News: Ybbstalbahn (1)

Alles über die österreichischen Schmalspurbahnen.

Moderator: Stephan Rewitzer

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Klaus
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Beitrag von Klaus »

Einer der ersten 25-€-Anteilscheine wurde übrigens am 3. Mai d. J. anlässlich "110 Jahre Gstadt–Ybbsitz" medienwirksam von Rüdiger vorm Walde (ja, genau der!) erworben. Die noch medienwirksamere (und vor allem Ybbstalbahn-"wirksamere"!) Gelegenheit, gleich eine ganze Palette an Anteilscheinen einzusacken, hat er leider leichtfertig verstreichen lassen (Ob's vorm Walde sonst juckt, wenn ihm ein paar tausend Euronen aus dem Sack unter den Tisch rutschen?).

Im Ernst: Wen interessieren/beeindrucken ein paar hundert oder tausend Anteilscheine à 25 €? Bures, Klugar, Pröll, die Fa. Veolia? Ich könnt' mir sogar vorstellen, dass Bures, Klugar oder Pröll sogar selbst – mediengercht, gaudihalber oder zum Hohn – ein paar Scheine zeichnen ... "Helfen" die Anteilscheine unmittelbar der YB? Keine Ahnung. Sofern ich Haibach seinerzeit (3. 5. '09 in Ybbsitz) richtig verstanden/interpretiert habe: Die Partizipationsscheine werden dereinst (für den Fall, dass die YB tatsächlich jemals "privatisiert" wird) NICHT in Anteilscheine an der Bahn selbst umgewandelt, sondern stellen Anteile an der YEG dar (= also quasi eine Art "Fund-Raising" für YEG-Aktivitäten). Denn: Nicht die YEG selbst beabsichtigt, die YB zu erwerben bzw. zu betreiben, sondern SUCHT Betreiber.

Apropos "Kindergarten-Malwettbewerb für die Ybbstalbahn!": Kommt schon noch! Fürs Erste war halt einmal Sandspielen angesagt ...

Gruß, k.

EDIT: Damit aus Obigem keine falschen Schlüsse gezogen werden: Wem auch immer es am Ende (= dem "guten" Ende der Wurst) gelungen sein wird, die Rettung der Ybbstalbahn in die Wege geleitet bzw. hingekriegt zu haben (und sei es nur bis Großhollenstein oder Göstling), dem ist jetzt schon mein Applaus gewiss ("Am Ende des Tages" interessiert ja das "Wie" ohnehin niemanden mehr ...).
"Zwei Dinge sind unendlich: das Universum und die menschliche Dummheit. Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." (Albert Einstein)
Klaus
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Beitrag von Klaus »

Auch wenn's nervt oder langsam langweilig wird, in so kurzen Abständen meist wenig konkrete Pressemeldungen serviert zu bekommen*, hier eine neue:

* Persönliche Ausschweifung: Es geht nicht darum, diesen Thread mit Polit-PR und anderem Schrott zuzumüllen – auch wenn tatsächlich viel als "Presseaussendung" etikettierter Mist im WWW hin und her wandert –, sondern vielmehr darum, ein wenig die aktuellen Werde- und (Ver-)Wesensgänge rund um das Abwürgen der Ybbstalbahn zu dokumentieren. – Also: Wer hat wie und warum den (bzw. wessen) Schwanz eingezogen oder mit der (hohlen) Faust auf Erwins (NÖN-Redaktions-)Tisch gehaut? Welcher Bürgermeister/Landesrat/Bezirkshauptmann stolperte argumentatorisch (und auch sonst) wie besoffen hin und her? Welcher Mandatar, von dem man sich einiges an Engagement erwartet hätte, duckte sich in einem fort "verschlafen" in die Tuchent? Wer drängte mit seltsamen Fantastereien ins Rampenlicht, nicht um die YB, sondern um sich selbst ins Gespräch zu bringen? Wer waren die Lokalpolitiker-Kasperln, die sich mit besonderem Eifer ihre "Befehle" aus St. Pölten abholten? etc. ...

Wenn schon das Umbringen der Ybbstalbahn sondergleichen niveaulos vonstatten gehen sollte ("Niveaulos!? Immerhin haben wir ja Grafenegg!", raunt es aus dem Regierungsviertel), so möge diese Presseschau hier einmal einem dereinst zu schreibenden Büchl dienlich sein, das die Hundlinge, die die Ybbstalbahn unter die Erde (bzw. unter den Radweg) gebracht haben, namentlich benennt und in ihrer erbärmlichen Verlogenheit kenntlich macht, bzw. jene, die zumindest versucht haben, ein wenig dagegen anzurudern, ins Rampenlicht stellt ...


Gratzer: Chancen für Weiterbetrieb der Ybbstalbahn unverändert aufrecht
Land NÖ soll sich an Entwicklungsgesellschaft beteiligen

St. Pölten, (SPI) - "Unverändert aufrecht, wenn nicht sogar gestiegen", sieht der Amstettener SPÖ-LAbg. und Bürgermeister von Hollenstein an der Ybbs, Ing. Franz Gratzer, die Chancen für eine Fortführung der Ybbstalbahn. "Mit der Gründung der Ybbstalbahn Entwicklungsgesellschaft wurde die Basis für einen Weiterbetrieb geschaffen. Selbstverständlich ist dies nur ein erster Schritt, denn die aktuellen finanziellen und technischen Herausforderungen können weder die Gesellschaft, noch ein zukünftiger Betreiber alleine tragen. Gefordert sind jedenfalls die ÖBB, die durchwegs nur mehr leichten Schäden an der Trasse raschest zu beheben und den durchgehenden Betrieb auch auf den Abschnitten Gstadt-Ybbsitz und Gstadt-Lunz wieder aufzunehmen.

Ein Schicksal eines stillen Sterbens soll der Ybbstalbahn erspart bleiben. "Praktisch alle Anrainergemeinden haben höchstes Interesse am Weiterbetrieb bekundet", so Gratzer, der im Falle der Einstellung schwere Schäden für die Lebensqualität, die Wirtschaft und den Tourismus befürchtet.

Der Amstettner Mandatar appelliert an die Verkehrsverantwortlichen des Landes Niederösterreich, allen voran den zuständigen Nahverkehrsreferenten LR Heuras, sich nicht vor der Verantwortung zu drücken. "Ohne finanzielle Beteiligung des Landes wird es nicht gehen. Eine solche wäre aber auch für ein Buskonzept notwendig, welches aber von der Bevölkerung und den Gemeinden mehrheitlich abgelehnt wird. Jüngste Berechnungen zeigen zudem, dass das Buskonzept nicht kostengünstiger wäre als die Fortführung der Bahn. "Die Ybbstalgemeinden brauchen keine weitere Verkehrszunahme auf den ohnehin überlasteten Durchzugsstraßen. Wir brauchen eine leistungsfähige und attraktive Bahn, die für den Nahverkehr, aber auch für den Tourismus eine Lebensader bedeutet", so Gratzer.

Rückfragehinweis:
SPÖ-NÖ-Landtagsklub
Mag. Andreas Fiala
Pressesprecher
Tel: 02742/9005 DW 12794
Mobil: 0664 20 17 137
andreas.fiala@noel.gv.at

________________________

Gruß, k.
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Feistritztaler
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Beitrag von Feistritztaler »

Einmal sagt er YTB bis Hollenstein und dann wieder bis Lunz: Der Gratzer weiß net was er will!
madua f-taler!
Feistritztaler
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Beitrag von Feistritztaler »

Ybbstalbahn: Zum Teil durch Busse ersetzt

In der Diskussion um einige Nebenbahnen in Niederösterreich liegt jetzt eine erste Entscheidung vor: Die Ybbstalbahn, also die Strecke Waidhofen/Ybbs - Lunz am See, soll in Zukunft zum Großteil durch Busse ersetzt werden.

Neues Konzept mit 20 Kilometer Bahnstrecke

Aus derzeit 60 Kilometer Bahnstrecke werden es in Zukunft nicht ganz zwanzig Kilometer sein. Vorgesehen ist eine Stadtbahn in Waidhofen an der Ybbs und die Strecke von Gaming nach Lunz am See.
Auf der Ybbstalbahntrasse wird ein Radweg angelegt.
Heuras: "Neu: eine Stadtbahn für Waidhofen"
Sonst werden vor allem Busse unterwegs sein, erklärte am Mittwoch der für öffentlichen verkehr zuständige Landesrat Johann Heuras (ÖVP):

„Wir werden das Ybbstal mit einem wirklich sehr guten Buskonzept versorgen. Die Ybbstalbahn wird nur mehr als Stadtbahn in Waidhofen geführt, dort haben wir 70 Prozent der Pendler. Wir haben zusätzlich die Chance und die Möglichkeit, auf den Trassen, die wir übernehmen, einen attraktiven Radweg anzulegen, um auch das touristische Angebot im Ybbstal zu verbessern.“
Neues Konzept kostet 28 Millionen Euro
Andere Konzepte, die auf einen Erhalt der gesamten Ybbstalbahn gesetzt haben, seien nicht finanzierbar, meinte Heuras.

Das Konzept des Landes koste etwa 28 Millionen Euro auf zehn Jahre gerechnet, die Bahn weiterzuführen koste das Dreifache.


Quelle: http://noe.orf.at/stories/391794/

Kleines Detail am Rande: Von einer Verlängerung der Nostalgie nach Göstling ist jetzt keine Rede mehr, ansonsten *BABA* :frown:
madua f-taler!
Schelli
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Beitrag von Schelli »

Hallo!

http://www.noe.gv.at/Verkehr-Technik/Oe ... ertel.html

Es braucht dazu wohl keinen weiteren Kommentar....

:contra:
LG Martin

Es wird einmal... Alt Weitra in 1:87
St.Sebastianer
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Beitrag von St.Sebastianer »

Um die Ybbstalbahn ist es gelaufen. Aber immerhin wird ja noch ein kleines Stückerl als Stadtbahn benutzt. Vielleicht kommen ja ganz nette neue Triebwägen...
Um die Mariazellerbahn wird allerdings weiterhin verhandelt. Das Land drängt nun massiv die ÖBB. Mal sehen, was dabei heraus kommt.

Anbei der Link zu Noe-Heute
http://ondemand.orf.at/bheute/player.ph ... 2009-09-23
Breiti_93
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Beitrag von Breiti_93 »

Bin :contra:

Aber komisch ist, dass laut ÖBB Streckeninfo die Strecke per 26.Oktober wieder befahren werden soll / kann?
http://www.oebb.at/pv/de/Servicebox/OeB ... eichkarte/
Mfg Breiti
PS: Warum ist die Strecke vom 25.9 bis 27.9 gesperrt, zwischen Waidhofen und Gstadt? (Welche Bauarbeiten fallen da wieder an?)
Wär Räschtschreip-fäler windet, tarf si pehalten!!

ÖBB - Das Leben in VOLLEN Zügen genießen :-)
michael-h
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Beitrag von michael-h »

In der Online-Niederösterreich-Ausgabe des Kurier ist folgender Artikel zu finden - natürlich steht nichts Neues drinnen. Der Abschnitt der Museumsbahn von Kienberg-Gaming bis Lunz wird nicht einmal erwähnt:

Aus für Traditionsbahn im Ybbstal
Dem Ende der Ybbstalbahn soll ein Neustart des öffentlichen Verkehrs folgen. Die Bahntrasse wird eine Radlerstrecke.
Die Züge der Ybbstalbahn werden Mitte 2010 von einer Busflotte ersetzt. Landesrat Johann Heuras ließ gestern die Katze aus dem Sack. Das verwahrloste öffentliche Verkehrsnetz im Ybbstal soll durch ein Mobilitätsprogramm ersetzt werden. Dem besseren Angebot für Schüler und Pendler steht das Aus eines Großteils der 113 Jahre alten Schmalspurbahn gegenüber.

"Die Region braucht dringend eine Entscheidung. Die ÖBB hat die Bahnlinie völlig niedergefahren", begründete Heuras. Von der jetzigen 60 Kilometer langen Bahnstrecke bleibe nur mehr die Linie in Waidhofen als Stadtbahn bis Gstadt in Betrieb. 70 Prozent aller 400.000 Fahrgäste seien auf diesem vier Kilometer langen Stück unterwegs, so Heuras. Aufgelassen werde auch die Zweigstrecke nach Ybbsitz. Die wegfallenden Bahnkreuzungen brächten mehr Sicherheit und Erleichterung für den Autoverkehr.

Angebot Neu
Nach ergebnislosen Verhandlungen mit den ÖBB installiere das Land ein umfassendes Verkehrsangebot bei dem das Ybbstal mit einem umfassenden Busnetz überspannt werde. Verbindungen zur Erlauftalbahn soll es geben, funktionelle Einstiegsstellen bei Firmen und in Ortszentren. Fahrzeiten würden deutlich kürzer sein als jene auf der Bahn, sicherte Heuras zu.
Ein großes Manko der Bahn sei jetzt, dass Pendler oft über einen Kilometer zu den dezentralen Bahnhöfen zurücklegen müssten. Für Fahrten zu Behörden oder Ärzten seien auch Anrufsammeltaxis geplant.

Vergleich
Bei einem Variantenvergleich habe das neue Konzept alle Schienenkonzepte klar distanziert, versicherten Heuras und Landesverkehrsplaner Friedrich Zibuschka. Das neue Mischkonzept (Stadtzug und Bus) sei für zehn Jahre mit 28 Mio. € veranschlagt. Der Vollbetrieb der Bahn, wie ihn die Ybbstalbahn-Entwicklungsgenossenschaft forderte koste 87 Mio. €. Eine 25 Km lange Bahn bis Hollenstein verschlinge 56 Mio. Euro.

Die Bahntrasse will das Land von den ÖBB um einen Euro übernehmen und darauf einen attraktiven Radweg bauen. Heuras versicherte, dass das Mobiltätskonzept mit der Region abgestimmt sei. Was der Lunzer Bürgermeister Martin Ploderer bestätigte: Jeder würde eine moderne Bahn willkommen heißen. Stattdessen verfolge er seit zehn Jahren ein Desaster rund um die Bahn. Ploderer: "Wir haben das selbe Recht auf Verkehrsmittel, wie die Städte".

Artikel vom 24.09.2009 10:30 | KURIER | Wolfgang Atzenhofer


Weiters ist auf ots.at eine Presse-Mitteilung der ÖVP-NÖ zu finden:

Kasser zur Ybbstalbahn: NÖ Grüne haben keine Ahnung in der Sache - Parteipolitik ist ihr einzig Interesse
Utl.: Mostviertel wird durch Mobilitätskonzept aufgewertet und nicht zerstört

St. Pölten (NÖI) - "Die NÖ Grünen haben bei der Ybbstalbahn keine
Ahnung in der Sache - ihr einzig Interesse gilt wieder einmal der
Parteipolitik. Am klügsten wäre es die entbehrlichen Wortspenden von
Huber sofort in eine Schublade abzulegen und nie wieder rauszuholen.
Faktum ist, durch das heute von Landesrat Heuras präsentierte
Mobilitätskonzept für das Ybbstal, wird das Mostviertel aufgewertet
und nicht zerstört. Es bringt Verbesserungen für den Berufs- und
Schülerverkehr, eine bessere Verbindung zu den touristischen Zielen
und Einrichtungen in der Region, sowie ein besseres Angebot zu den
regionalen Versorgungs- und Verwaltungszentren. Das sind nicht nur
Verbesserungen für 90.000 Menschen und 25.000 Pendler in der Region,
sondern auch die konkreten Wünsche aus der Bevölkerung. Und das
sollten auch die NÖ Grünen endlich einmal akzeptieren", kommentiert
VP-Landtagsabgeordneter Anton Kasser heutige Aussagen der NÖ Grünen.


Natürlich gibt es ebendort auch eine Wortspende der SPÖ-NÖ:

Binder-Maier: Schließung der Ybbstalbahn beeinträchtigt Mobilität der BürgerInnen
Utl.: SPÖ NÖ Frauen fordern Ausbau des öffentlichen Verkehrs
St. Pölten (OTS) - "Die Schießung der Ybbstalbahn bedeutet gerade
für die Frauen in dieser Region einen schweren Schlag", erklärt die
Vorsitzende der SPÖ NÖ Frauen, NRin Gabriele Binder-Maier. "Denn das
fehlende oder eingeschränkte Angebot des öffentlichen Verkehrs
bedeutet vor allem für Frauen in den ländlichen Regionen ein großes
Hindernis für ein selbständiges Leben: Erwerbs-, Ausbildungs- und
Fortbildungsmöglichkeiten können nicht in einem zumutbaren
Zeitaufwand erreicht werden."
Die SPÖ Landesfrauenvorsitzende bedauert sehr, dass das Engagement
des VP-Landesrates Heuras nicht ausgereicht hat, das Aus für die
Ybbstalbahn abzuwenden. Denn um die Selbständigkeit der Frauen zu
fördern, sei es die Aufgabe der Politik, Familien die Vereinbarkeit
von Beruf und Familie zu ermöglichen. Dafür ist es wichtig, die
Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, dass Frauen, die Kinder haben,
trotzdem erfolgreich im Beruf sein können, so Binder-Maier: "Neben
gleichen Chancen und Einkommen ist die Verfügbarkeit des öffentlichen
Verkehrs eine wichtige Forderung der SPÖ NÖ Frauen."
Binder-Maier sieht in der Schließung der Ybbstalbahn eine weitere
Ausdünnung des ländlichen Raumes, eine Entwicklung, der unbedingt
gegengesteuert werden muss: "Deswegen fordern wir einen
Ersatzverkehr, der gut koordiniert und verlässlich unterwegs sein
muss. Denn gerade Frauen können nicht immer flexibel über das
Familienauto verfügen, sondern sind auf Bus und Bahn angewiesen. Hier
müssen wir politische Verantwortung übernehmen!"


Dann darf natürlich der Beitrag der FPÖ auf natürlich auch nicht fehlen:

FP-Verkehrssprecher Königsberger fordert: Ybbstalbahn darf nicht zugesperrt werden!
Utl.: Land NÖ nimmt dem Ybbstal Zukunft und Identität

St. Pölten (OTS) - Das endgültige Aus für die Ybbstalbahn ortet
LAbg. Erich Königsberger. Das Land NÖ hat für den 27.März 2009 eine
Regionalverbands-Vorstandssitzung Mostviertel angesetzt, bei der über
das Buskonzept statt Ybbstalbahn abgestimmt werden soll. "Nachdem die
Ybbstaler Bürgermeister im Regionalverband in der Minderheit sind,
lässt dies den Startschuss für eine endgültige Auflassung der
Ybbstalbahn befürchten", so der Landtagsabgeordnete.
Königsberger weiter: "So kann man mit den Menschen des oberen
Ybbstals und den annähernd 600 Pendlern nicht umgehen! Dazu würden
50 Arbeitsplätze der Bahnbediensteten vernichtet werden und der
Tourismus im Ybbstal steht ebenfalls vor dem Aus".
"Es ist empörend, wie man die Menschen in den Regionen im Regen
stehen lässt und den Regionalverkehr weiterhin abwürgen will", so
LAbg. Königsberger.
"Ich verlange, dass das Land NÖ sofort in Verhandlungen mit dem Bund
und den ÖBB über die Erhaltung und Attraktivierung der Ybbstalbahn
eintritt, ein neuer Betreiber gesucht wird und Ministerin Bures
endlich hier ihr Veto einlegt und die Menschen in der Region
unterstützt. Das Gleiche gilt auch für LHStv. Sobotka, der in seiner
Zeit als Waidhofener Bürgermeister den Erhalt der Ybbstalbahn
gefordert und versprochen hat. Das Beispiel Pinzgaubahn hat gezeigt,
wie man Nebenbahnen erfolgreich revitalisiert", so Königsberger zum
Schluss.

Lg Michi
Franz Straka
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Ybbstalbahn nur noch für die Stadt, sonst fahren Busse

Beitrag von Franz Straka »

Hallo Schmalspurfreunde!

Folgende News haben wir erhalten von den NÖ Nachrichten. Da wir in Europa sind, sollte die Strecke noch einmal ausgeschrieben werden, ob sich nicht doch ein Anbieter darum bewirbt!

Den Artikel findet Ihr unter http://www.schmalspur-europa.at/schmalsp-start.htm unter der Rubrik News!

schöne Grüsse

Franz Straka
oetscherlaender
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Beitrag von oetscherlaender »

Eben gelesen und sofort weitergeleitet:

http://probahn.at/pdfReader.asp?link=ht ... pa/344.pdf

Einladung
Gespräch und Erfahrungsaustausch:

Dienstag, 29. September 2009, 19:00 Uhr,
Waidhofen a. d. Ybbs, Gasthof Hehenberger Wienerstr. 28


oetscherlaender
Klaus
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Beitrag von Klaus »

Ein in manchen Details erhellender/entlarvender Artikel im Kurier:
http://www.kurier.at/nachrichten/nieder ... 941618.php

Ybbstalbahn: "In Grund und Boden gefahren"
Viele Fragen begleiten den Tausch Bus gegen Bahn im Ybbstal. Der KURIER bringt Antworten, wo es welche gibt:

* Wie will das Land NÖ an das Streckennetz der ÖBB im Ybbstal kommen, um darauf einen Radweg zu installieren?
Geplant ist, die Bahninfrastruktur um einen Euro zu übernehmen
(1). Das wird noch immer zwischen Land NÖ, Bahn und Bund verhandelt.

* Wer ist eigentlich für den öffentlichen Verkehr im ländlichen Raum zuständig?
Noch immer der Bund.
(2) Im Ybbstal habe man im Sinne der 25.000 Pendler und Schüler nicht mehr warten können und ein eigenes Konzept entwickelt, so Landesrat Johann Heuras.

* Muss das Land NÖ nun nach gleichem Muster für andere Nebenbahnen einspringen?
"Das ist kein Präjudiz. Die Ybbstal-Lösung bleibt einmalig",
(3) behauptet Heuras. Über die anderen Regionalbahnen wird verhandelt.

* Die ÖBB hat sich nicht vertragsgemäß um die Infrastruktur der Ybbstalbahn gekümmert und diese "in Grund und Boden gefahren" (Heuras). Wer tilgt diese Schuld?
Heuras bestätigt, dass er überlegt, diese Verpflichtungen den ÖBB einzuklagen.
(4)

* Kommt die ÖBB jetzt mit ihrer Busflotte über die Hintertür im Ybbstal dennoch wieder ins Geschäft?
Das Mobilitätskonzept muss aufgrund des Auftragswerts von rund 28 Millionen Euro in zehn Jahren europaweit ausgeschrieben werden. Die ÖBB-Postbus GmbH wird sicher ein Anbot legen. Die jetzigen Streckenkonzessionen verlieren mit dem neuen Auftrag die Gültigkeit, so NÖ-Verkehrsplaner Friedrich Zibuschka.


* Wann sollen die Busse im neuen Schema im Ybbstal fahren?
Geplant ist der Betriebsstart für Mitte 2010, spätestens aber mit Schulstart 2010 sollen die Busse rollen.


* Wird es bis dahin noch Chancen auf Zugfahrten zwischen Waidhofen und Lunz/See geben?
Wie es aussieht nicht mehr. Die Ybbstalbahn ist wegen Hochwasserschäden nicht in Betrieb. Es fahren Ersatzbusse. Es gibt keine Anzeichen der ÖBB, dass die Strecke repariert wird.


* Wer wird die vier Kilometer lange Stadtbahn in Waidhofen bis Gstadt betreiben?
Die NÖ-Verkehrsorganisationsgesellschaft (NÖVOG) soll die Strecke mit dem von den ÖBB übernommenen Fuhrpark bewirtschaften. Pro Jahr werden hier rund 280.000 Fahrgäste gezählt. Viele Schüler machen die Strecke interessant, deren Freifahrten zahlt der Bund.
(5)

* Wie viele Jobs gehen durch den Bahnstopp im Ybbstal verloren?
Auf der Ybbstalbahn sind jetzt rund 50 Leute beschäftigt. Im neuen Kombi-System (Stadtbahn-Bus-Sammeltaxi) soll es 30 bis 40 Prozent weniger Jobs geben.

(Unterstreichungen durch mich.)

* Dazu ein paar unausgegorene/unsachliche/spontane Fußnoten von mir:

(1) Als Land NÖ über Jahre hinweg via Verkehrsdiensteverträge, die den adäquaten Erhalt der nö. Schmalspurbahnen vorsahen, (in Relation zu den Betriebsabgängen lächerlich kleine) Millionenbeträge an den Bund zu zahlen und dabei als Vertragspartner mit Rechtsanspruch auf Vertragseinhaltung (genüsslich?) zuzuschauen, wie die ÖBB die YB verfallen ließen, ist wenn schon nicht ein Fall für die Gerichte, dann zumindest ein Fall für den (Landes-)Rechnungshof. Und wenn man nun in St. Pölten alles geschenkt bekommen will, so würde ich in der Person eines bahnignoranten ÖBB-Managers zumindest den Geschäftsinstinkt walten lassen: "Wenn die in St. Pölten unbedingt unsere Infrastruktur (> Bahngrund) für ihren feschen Radweg haben wollen, haben sie dafür selbstverständlich ordentlich Cash rüberwachsen zu lassen." (Die "Nachfrage" bestimmt ja den Preis – oder so ähnlich ... :wink: )

(2) Wenn das tatsächlich so einfach, kurz und prägnant (wie von Heuras) beantwortet werden kann, spar' ich mir als Pröll/Heuras/Zibuschka die viele heiße Luft und klage (als neben Wien politisch mächtigstes Bundesland) ÖBB bzw. Bund durch Sonne und Mond, bis die auf die Reihe kriegen, wie der gesetzliche Auftrag zur Erhaltung/Bereitstellung von "öffentlichem Verkehr im ländlichen Raum" zu erfüllen ist. – Oder könnte es bei einer Klage gar vielleicht doch ein paar Bröseln geben? (siehe unter 4 weiter unten.)

(3) "Ybbstal-Lösung bleibt einmalig." Das glaubt er doch wohl selbst nicht!? Entweder Heuras verar...t sich mit dieser Aussage selbst (Das mag dann sein "Privatvergnügen" sein :wink: ), oder er verulkt alle anderen, die das glauben sollen. Denn wie sollte denn ein "armes, leidgeprüftes" Bundesland wie Niederösterreich Ähnliches in Zukunft verhindern können, wenn es bisher schon "ohnmächtig zuschauen" musste, wie die übermächtigen, bösen ÖBB den "ach so schwachen niederösterreichischen Mäuschen" die ach so geliebte/herzige/wichtige/unverzichtbare YB ruiniert haben ...

(4) Heuras "überlegt, diese Verpflichtungen den ÖBB einzuklagen" :!: Das ist nun wohl das Allerherzigste! Genauer besehen, ist das meiner Meinung nach einer der Schlüsselaussagen, hinter der sich die ganze verlogene Malaise auftut! Denn: Das Land tut gut daran, sich eine diesbezügliche Klage gut zu überlegen – Beispiel: Ich miete günstig ein Haus, habe im Mietvertrag genau die Instandhaltungspflichten durch den Vermieter geregelt und schaue nun jahrelang zu, wie der Vermieter das Haus verfallen lässt, rühre selbst keinen Finger, überweise regelmäßig die Miete und jammere darüberhinaus hie und da ein wenig. Nach Jahren komme ich, da ich ja ein echter Schlaumeier bin, auf die Idee, dass ich mir selbst ein schönes, schmuckes Häuserl bauen möchte. Dafür will ich vom Hauseigentümer den Grund geschenkt bekommen und ziehe dazu noch vor Gericht und versuche, mir rückwirkend die gezahlte Miete zurückzuholen – obwohl ich letztlich über Jahre hinweg brav gezahlt habe und mit diesen Zahlungen signalisiert habe, dass mich der zunehmend desaströse Zustand eigentlich nicht wirklich gestört hat ... Ich weiß schon: Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich :wink: , und ich bin auch kein (Verwaltungs-)Rechtsexperte – aber im Fall der YB würde ein wacher Richter wohl die Frage stellen, warum man über Jahre dem Verfall der Bahn mehr oder weniger klaglos (!) hingenommen hat und überdies mit den regelmäßgen Zahlungen an den Bund diesem bzw. den ÖBB "signalisiert" hat, dass man die sich laufen verschlechternden, desaströsen Zustände "akzeptiert" – vielleicht so gar darauf schielend/spekulierend, das man nach dem Auslaufen des "Vertrages von Gösing" (Ende 2008) das ganze Klump (für eine "Waidhofner Stadtbahn") und den Bahngrund (für einen feschen Radweg) um einen Euro geschenkt kriegt ("Geplant ist, die Bahninfrastruktur um einen Euro zu übernehmen"). "Nettes Detail": Univ.-Prof. DI Dr. Friedrich Zibuschka, Prölls oberster Verkehrsplaner, der u. a. das aktuelle "Mobilitätskonzept" für das obere Ybbstal erstellt hat (Stadtbahn/Bus/Anrufsammeltaxis/Radweg statt Ybbstalbahn), ist übrigens stellvertrendender Aufsichtsratsvorsitzender der ÖBB-Personenverkehr AG. Ich frag' mich da (bloß so, rhetorisch bzw. spaßhalber): Was hat der Herr Professor "beaufsichtigt"? Den Verfall der Ybbstalbahn?

(5) Wer sonst!? Wenn das Kalkül des Landes NÖ so wie oben von Heuras erträumt aufgeht, wäre das für das Land ein nicht allzu schlechtes Geschäft: Infrastruktur und Fuhrpark (beides vielleicht sogar vor der Übergabe noch saniert!?) für die Waidhofner Stadtbahn > geschenkt (überdies kann man sich dann noch gegenüber den ganz Blöden selbst auf die Schulter klopfen: Ein paar Kilometer Ybbstalbahn habe man ja immerhin noch "retten" können ...); der Bahngrund für den "unentbehrlichen" Radweg > geschenkt ...

Ich weiß nicht, ob das (ÖBB-Holding- bzw. bahn-)rechtlich möglich ist – aber als ÖBB würde ich, sobald der endgültige Einstellungsbeschluss politisch-rechtlich "durch" ist, alles (Betriebsmittel/Rollmaterial, Strecke/Grund/Immobilien) international zum Verkauf ausschreiben und an den Meistbieter verklopfen (eventuell sogar über eBay oder übers Dorotheum?! :rofl: ). Und dann kann ja die niederösterreichische Politik zeigen, wie viel ihr die "Stadtbahn" und der unentbehrliche Radweg wert sind ...

Gruß, k.
"Zwei Dinge sind unendlich: das Universum und die menschliche Dummheit. Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." (Albert Einstein)
Herbert Ortner
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Beitrag von Herbert Ortner »

Und weil es so schön passt, doch gleich noch ein paar Fragen! (Falls jemand eine Idee hat, wen man die stellen sollte, darf man sie gerne weiterleiten!)

1.) Wird der Erwerber der Buskonzession eine langfristige Betriebsgarantie abgeben müssen? (Üblicherweise fahren nach Umstellung auf Busbetrieb innerhalb kürzester Zeit nur noch die Schülerbusse.)

2.) Wird meine Vorteilscard im Bus gelten?

3.) Wird man in den Bussen Fahrräder mitnehmen können?

4.) Wer wird künftig den Erhalt des Radweges mit seinen aufwändigen Brückenbauwerken und einer stellenweise steinschlaggefährdeten Trassenführung finanzieren?

5.) Nach einem Sommer ohne Ybbstalbahn - gibt es schon glaubwürdige Zahlen über den Fahrradtourismus im Ybbstal für die Saison 2009, im Vergleich zu den letzten Jahren mit Bahn-Vollbetrieb?
(Ich kenne eigentlich niemanden, der dort beide Strecken mit dem Rad gefahren ist.)

6.) Was ist aus den Ankündigungen geworden, den Abschnitt Göstling - Lunz am See für eine Verlängerung der Museumsbahn zu erhalten?

7.) Welche Unternehmen werden am Abtrag der Gleise bzw. Bau des Radweges verdienen und in welchem Verhältnis stehen diese zu den maßgeblich Verantwortlichen im Ybbstal bzw. in St. Pölten?

Falls noch jemand Fragen hat...
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epl
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Beitrag von epl »

Hallo!

@ Herbert Ortner zu Frage 7!

Eine der grössten Gegnerinnen der Ybbstalbahn ist ja bekanntlich eine gewisse Landtagsabgeordnete Hinterholzer, parteipolitisch schwer in tiefschwarz gehalten. Wie wir ja alle wissen verträgt sich ja Eisenbahn und schwarz so gut wie gar nicht, oder wenn, nichts gescheites dabei rauskommt. Die nette Landtagsabgeordnete hat ja zufällig eine Baufirma zuhause, wo sie ja Geschäftsführerin ist. Laut denen ihrer Homepage bauen die so gut wie alles, nur Bahnbau oder ähnliches kommt natürlich nicht vor. 1+1+1=??? wens noch genauer interessiert: http://hinterholzer.vpnoe.at/15766/

lg epl
Feistritztaler
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Beitrag von Feistritztaler »

@Herbert: Sende deine Fragen doch direkt an Heuras!
madua f-taler!
Feistritztaler
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Beitrag von Feistritztaler »

Die Bahn ist Geschichte

YBBSTAL / Landesrat Heuras will bis September 2010 Buskonzept umsetzen.


VON STEFAN HACKL

Die Würfel sind gefallen. Am vergangenen Mittwoch kündigte Verkehrslandesrat Johann Heuras (ÖVP) die Umsetzung des Mobilitätskonzepts bis 1. September 2010 an. Das bedeutet gleichzeitig auch das Ende der Ybbstalbahn auf ihrer Gesamtstrecke von 64 Kilometern.
Die Züge sollen künftig nur mehr bis zum Waidhofner Stadtteil Vogelsang verkehren. Den Rest des Ybbstals sollen Busse und Anrufsammeltaxis bedienen. Hinzu kommen ein Radweg zwischen Gstadt und Göstling sowie eine erneuerte Museumsbahn zwischen Kienberg und Lunz am See.
Den Alternativvorschlag der „Ybbstalbahn-Entwicklungsgenossenschaft“ (YEG) schmetterte Heuras mit Verweis auf die Kosten ab: „Das neue Konzept kostet auf zehn Jahre gerechnet 28 Millionen Euro. Der Zugsverkehr auf der gesamten Strecke würde 87 Millionen Euro kosten.“
Die NÖN hat die neun wichtigsten Fragen zur Zukunft des öffentlichen Verkehrs im Ybbstal zusammengefasst.


1. Ist an der Entscheidung von Heuras zu rütteln?

Auch wenn die Aktivisten von „pro Bahn“ für Dienstag eine Bürgerversammlung ankündigen, der Zug scheint nun endgültig abgefahren. „Die Diskussionen dauern nun schon Jahre an. Irgendwann muss man eine Entscheidung auch zur Kenntnis nehmen“, erklärt Mag. Andreas Hanger, geschäftsführender VP-Gemeinderat in Ybbsitz. „Wir müssen uns jetzt auf die Zukunft konzentrieren“, sagt auch der Lunzer VP-Bürgermeister Martin Ploderer.

2. Welche Vorteile soll das Mobilitätskonzept bringen?

Mit einem Drittel der Kosten würde man die gleiche Mobilität wie beim Konzept der Bahnfreunde erreichen, rechnet Landesverkehrsplaner Friedrich Zibuschka vor. Der Vorteil: Die Busse könnten die Passagiere von den Ortszentren abholen. „Die Bahnhöfe liegen fast in allen Orten sehr dezentral. Ich habe mir das selber angeschaut“, sagt Zibuschka. Er rechnet mit 20 bis 30 Prozent mehr Fahrgästen im Vergleich zur jetzigen Situation.

3. Welche Schritte werden als nächstes gesetzt?

Laut Zibuschka wird nun an der Ausschreibung für das Busnetz gefeilt. Fix ist, dass sich auch die ÖBB Postbus GmbH um diese Dienste bewerben wird. Dass bei einem Zuschlag an ÖBB-Postbus der öffentliche Verkehr erneut verlottert, könne nicht passieren, betont man bei der ÖVP. Andreas Hanger: „Wichtig ist, dass wir eine g´scheite, überlegte Ausschreibung machen.“ Verkehrsplaner DI Christian Rittler soll mit den Ybbstaler Bürgermeistern nach Standorten für die Bushaltestellen suchen. Mit September 2010 soll der Regelverkehr starten. Radweg, Straßenumbau nach Ybbsitz sowie Museumsbahn werden bis dahin noch nicht fertig sein. „Der Radweg ist ein Projekt auf fünf Jahre“, sagt Hanger.

4. Woran könnte sich der Heuras-Plan spießen?

Keine Einigung hat das Land NÖ bisher mit dem Bund über die Übernahme von Infrastruktur und Bahnhöfen erzielt. Ursprünglich wollte Heuras die Ybbstalbahn um einen Euro übernehmen, ÖBB und Bund winkten aber entschieden ab. „Der Kaufpreis muss sich in einem für alle Beteiligten akzeptablen Rahmen bewegen“, sagt ÖBB-Sprecher Christopher Seif. Wie die NÖN erfuhr, steht eine Einigung kurz bevor. Fest steht, dass nur eine Pauschallösung mit allen Nebenbahnen infrage kommt.

5. Werden bis 2010 noch einmal Züge verkehren?

Das ist im Moment sehr unwahrscheinlich. Laut ÖBB wird bis auf weiteres Schienenersatzverkehr mit Autobussen geführt. „Wenn man die ÖVP so weiter fuhrwerken lässt, glaube auch ich nicht, dass noch einmal ein Zug von Waidhofen nach Lunz fährt“, sagt Eckehard Buder, Vorstandsmitglied der Ybbstalbahn-Entwicklungsgenossenschaft. Pikanterweise verkehrten zwei Tage nach dem ersten Hochwasser im Juni noch die Züge. Und an der Rudolfsbahn werden gerade mit Hochdruck Hochwasserschäden repariert.

6. Wo endet künftig die Stadtbahn für Waidhofen?

Der ursprüngliche Plan sah Gstadt als Endstation der Waidhofner Stadtbahn vor. Mittlerweile wird Vogelsang (HTL) favorisiert. „Weil bis dorthin die Frequenz gegeben ist“, so Verkehrsplaner Zibuschka. Bleibt es bei Vogelsang, wird die Eisenbahnüberführung beim Ost-Portal des neuen Citytunnels ab September 2010 wohl keinen Zug mehr sehen. Die Gleise wurden dort just am vergangenen Wochenende zurückverlegt. Die Kosten für die Eisenbahnbrücke werden laut Projekleiter Markus Brunner mit mehreren hunderttausend Euro beziffert.

7. Welche Asse haben Bahnfreunde im Ärmel?

YEG-Obmann Siegfried Nykodem und seine Vorstandsmitglieder setzen auf zwei Faktoren: Sowohl Zibuschka als auch Verkehrsministerin Doris Bures seien ihnen im Wort, ihr Konzept noch eingehend zu prüfen. „Ich gehe nicht davon aus, dass sie wortbrüchig werden. Dass Landesrat Heuras jetzt eine Botschaft kundtut, entspricht also überhaupt nicht dem Verhandlungsverlauf“, sagt „Pro Bahn“-Sprecher Peter Haibach. Hoffnung setzt er auch in die Ybbstaler Bevölkerung: „Die Mariazellerbahn wird saniert. Auf der Strecke bleibt das Ybbstal. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das die Bürger bei der Gemeinderatswahl 2010 einfach so hinnehmen werden.“

8. Wird sich Heuras mit Bahnfreunden treffen?

Für 8. Oktober ist ein gemeinsames Treffen im Landhaus ausgemacht. Beide Seiten bestätigen, dass der Termin steht.

9. Sind Protestaktionen gegen Bahn-Aus geplant?

Diesen Dienstag stellt die YEG ihr Konzept um 19 Uhr im Gasthaus Hehenberger in Waidhofen vor. Zudem kündigten die Grünen an, über weitere Aktionen mit den Bahnfreunden zu beraten. Die Allianz hatte schon einmal Erfolg.


Die Vorgeschichte:

• Im Juni 2008 fordern SPÖ- und ÖVP-Abgeordnete des Mostviertels in einer Resolution den Ausbau des öffentlichen Verkehrs im Ybbstal. Eine Studie soll Aufschluss über Pendlerverhalten geben.

• Ende November stellt DI Christian Rittler das Mobilitätskonzept vor. Die Planungen laufen im Büro Zibuschka und nicht in der Landesverkehrsgesellschaft NÖVOG. Das Konzept sieht Busse und einen Radweg vor. Der Parteienstreit zwischen SPÖ und ÖVP entbrannt.

• Bahnfreunde sammeln 5.715 Unterschriften für den Bahnerhalt.

• Der Regionalverband will kurz vor Ostern das Mobilitätskonzept beschließen. Grüne und Bahnaktivisten laufen im Landtag dagegen Sturm. Die Sitzung wird vertagt.

• Ende April beschließt der Regionalverband einstimmig das abgeänderte Konzept (Stadtbahn, Variante bis nach Hollenstein prüfen).

• Über den Sommer gründen Bahnfreunde die Ybbstalbahn-Entwicklungsgenossenschaft. Privater Betreiber Veolia ist mit an Bord.


Quelle: http://www.noen.at/redaktion/n-ybb/arti ... 77&cat=325

Also eine Riesensauerei ist das, jetzt wollen's die eh schon so kurze Stadtbahn noch kürzen und damit noch überlebensunfähiger machen, die NÖVP ist zu vergessen! :-x :-x
Zuletzt geändert von Feistritztaler am 29. September 2009, 15:16, insgesamt 1-mal geändert.
madua f-taler!
Herbert Ortner
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Beitrag von Herbert Ortner »

Mit einem Drittel der Kosten würde man die gleiche Mobilität wie beim Konzept der Bahnfreunde erreichen, rechnet Landesverkehrsplaner Friedrich Zibuschka vor. Der Vorteil: Die Busse könnten die Passagiere von den Ortszentren abholen. „Die Bahnhöfe liegen fast in allen Orten sehr dezentral. Ich habe mir das selber angeschaut“, sagt Zibuschka.
Bei dem Namen Z. fallen mir immer ein paar gute Freunde ein, die in den frühen 90ern bei Hermann Knoflacher Raumplanung an der TU Wien studierten. Wenn da der Name Z. fiel, klang das immer so, als wüde man vom personifizierten Bösen sprechen. Kein Wunder, man braucht ja nur ein wenig nach dessen Aktivitäten googeln. (Ich gebe gerne zu, dass mich dieser Freundeskreis durchaus nicht unbeeinflusst gelassen hat, aber das dürfte sich eh schon irgendwie bemerkbar gemacht haben.)

Wo hat sich der eigentlich umgesehen? Im Engtal der Bregenzer Ache? In Kogelsbach z.B. ist die Bushaltestelle draussen an der Bundesstraße, da die Ortsduchfahrt zu schmal für einen Bus ist, die Bahnstation liegt im Ortszentrum. In St. Georgen sieht es nicht viel anders aus. Auch die anderen Orte liegen keineswegs abseits der Bahn, die Fußwege sind auch selten weiter, als in Wien zur nächsten ÖV-Haltestelle. Und einen Haus-zu-Haus-Transport wird auch das Wunderwutzi-Buskonzept nicht bringen.
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Beitrag von Yv.2 »

Herbert Ortner hat geschrieben:
Mit einem Drittel der Kosten würde man die gleiche Mobilität wie beim Konzept der Bahnfreunde erreichen, rechnet Landesverkehrsplaner Friedrich Zibuschka vor. Der Vorteil: Die Busse könnten die Passagiere von den Ortszentren abholen. „Die Bahnhöfe liegen fast in allen Orten sehr dezentral. Ich habe mir das selber angeschaut“, sagt Zibuschka.
Bei dem Namen Z. fallen mir immer ein paar gute Freunde ein, die in den frühen 90ern bei Hermann Knoflacher Raumplanung an der TU Wien studierten. Wenn da der Name Z. fiel, klang das immer so, als wüde man vom personifizierten Bösen sprechen. Kein Wunder, man braucht ja nur ein wenig nach dessen Aktivitäten googeln. (Ich gebe gerne zu, dass mich dieser Freundeskreis durchaus nicht unbeeinflusst gelassen hat, aber das dürfte sich eh schon irgendwie bemerkbar gemacht haben.)

Wo hat sich der eigentlich umgesehen? Im Engtal der Bregenzer Ache? In Kogelsbach z.B. ist die Bushaltestelle draussen an der Bundesstraße, da die Ortsduchfahrt zu schmal für einen Bus ist, die Bahnstation liegt im Ortszentrum. In St. Georgen sieht es nicht viel anders aus. Auch die anderen Orte liegen keineswegs abseits der Bahn, die Fußwege sind auch selten weiter, als in Wien zur nächsten ÖV-Haltestelle. Und einen Haus-zu-Haus-Transport wird auch das Wunderwutzi-Buskonzept nicht bringen.
Da gebe ich dir als Bürger von St. Georgen am Reith vollkommen recht!

War am Dienstag eigentlich jemand bei dem Treffen von probahn?
Um was ging es da genau?
Ulrich Grunert
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Registriert: 18. März 2009, 23:27

Widerstand gegen Sperre der Ybbstalbahn!

Beitrag von Ulrich Grunert »

Hallo,

ein Pressebericht über die Versammlung findet sich hier:

http://www.kurier.at/nachrichten/nieder ... 943170.php

Gruß Ulrich

(unnötig langen Link "korrigiert". k.)
dcf77
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Re: Widerstand gegen Sperre der Ybbstalbahn!

Beitrag von dcf77 »

Ulrich Grunert hat geschrieben:Hallo,

ein Pressebericht über die Versammlung findet sich hier:

http://www.kurier.at/nachrichten/nieder ... 943170.php

Gruß Ulrich
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Viele Grüsse
dcf77
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