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Vor kurzem baute ich zwei Bausätze in H0e der Brigadelok von GI zusammen. Glücklicherweise lagen bereits alle im Bausatz fehlenden Teile bei, als da wären Getriebeteile von Weinert, Faulhabermotore und wesentliche Teile der Kesseldetaillierung. Dennoch muss noch vieles geändert bzw. selbst gebaut werden, z.B. die Stromabnahme. Um diesen Baubericht keinen Roman werden zu lassen, versuche ich, meine Änderungen nur stichwortartig anzusprechen. Dass auch diese Bausätze soweit irgend möglich aus Ätzteilen bestehen, ist halt GI-like…



Ich beginne mit dem Fahrwerk.
1. Achslagerlöcher nach unten aufgeschlitzt. Achsen sind so leicht montier-/demontierbar. Achsen werden durch einen hinten eingeschobenen U-förmigen Drahtbügel (Stahldraht Durchmesser 0,8 mm) gesichert.
2. Ersatz der vorgesehenen Kardanmimik durch eine durchgehende, mit dem Motor durch Silikonschlauch verbundene Silberstahlwelle. Verbesserung der vorderen Wellenlagerung durch zusätzliches Messingrohrstück.
3. Anfertigung der längsliegenden Schneckenwelle. Die genaue Länge der Welle ist hier recht kritisch. Zur Verbesserung der Lagerung vorn und hinten Messing-V-Scheiben auf die Lagerlöcher gelötet. Mehrere Lagerverbreiterung ging platzmäßig nicht.
4. Spannband für die Motorbefestigung angefertigt (angeklebte Motore gefallen mir gar nicht).
5. Gewindehülsen für die Verbindung der Rahmenhälften angefertigt. Hinten M2, vorn M1,2.
6. Rahmen vorn gekürzt und Motorauflage abgeändert, um den Motor soweit möglich nach vorn drücken zu können. Nur so passte das Fahrgestell mit dem 1019er Faulhaber ins Gehäuse. Mit kürzeren Motoren wären diese Änderungen unnötig gewesen, ich hatte aber nur die erwähnten zur Verfügung.
7. Hinten Quertraverse zur Befestigung des Außenrahmens angelötet.
8. Stromabnahme gebaut. Material: Kupferkaschiertes Platinenmaterial 0,3 mm dick, Messingblechwinkel, Kontaktfedern aus Stahlblechfolie 0,03 mm dick.
9. Seitenbeweglichkeit der A-Achse durch speziell dafür angefertigte U-Scheiben auf nahe Null gebracht wegen Verhakungsgefahr mit den Kreuzköpfen.
10. Das nicht bei Weinert erhältliche Ritzel (Modul 0,4 / Z8) bei Lemo Solar besorgt. Zum Glück gab es dieses dort.








Nun zum Außenrahmen.
1. Da dieser sehr dünn ist, bekam er eine Verstärkung durch hinterlötete Stahldrähte und hinten durch Blechstreifen.
2. Außenrahmenteile durch neue angefertigte Quertraversen miteinander verbunden. Damit kann dieser entgegen der im Bauplan vorgesehenen, sehr ungünstigen Befestigung am Gehäuse am Fahrwerk angeschraubt werden.
3. Vorn Schraublöcher und Passzapfen für die Zylinderbefestigung eingebracht.
4. Lagerröhrchen aus Injektionsnadelstückchen für die Aufwerfwellen angelötet.
5. Rahmen vorne gekürzt. Dazu siehe auch Pos. 6 / Fahrwerk.





Nun zur Steuerung
1. Kuppelstange bei der C-Achse wegen notwendiger gegenläufiger Seitenverschiebbarkeit der C- und D-Achsen geteilt. Da die Steuerungsteile aus aufgedoppeltem Blech bestehen, ging das recht gut.
2. Um die Steuerung demontierbar zu halten, ersetzte ich den Kurbelbolzen der C-Achse durch selbstgefertigte M0,8er Bundschrauben.
3. Loch in der Treibstange verkleinert (ausgebuchst) zwecks Vernietung durch kleine Weinert-Nieten mit dem Kreuzkopf wegen Platzersparnis.
4. Die nur aus dünnem Blech bestehenden Kolbenstangen durch Hinterlöten von annähernd längsthalbierten Messingsdrahtstücken verstärkt.
5. Vordere Kurbelbolzen durch kleinere Weinert-Teile ersetzt wegen ausreichendem Abstand zum Kreuzkopf.
6. Die Exenterstangen / Schwingenätzteile passender gebogen und durch selbstgefertigte Teile (Aufwerfhebel, Hängeeisen, Schieberschubstange und Lagerblock dazu) ergänzt.
7. Gleitbahnhalter verlängert.
8. Abstützung der ansonsten recht „freischwebenden“ Exenterstangen durch am Außenrahmen angelöteten Drahtbügel aus 0,3 Stahldraht.




Zylinder
1. Die leider auch nur aus Ätzblechen zu faltenden Zylinder mit Lötzinn ausgegossen. Darin Befestigungslöcher gebohrt.
2. Löcher für Kolbenstangen und Gleitbahnen etwas nach außen versetzt. War nur so zu machen wegen Platzmangels.
3. Löcher für Schieberschubstangen gebohrt und darin Führungsröhrchen aus Injektionsnadelstückchen gelötet.
4. Zylinderdeckel (Drehteil!) flachgefräst entsprechend Vorbildfotos. War vorher gewölbt.
5. Ein- und Ausströmrohre angebracht.
6. Vertiefungen in die Zylinderverkleidungen eingefräst nach Vorbildfotos.



Fortsetzung folgt