützlange von einige Gleise, aber das ist nachher immer noch ein wenig an zu passen.
Ein einziges Ding würde ich ändern: Das GIA II Gleis würde ich hinter 3 anschliessen und statt 4a und 4b das ganze Gleis benützen für ein Bahnsteig und Umfahrgleis.
So muss ein Holzschliffzug nicht dicht am Wartehäuschen entlang fahren was weniger Gefahr gibt für die Fahrgäste..

Gruss Daan.
Silbergraeber
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Beitrag von Silbergraeber »

Halllo Daan,

vielen Dank für Deine Anmerkungen; in beiden Punkten so war's auch erst so geplant, wie Du geschrieben hast.

Zum Anbinden des Gleisanschlusses an Gleis 3 würde ich eine DKW benötigen - stimmt, oder ich löse das durch zwei Weichen, da war ich wohl zu sehr auf die DKW fixiert. Der Platz ist ja vorhanden.

Die Gleise 4a/b waren ursprünglich auch durchgehend, da aber nur kurze Personenzüge fahren (VT+VB bzw. Dampflok mit drei Wagen) wollte ich durch die Gleisverbindung Abstellkapazität schaffen.

Ich muss mir mal unbedingt ein vernünftiges Gleisplanprogramm zulegen; Powerpoint ist auf die Dauer nicht zielführend :lol:

Grüße

Jörn

Tante Edith meint, ich sollte einen aktuellen Plan einfügen:

Bild
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daan
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Beitrag von daan »

Hallo Jörn,

Wenn du jetzt den Zwischenverbindung bei gleis 4 und gleis 3 andersherum legst, kann ein Holzschliffzug die lehren wagen auf 4b ziehen und die gefüllte wagen von "3b" voraus ins Werk schieben ohne das mann die Reisenden oder den wartenden Reisezug im wege fährt.
4a ist dann primär das Bahnhofsgleis, 4b ein gleis zum rangieren und 3b ein abstellgleis für die wartenden geladene oder ungeladene Wagen.
Die Lokomotive vom Reisezug kann umlaufen bei 3a und via 4b wieder abfaren.
So wie die Weichen jetzt positioniert sind muss beim ausziehen und abstellen von Lehrwagen (auf 4b) das Bahnhofsgleis benützt werden oder der Rangiervorgang geht sehr weit auf die Strecke hinaus um die letzte Weiche zu umfahren.. 3b benützen als Abstellgleis und ein und ausfahren via 4b hatt das problem nicht.
Weiter hab ich da nichts mehr an zu merken, ist ein sehr gut durchdachtes Bahnhofsareal!

Gruss Daan.
Silbergraeber
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Beitrag von Silbergraeber »

Wie schon angedeutet basiert das ganze auf Tillig-Gleisen. Ich habe dazu hier und in anderen Foren Pro und Contra gesammelt.

Pro:
- relativ kurze Weichen
- Radius optimal
- gute Optik für "schweren Oberbau"
- Dreischienengleise vorhanden

Contra:
- Zwängen bei einigen Fahrzeugen
- Weichenzungen sollten separat verdrahtet werden
- Herzstücke sollten polarisiert werden
- benötigen einen kräftigen Stellmotor

Sonstiges:
- Ich vermute, dass das Tillig-H0e-Programm mit dem Elite-Gleissystem kompatibel ist?
- Wie machen sich kleine Zwei- und Dreiachser wie Liliputs D11, Bemos HF130C und Rocos 110C auf den Weichen? Gibt es Erfahrungen mit Rocos Rollwagen?
- Beim Stellmotor bin ich mir unschlüssig - sollte man den Conrad-Antrieb wagen?

Grüße

Jörn
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Lokalbahn1961
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Beitrag von Lokalbahn1961 »

Hallo Jörn

Das Tillig HOe ist mit dem Elite Gleis kompatibel.
Weichen sollten auf jedenfall polariesiert werden.
Stellen entweder mechanisch von Hand oder Motor bzw. Servo Antrieb.
garibaldi
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Beitrag von garibaldi »

Hallo Jörn,

bei polarisierten Weichen gibt es auch mit kurzen zweiachsigen Loks keine Problem. Saubere Schienen setze ich natürlich voraus. :wink:
Du kannst auch Dreischienenweichen mit Tillig Profil bekommen:

http://www.weichen-walter.de/produkte/3 ... w-h0e.html

Den Conrad Antrieb würde ich auf jeden Fall einmal testen. Für die Tillig Weichen benötigst Du sowieso einen starken Antrieb. Mit den alten Tillig Antrieben hatte ich aber auch keine Probleme und der neue ist noch einfacher zu montieren. Aber auch etwas teurer als der Conrad-Anrieb.

Dein Plan gefällt mir übrigens auch.

@ Henry: Tillig Weichen mit der Hand stellen? Würde mich interessieren wie Du das gemacht hast, denn ich dachte immer die können nur mit Antrieb geschaltet werden, da die Weichenzungen gebogen werden.
Mir ist bisher noch keine Lösung eingefallen.
Gruß
Andreas
Lokalbahn1961
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Beitrag von Lokalbahn1961 »

Hallo Andreas

Schau in den Bericht Waldblick eine Segment Anlage entsteht.
Da sind Bilder wie ich es gemacht habe.
Michael89
Beiträge: 59
Registriert: 12. Juli 2009, 18:03

Tillig Elite-Weichen polarisieren

Beitrag von Michael89 »

Hallo Jörn,

vielleicht ein Tip von mir zum polarisieren. Schmeiß die Brücken die werksmäßig unter der Weiche sind raus und schalte die Weichenzungen direkt auf die entsprechenden Backenschienen. Polarisieren musst du dann nur noch die kurzen Flügelschienen am Ende der Weiche und es kann nicht zu Kurzschlüssen zwischen Zunge und Backenschiene kommen.
Komplette Dreischienenweichen gibt es leider nicht von Tillig, aber hast du mal darüber nachgedacht die auf Basis der Weichenbausätze evtl. selber zu bauen. Ich denke das dürfte machbar sein.


Gruß Michael
garibaldi
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Beitrag von garibaldi »

Hallo Henry,

den Bericht hatte ich mir zwar angesehen, aber das Du auch die Tillig Weichen ohne Antrieb schaltest, hatte ich nicht mehr in Erinnerung. Gut zu wissen, das es geht. Danke für den Hinweis.
Gruß
Andreas
Silbergraeber
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Beitrag von Silbergraeber »

Selbstbau beim Dreischienengleis wäre echt mal zu überlegen - aber wenn schon, dann richtig. Dann würde ich den gesamten Normalspur-Bereich dreischienig ausführen und den Verschub mit einer Schmalspurlok durchführen. So wie man das u.a. bei der Brohltalbahn und der Plettenberger Kleinbahn gemacht hat. Findet man irgend wo das komplette Programm von Schumacher im Netz?

Grüße

Jörn
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Michael89
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Beitrag von Michael89 »

Hallo Jörn,

Produktkatalog im Netz gibt es meines wissens nicht, du kannst lediglich hier einen (Papier-)Katalog anfordern.
Komplett dreischienig wäre natürlich in der Tat reizvoll, gab es in Wernigerode-Umladung ja mehr oder weniger auch. Dreischienenweiche lassen sich allerdings auch ohne Teile von Schuhmacher ganz gut aus Tillig-Weichenbausätzen machen, du brauchst nur einen Satz Spurlehren und halt ein paar Bausätze mehr zum "Ausschlachten". Ich habe das mal im Ansatz mit einer Weiche gemacht wie Sie Tillig eigentlich im Programm hat aber lange nicht liefern konnte, also nur mit durchgehender 3. Schiene. Bei den neueren Tillig-Weichen sind die Herzstücke ja auch nur aus Profilen zusammengesetzt.

Gruß Michael
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