Baubericht Brigadelok von GI-Modell - Teil 1 (m23B)

Für Anregungen/Vorstellungen/Tipps, Tricks & Hinweise.

Moderator: Stephan Rewitzer

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Ralf Schellh.
Beiträge: 229
Registriert: 12. März 2009, 17:38

Baubericht Brigadelok von GI-Modell - Teil 1 (m23B)

Beitrag von Ralf Schellh. »

Hier veröffentlichte ich wieder einmal einen Baubericht von Manfred R., der selbst keinen Internetzugang hat. Autor bin wie gesagt nicht ich selber. Kommentare leite ich aber gerne an Manfred R. weiter.

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Vor kurzem baute ich zwei Bausätze in H0e der Brigadelok von GI zusammen. Glücklicherweise lagen bereits alle im Bausatz fehlenden Teile bei, als da wären Getriebeteile von Weinert, Faulhabermotore und wesentliche Teile der Kesseldetaillierung. Dennoch muss noch vieles geändert bzw. selbst gebaut werden, z.B. die Stromabnahme. Um diesen Baubericht keinen Roman werden zu lassen, versuche ich, meine Änderungen nur stichwortartig anzusprechen. Dass auch diese Bausätze soweit irgend möglich aus Ätzteilen bestehen, ist halt GI-like…

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Ich beginne mit dem Fahrwerk.

1. Achslagerlöcher nach unten aufgeschlitzt. Achsen sind so leicht montier-/demontierbar. Achsen werden durch einen hinten eingeschobenen U-förmigen Drahtbügel (Stahldraht Durchmesser 0,8 mm) gesichert.

2. Ersatz der vorgesehenen Kardanmimik durch eine durchgehende, mit dem Motor durch Silikonschlauch verbundene Silberstahlwelle. Verbesserung der vorderen Wellenlagerung durch zusätzliches Messingrohrstück.

3. Anfertigung der längsliegenden Schneckenwelle. Die genaue Länge der Welle ist hier recht kritisch. Zur Verbesserung der Lagerung vorn und hinten Messing-V-Scheiben auf die Lagerlöcher gelötet. Mehrere Lagerverbreiterung ging platzmäßig nicht.

4. Spannband für die Motorbefestigung angefertigt (angeklebte Motore gefallen mir gar nicht).

5. Gewindehülsen für die Verbindung der Rahmenhälften angefertigt. Hinten M2, vorn M1,2.

6. Rahmen vorn gekürzt und Motorauflage abgeändert, um den Motor soweit möglich nach vorn drücken zu können. Nur so passte das Fahrgestell mit dem 1019er Faulhaber ins Gehäuse. Mit kürzeren Motoren wären diese Änderungen unnötig gewesen, ich hatte aber nur die erwähnten zur Verfügung.

7. Hinten Quertraverse zur Befestigung des Außenrahmens angelötet.

8. Stromabnahme gebaut. Material: Kupferkaschiertes Platinenmaterial 0,3 mm dick, Messingblechwinkel, Kontaktfedern aus Stahlblechfolie 0,03 mm dick.

9. Seitenbeweglichkeit der A-Achse durch speziell dafür angefertigte U-Scheiben auf nahe Null gebracht wegen Verhakungsgefahr mit den Kreuzköpfen.

10. Das nicht bei Weinert erhältliche Ritzel (Modul 0,4 / Z8) bei Lemo Solar besorgt. Zum Glück gab es dieses dort.

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Nun zum Außenrahmen.

1. Da dieser sehr dünn ist, bekam er eine Verstärkung durch hinterlötete Stahldrähte und hinten durch Blechstreifen.

2. Außenrahmenteile durch neue angefertigte Quertraversen miteinander verbunden. Damit kann dieser entgegen der im Bauplan vorgesehenen, sehr ungünstigen Befestigung am Gehäuse am Fahrwerk angeschraubt werden.

3. Vorn Schraublöcher und Passzapfen für die Zylinderbefestigung eingebracht.

4. Lagerröhrchen aus Injektionsnadelstückchen für die Aufwerfwellen angelötet.

5. Rahmen vorne gekürzt. Dazu siehe auch Pos. 6 / Fahrwerk.

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Nun zur Steuerung

1. Kuppelstange bei der C-Achse wegen notwendiger gegenläufiger Seitenverschiebbarkeit der C- und D-Achsen geteilt. Da die Steuerungsteile aus aufgedoppeltem Blech bestehen, ging das recht gut.

2. Um die Steuerung demontierbar zu halten, ersetzte ich den Kurbelbolzen der C-Achse durch selbstgefertigte M0,8er Bundschrauben.

3. Loch in der Treibstange verkleinert (ausgebuchst) zwecks Vernietung durch kleine Weinert-Nieten mit dem Kreuzkopf wegen Platzersparnis.

4. Die nur aus dünnem Blech bestehenden Kolbenstangen durch Hinterlöten von annähernd längsthalbierten Messingsdrahtstücken verstärkt.

5. Vordere Kurbelbolzen durch kleinere Weinert-Teile ersetzt wegen ausreichendem Abstand zum Kreuzkopf.

6. Die Exenterstangen / Schwingenätzteile passender gebogen und durch selbstgefertigte Teile (Aufwerfhebel, Hängeeisen, Schieberschubstange und Lagerblock dazu) ergänzt.

7. Gleitbahnhalter verlängert.

8. Abstützung der ansonsten recht „freischwebenden“ Exenterstangen durch am Außenrahmen angelöteten Drahtbügel aus 0,3 Stahldraht.

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Zylinder

1. Die leider auch nur aus Ätzblechen zu faltenden Zylinder mit Lötzinn ausgegossen. Darin Befestigungslöcher gebohrt.

2. Löcher für Kolbenstangen und Gleitbahnen etwas nach außen versetzt. War nur so zu machen wegen Platzmangels.

3. Löcher für Schieberschubstangen gebohrt und darin Führungsröhrchen aus Injektionsnadelstückchen gelötet.

4. Zylinderdeckel (Drehteil!) flachgefräst entsprechend Vorbildfotos. War vorher gewölbt.

5. Ein- und Ausströmrohre angebracht.

6. Vertiefungen in die Zylinderverkleidungen eingefräst nach Vorbildfotos.

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Fortsetzung folgt
Zuletzt geändert von Ralf Schellh. am 28. Juni 2024, 21:34, insgesamt 1-mal geändert.
Axel Lucke
Beiträge: 280
Registriert: 5. Juni 2008, 16:56
Wohnort: Cottbus
Kontaktdaten:

Beitrag von Axel Lucke »

Hallo Ralf,

klasse Projekt und bitte fleissig weiter berichten. Die Brigadelok ist eine wunderschoene Dampflok und ein "un"heimliches Wunschmodell von mir.

MfG
al
MPSB-Gerd
Beiträge: 38
Registriert: 5. Januar 2011, 00:38

Beitrag von MPSB-Gerd »

Hallo Ralf,

schön das Du wieder einen Baubericht über Manfrred R. einstellst. Ich finde seine durchdachten Arbeiten absolut Klasse. Man kann immer wieder etwas dazulernen. Ich freue mich über weitere Baufortschritte von Ihm/ Euch.

Einen schönen Abend
Gruß Gerd
GilbertBerry
Beiträge: 1
Registriert: 25. Dezember 2013, 08:30

Re: Baubericht Brigadelok von GI-Modell - Teil 1 (m23B)

Beitrag von GilbertBerry »

Ralf Schellh. hat geschrieben:Hier veröffentlichte ich wieder einmal einen Baubericht von Manfred R., der selbst keinen Internetzugang hat. Autor bin wie gesagt nicht ich selber. Kommentare leite ich aber gerne an Manfred R. weiter.

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Vor kurzem baute ich zwei Bausätze in H0e der Brigadelok von GI zusammen. Glücklicherweise lagen bereits alle im Bausatz fehlenden Teile bei, als da wären Getriebeteile von Weinert, Faulhabermotore und wesentliche Teile der Kesseldetaillierung. Dennoch muss noch vieles geändert bzw. selbst gebaut werden, z.B. die Stromabnahme. Um diesen Baubericht keinen Roman werden zu lassen, versuche ich, meine Änderungen nur stichwortartig anzusprechen. Dass auch diese Bausätze soweit irgend möglich aus Ätzteilen bestehen, ist halt GI-like…

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Ich beginne mit dem Fahrwerk.

1. Achslagerlöcher nach unten aufgeschlitzt. Achsen sind so leicht montier-/demontierbar. Achsen werden durch einen hinten eingeschobenen U-förmigen Drahtbügel (Stahldraht Durchmesser 0,8 mm) gesichert.

2. Ersatz der vorgesehenen Kardanmimik durch eine durchgehende, mit dem Motor durch Silikonschlauch verbundene Silberstahlwelle. Verbesserung der vorderen Wellenlagerung durch zusätzliches Messingrohrstück.

3. Anfertigung der längsliegenden Schneckenwelle. Die genaue Länge der Welle ist hier recht kritisch. Zur Verbesserung der Lagerung vorn und hinten Messing-V-Scheiben auf die Lagerlöcher gelötet. Mehrere Lagerverbreiterung ging platzmäßig nicht.

4. Spannband für die Motorbefestigung angefertigt (angeklebte Motore gefallen mir gar nicht).

5. Gewindehülsen für die Verbindung der Rahmenhälften angefertigt. Hinten M2, vorn M1,2.

6. Rahmen vorn gekürzt und Motorauflage abgeändert, um den Motor soweit möglich nach vorn drücken zu können. Nur so passte das Fahrgestell mit dem 1019er Faulhaber ins Gehäuse. Mit kürzeren Motoren wären diese Änderungen unnötig gewesen, ich hatte aber nur die erwähnten zur Verfügung.

7. Hinten Quertraverse zur Befestigung des Außenrahmens angelötet.

8. Stromabnahme gebaut. Material: Kupferkaschiertes Platinenmaterial 0,3 mm dick, Messingblechwinkel, Kontaktfedern aus Stahlblechfolie 0,03 mm dick.

9. Seitenbeweglichkeit der A-Achse durch speziell dafür angefertigte U-Scheiben auf nahe Null gebracht wegen Verhakungsgefahr mit den Kreuzköpfen.

10. Das nicht bei Weinert erhältliche Ritzel (Modul 0,4 / Z8) bei Lemo
Photovoltaik besorgt. Zum Glück gab es dieses dort.

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Nun zum Außenrahmen.

1. Da dieser sehr dünn ist, bekam er eine Verstärkung durch hinterlötete Stahldrähte und hinten durch Blechstreifen.

2. Außenrahmenteile durch neue angefertigte Quertraversen miteinander verbunden. Damit kann dieser entgegen der im Bauplan vorgesehenen, sehr ungünstigen Befestigung am Gehäuse am Fahrwerk angeschraubt werden.

3. Vorn Schraublöcher und Passzapfen für die Zylinderbefestigung eingebracht.

4. Lagerröhrchen aus Injektionsnadelstückchen für die Aufwerfwellen angelötet.

5. Rahmen vorne gekürzt. Dazu siehe auch Pos. 6 / Fahrwerk.

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Nun zur Steuerung

1. Kuppelstange bei der C-Achse wegen notwendiger gegenläufiger Seitenverschiebbarkeit der C- und D-Achsen geteilt. Da die Steuerungsteile aus aufgedoppeltem Blech bestehen, ging das recht gut.

2. Um die Steuerung demontierbar zu halten, ersetzte ich den Kurbelbolzen der C-Achse durch selbstgefertigte M0,8er Bundschrauben.

3. Loch in der Treibstange verkleinert (ausgebuchst) zwecks Vernietung durch kleine Weinert-Nieten mit dem Kreuzkopf wegen Platzersparnis.

4. Die nur aus dünnem Blech bestehenden Kolbenstangen durch Hinterlöten von annähernd längsthalbierten Messingsdrahtstücken verstärkt.

5. Vordere Kurbelbolzen durch kleinere Weinert-Teile ersetzt wegen ausreichendem Abstand zum Kreuzkopf.

6. Die Exenterstangen / Schwingenätzteile passender gebogen und durch selbstgefertigte Teile (Aufwerfhebel, Hängeeisen, Schieberschubstange und Lagerblock dazu) ergänzt.

7. Gleitbahnhalter verlängert.

8. Abstützung der ansonsten recht „freischwebenden“ Exenterstangen durch am Außenrahmen angelöteten Drahtbügel aus 0,3 Stahldraht.

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Zylinder

1. Die leider auch nur aus Ätzblechen zu faltenden Zylinder mit Lötzinn ausgegossen. Darin Befestigungslöcher gebohrt.

2. Löcher für Kolbenstangen und Gleitbahnen etwas nach außen versetzt. War nur so zu machen wegen Platzmangels.

3. Löcher für Schieberschubstangen gebohrt und darin Führungsröhrchen aus Injektionsnadelstückchen gelötet.

4. Zylinderdeckel (Drehteil!) flachgefräst entsprechend Vorbildfotos. War vorher gewölbt.

5. Ein- und Ausströmrohre angebracht.

6. Vertiefungen in die Zylinderverkleidungen eingefräst nach Vorbildfotos.

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Fortsetzung folg
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Ehrfürchtig Beitrag .. Sie haben alles im Detail mit Bildern geteilt .. In der Tat sehr spannende Sachen ..
Zuletzt geändert von GilbertBerry am 30. Dezember 2013, 18:19, insgesamt 1-mal geändert.
Axel Lucke
Beiträge: 280
Registriert: 5. Juni 2008, 16:56
Wohnort: Cottbus
Kontaktdaten:

Beitrag von Axel Lucke »

Hallo zusammen,


ich finde den Beitrag auch toll und spannend. Was ich nicht verstehe ist, warum man den gesamten Beitrag noch mal in Kopie setzt. Nun sehen wir die 23 Bilder doppelt.
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MfG
al
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